Peter Grimm / 19.12.2022 / 08:29 / Foto: zarteste / 0 / Seite ausdrucken

Morgenlage: Rüstung und Rücktritt

Guten Morgen zu einer neuen Morgenlage am Montag den 19. Dezember 2022. In der folgenden Nachrichtendurchsicht fehlt die Würdigung des neuen Fußball-Weltmeisters Argentinien, die Warnung vor Blitzeis in Deutschland und die offizielle Gedenkveranstaltung der Berliner Regierenden Bürgermeisterin zum sechsten Jahrestag des islamistischen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Wir müssen hier leider wie so oft mit dem Ukraine-Krieg beginnen.

Drohnenangriffe auf Kiew

In Kiew herrscht seit dieser Nacht und auch an diesem Morgen Luftalarm. Es soll in der Stadt und der Region mehrere Drohnenangriffe gegeben haben. Bei Explosionen, die auch in den frühen Morgenstunden zu hören waren, sei gegenwärtig nicht sicher, ob es sich um Einschläge oder Treffer der Luftabwehrsysteme gehandelt habe, heißt es in Medienmeldungen. Von ukrainischer Seite habe es geheißen, dass neun aus dem Iran stammende Shahed-Drohnen im Kiewer Luftraum abgeschossen worden seien. „Der Feind greift die Hauptstadt mit 'Shahed'-Sperrfeuer an. Die Luftabwehr ist im Einsatz“, heiße es in einer Telegram-Mitteilung des ukrainischen Militärs. (Quelle: kleinezeitung.at)

Weiter heftige Kämpfe in der Ostukraine

Derweil meldet der Generalstab in Kiew erbitterte Kämpfe um die Stadt Bachmut im Donbass und berichtet von schweren Verlusten russischer Truppen, ohne eigene Verluste zu erwähnen.  Im Südosten des Landes sei derweil die russisch kontrollierte Großstadt Donezk im Laufe des Tages mehrmals unter Artilleriebeschuss genommen worden. Dabei hätten Granaten ein Krankenhaus getroffen, hieß es in russischen Meldungen. (Quelle: n-tv.de)

Putin reist nach Weißrussland

Während in der Ukraine heftig gekämpft wird, reist Russlands Präsident Wladimir Putin nach Jahren heute zu seinem ersten Besuch nach Weißrussland, um sich mit dem dortigen Machthaber Alexander Lukaschenko zu treffen. Bislang hatte Putin den von ihm abhängigen Minsker Kollegen zumeist zu sich beordert. Es geht um den Ausbau der militärischen Zusammenarbeit. Beobachter fragen sich, ob es nun auch konkrete Pläne für ein direktes militärisches Eingreifen weißrussischer Truppen in den Krieg gibt. Bislang hatte sich Lukaschenko einem solchen Engagement verweigert und lediglich passive Unterstützung geleistet, beispielsweise in dem er Militärbasen für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung gestellt hatte.

Zudem haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beide Ex-Sowjetrepubliken ihre militärische Zusammenarbeit deutlich ausgebaut. Belarus stellt etwa seine Militärbasen für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung. (Quelle: kleinezeitung.at)

Großbritannien will weiter Rüstungsgüter liefern

Die britische Regierung erklärte unterdessen, sie wolle der Ukraine auch im kommenden Jahr kontinuierlich Rüstungsgüter liefern. Konkret gehe es um mehrere Hunderttausend Schuss Artilleriemunition im Wert von umgerechnet rund 286 Millionen Euro. Der britische Premierminister Sunak will dieses neue Artillerie-Paket heute bei einem Treffen der multinationalen Truppe Joint Expeditionary Force in Lettland vorstellen. (Quelle: deutschlandfunk.de)

Krisentreffen im Verteidigungsministerium

Das deutsche Verteidigungsministerium muss sich hingegen erneut um gravierende Mängel in der Ausrüstung der eigenen Truppen kümmern. Heute findet dort ein Krisentreffen zur blamablen Pannenserie beim Schützenpanzer Puma statt. Neben Ressortchefin Lambrecht nehmen daran Vertreter der Rüstungsindustrie, der Generalinspekteur der Bundeswehr, Zorn, und Heeresinspekteur Mais teil. Bekanntlich ist seit einer Militärübung kein einziger Bundeswehr-„Puma“ mehr einsatzfähig, wie am Wochenende auch in verschiedenen Medien berichtet wurde. Dabei sollten die Schützenpanzer ab Januar eigentlich der Schnellen Eingreiftruppe der NATO zur Verfügung gestellt werden. Der Puma sei zudem erst im vergangenen Jahr offiziell für gefechtstauglich erklärt worden.  Man kann nun spekulieren, ob das heutige Gespräch mehr der Suche nach Lösungen oder stärker den Schuldzuweisungen dient. (Quelle: deutschlandfunk.de)

Nordkorea testet Spionage-Satelliten

Während also Deutschland in Rüstungsfragen (und nicht nur dort) weiter schwächelt, verkünden andere Staaten stolz ihre Erfolge. Nordkorea  will nach eigenen Angaben letzte Tests für einen Spionagesatelliten durchgeführt haben. Geprüft worden seien gestern unter anderem die Fähigkeiten zur Bild- und Datenübertragung, hieß es von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Der Satellit solle im kommenden April fertiggestellt werden. (Quelle: orf.at)

Toter bei Gefängnis-Unruhen im Iran

Im Nordiran soll es in einem Gefängnis wegen einer geplanten Hinrichtung zu gewalttätigen Unruhen gekommen sein, bei denen ein Häftling getötet wurde. Am Samstag hätten den Berichten zufolge Häftlinge im Gefängnis in der Stadt Karadsch am Samstag gegen die Verlegung eines Insassen in die Isolationshaft vor seiner Hinrichtung protestiert, heißt es in einer Mitteilung der Organisation Iran Human Rights (IHR), über die verschiedene Medien berichten. Das Todesopfer sei demnach an einem Kopfschuss gestorben. Offiziell hieß es hingegen, dass ein Häftling nach einem Konflikt zwischen Insassen gestorben wäre. (Quelle: orf.at)

Musk lässt über Rücktritt abstimmen

Zum Schluss dieser Morgenlage zum Wochenbeginn widmen wir uns Twitter. Der Kurznachrichtendienst ist ja seit seiner Übernahme durch Tech-Milliardär Elon Musk häufiger als zuvor selbst Gegenstand von Nachrichten. Jetzt will Elon Musk die Twitter-Nutzer in einer Umfrage abstimmen lassen, ob er Chef des Kurznachrichtendiensts bleiben solle. "Soll ich als Chef von Twitter zurücktreten? Ich werde mich an die Ergebnisse dieser Umfrage halten", habe er in der Nacht mitgeteilt. Die Nutzer könnten mit "Ja" oder "Nein" abstimmen. Musk versprach in einem weiteren Tweet, größere Änderungen der Richtlinien für die Plattform künftig ebenfalls zur Abstimmung zu stellen. Aber was ist letzteres Versprechen wert, wenn eine Mehrheit für Musks Rücktritt votieren würde? (Quelle: n-tv.de)

Nein, jetzt kommen keine weiteren spitzfindigen Fragen. Jetzt endet die Morgenlage mit den besten Wünschen für diesen Tag. Weitere Meldungen finden Sie täglich auch in unserer Presseschau.

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