Claudio Casula / 01.11.2023 / 08:20 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Morgenlage: Hamas-Hochburg und Huthi-Drohnen

Guten Morgen, es ist Mittwoch, der 1. November, und Zeit für die Morgenlage. Israel setzt der Hamas im Gazastreifen zu, jemenitische Huthi-Rebellen wollen auch Nahost-Krieg spielen, in Berlin macht sich die Polizei zum Horst, FDP-Chef Lindner simuliert Widerspruch beim Kohleausstieg und NRW verbrennt ungenutzte und unnötige Schutzausrüstung aus der „Pandemie“-Zeit.

Israels Armee meldet „großangelegten Angriff“ auf Hochburg der Hamas

Bei einem Großangriff der israelischen Armee auf Dschabalia wurden nach Angaben des Militärs rund 50 Terroristen getötet, unter ihnen der Hamas-Kommandeur Ibrahim Biari, meldet welt.de. Biari war unter anderem an den Hamas-Massakern im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober beteiligt. In der militärischen Hochburg der Hamas im Westen oft fälschlicherweise als „Flüchtlingslager“ bezeichneten Stadt seien unter anderem Terroristen ausgebildet worden. Infolge des Angriffs seien auch Tunnel eingestürzt. Die nicht nur in Sachen Zahlen notorisch lügnerische Hamas sprach vage von „hunderten Toten“.

Hamas kündigt baldige Freilassung ausländischer Geiseln an

Die Hamas hat die Freilassung von Geiseln mit nichtisraelischer Staatsbürgerschaft in den kommenden Tagen angekündigt, meldet stern.de. „Wir haben die Vermittler informiert, dass wir eine bestimmte Zahl von Ausländern in den kommenden Tagen freilassen", habe Abu Obeida, ein Sprecher der Izzadin al-Qassam-Brigaden (in der Presse gern „militärischer Arm der Hamas“ genannt), im Fernsehen gesagt. Unter den etwa 240 bis 250 Geiseln, die die Hamas bei ihrem Überfall am 7. Oktober aus Israel verschleppt hatte, sind auch einige Deutsche. Abu Obeida bemühte in seiner von Hamas-Medien verbreiteten Rede wieder einmal die Drohung, der Gazastreifen werde für die israelische Armee zum „Friedhof“ werden. Nichts Neues im Nahen Osten…

Israel unter Beschuss: Jemenitische Huthi-Rebellen drohen mit Kriegseintritt

Nach mehreren Drohnenangriffen auf den südisraelischen Badeort Eilat durch jemenitische Huthi-Rebellen drohen diese mit Kriegseintritt, meldet merkur.de. Ein Huthi-Sprecher habe Israel in einem bei X geposteten Video entsprechend gedroht. Man werde weiter Angriffe mit Raketen und Drohnen durchführen, „bis die israelische Aggression endet“. Große Sorgen wird sich Israel in dieser Hinsicht nicht machen, schon weil der Jemen 1.600 Kilometer entfernt liegt und die schiitischen Huthi-Rebellen nicht die Regierung stellen.

USA prüfen mögliche Szenarien für Zukunft des Gazastreifens

Die USA und andere Länder prüfen nach den Worten von US-Außenminister Blinken mögliche Szenarien für die Zukunft des Gazastreifens nach dem Sturz der Hamas, meldet deutschlandfunk.de. Der Status quo, in dem die islamistische Palästinensergruppe Hamas den Küstenstreifen beherrsche, könne nicht aufrechterhalten werden, habe Blinken im Senat in Washington gesagt. Auch strebe Israel keine Kontrolle des Küstenstreifens an. Mögliche Alternativen würden derzeit erörtert. Blinken kann sich eine wiederbelebte palästinensische Autonomiebehörde vorstellen. Bis 2016 dominierte dort die PLO-Gruppe Al-Fatah, bevor die rivalisierende Hamas sie aus dem Gazastreifen vertrieb. Aber auch andere Übergangsregelungen kämen infrage, entweder unter Beteiligung arabischer Nachbarstaaten oder unter internationaler Verwaltung. Anmerkung: Alles wäre besser als der derzeitige Zustand – um aber nicht nur vom Regen in die Traufe zu kommen, sollten unbedingt zivilgesellschaftliche Strukturen aufgebaut werden.

Polizei hängt Plakate israelischer Geiseln ab

Ein Polizeieinsatz, bei dem in Berlin Plakate mit Bildern israelischer Geiseln entfernt wurden, hat für Empörung gesorgt, meldet zeit.de. Polizisten hatten Plakate von einer Litfaßsäule entfernt, auf denen Menschen abgebildet waren, die von der islamistischen Terrororganisation Hamas aus Israel verschleppt worden waren. Zur Begründung hieß es: „Aufgrund des Verdachts unberechtigter Plakatierung entfernten unsere Kollegen diese von der Litfaßsäule.“ Angesichts der Kritik gab sich Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik betroffen, falls „Gefühle, insbesondere von Angehörigen und Freunden der Geiseln sowie den Menschen der israelisch/jüdischen Community verletzt wurden“. Aber Ordnung muss sein! Wenigstens manchmal.

FDP-Chef Lindner stellt Kohleausstieg bis 2030 infrage

Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner stellt den für 2030 angestrebten Kohleausstieg öffentlich infrage, meldet stern.de. „Solange nicht klar ist, dass Energie verfügbar und bezahlbar ist, sollten wir die Träume von einem Ausstieg aus dem Kohlestrom 2030 beenden", habe Lindner dem Kölner Stadt-Anzeiger gesagt. Weil die in Deutschland eingesparten CO2-Emissionen aufgrund der EU-Regeln zum Beispiel in Polen zusätzlich anfallen dürften, bringe diese Vorgabe ohnehin nichts. Er setze auf die Förderung von Erdgas in Deutschland und plädiere für den Neubau von Großkraftwerken zusätzlich zum Ausbau der Erneuerbaren Energien. Wie das wohl seine rot-grünen-Koalitionäre sehen?

NRW verbrennt Corona-Schutzausrüstung für 33 Millionen Euro

Das Land Nordrhein-Westfalen muss Schutzmaterial aus der Corona-Zeit im Wert von 33,3 Millionen Euro verbrennen lassen, meldet faz.net. Das Haltbarkeitsdatum etwa der Kittel, Anzüge, Masken, Handschuhe und Visiere sei abgelaufen. Dabei sind die Kosten der Bundes-Materialien in den 33,3 Millionen nicht eingerechnet. Laut Gesundheitsministerium bleiben laut Ministerium 3,5 Millionen Masken übrig, die noch zu gebrauchen sind, falls irgendjemand sich das noch antun will: „Neuanschaffungen sind derzeit nicht geplant“. Tipp: Beim nächsten Mal gleich das Geld selbst verbrennen, geht schneller und ist besser fürs Klima.

Und mit dieser wärmenden Aussicht endet die Morgenlage. Kommen Sie gut durch den Tag!

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