Vielleicht alles “nur” eine Frage der Intelligenz !?
Steinmeier versucht sich in Diplomatensprache, aber mehr als Pseudo-Geschwurbel kommt dabei nicht rum. Ich denke, da schwingt viel abtrainierte Unsicherheit mit, die man bei richtigen Profis (u.a. auch Lawrow) mit guten Nerven nicht erlebt. Intern wird er von den diplomatischen Corps der Welt vermutlich eher als Leichtgewicht (mit dickem Geldbeutel) eingestuft.
Herr Steinmeier u. seine Chefin glänzen doch schon seit langem durch das Absondern von faktisch nichts aussagenden Sprechblasen, die sich nur in zwei Dingen unterscheiden. Entweder wird dem Bürger auf Kita-Niveau eine Botschaft mitgeteilt, also überheblich und von oben herab, oder entsprechend hochtrabend formuliert, um die eigene Wichtigkeit zu unterstreichen, wobei beim Zuhörer nur Wichtigtuerei ankommt. Den ernst gemeinten Dialog mit ihrem Wahlvolk u. Souverän suchen beide u. die um sie versammelten Claqueure schon lange nicht mehr. Und diese sich selbst überhöhende Gruppe beklatscht sich dann bei Parteitagen zur Verwunderung des Volkes minutenlang selbst. Im übrigen eifern die (öffentlich-rechtlichen) Medien diesem Vorbild erfolgreich nach, wie sich zuletzt bei der gegenseitigen Lobhudelei anläßlich der Verteilung von “Goldenen Kameras” beobachten ließ
Hervorragender Vergleich. Ich war beim Lesen des Interviews auch sehr angetan von der klaren Lagebeschreibung. Eigentlich hätte die Omelett-Metapher in die Überschrift des Interviews gehört.
Es ist ein großartiges Beispiel wie man das Denken an der Sprache erkennen kann! Indessen sehe ich den entscheidenden Unterschied in der Denkweise noch gar nicht explizit genannt: Es ist der Unterschied von Sachebene (Jaalon) zu Moralebene (Steinmeier). Der Eine denkt und spricht darüber was IST, der Andere denkt und spricht darüber was MUSS und SOLL. Auf der Sachebene geht es um das Erkennen, auf der Moralebene stattdessen ums Legitimieren! Wünsche, Forderungen, Verurteilungen, Gebote und Verbote sind Dinge der Moralebene. Man erkennt die Sprache Steinmeiers: brauchen, respektieren, bereit sein. Jaalon spricht davon was man KANN, Steinmeier schwebt vor was man SOLL. Und um es mit dem Psychologen und Systemtheoretiker Prof. Norbert Bischof zu sagen: Das Denken auf der Moralebene geht stets mit einer drastisch verringerten Problemlösungskompetenz einher. Was man den Moral-Politikern auch anmerkt.
Und deshalb mögen viele deutsche Linke die Israelis auch nicht: Weil sie (die Israelis) eine klare Meinung haben und diese auch ohne viel Diskussion und Rücksicht ebenso klar vertreten und durchsetzen: “klare Kante” halt - von der ein SPD-Kanzlerkandidat nur träumte….
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