Peter Grimm / 02.06.2023 / 08:59 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Morgenlage: Drohnenangriff und Demonstrationsverbot

Guten Morgen an diesem Freitag, dem 2. Juni 2023. Es ist wieder Zeit für einen Blick in die Nachrichtenlandschaft. Ein kurzer Überblick: im Ukraine-Krieg gab es wieder russische Luftangriffe auf Kiew, Angriffe auf das russische Belgorod und nahe Kursk sollen ukrainische Drohnen abgeschossen worden sein. Der Schweizer Nationalrat stimmte gegen die Weitergabe von Waffen an die Ukraine, im Iran wurden in diesem Jahr schon 300 Menschen hingerichtet, die deutsche Wehrbeauftragte schlägt die Wiederaufnahme von Musterungen vor und Leipzig verbietet die morgige Demonstration für Lina E..

Wieder russische Luftangriffe auf Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der vergangenen Nacht erneut Ziel von russischen Luftangriffen geworden. Nach Medienmeldungen hätten die ukrainischen Behörden von zwei verschiedenen Angriffswellen auf die Stadt berichtet. Zuvor sei in der gesamten Ukraine wegen russischer Raketenangriffe Fliegeralarm ausgelöst worden. (Quelle: Berliner Zeitung)

Russland meldet neue Angriffe in Belgorod

Gestern wurde auch das russische Belgorod im Grenzgebiet zur Ukraine wieder angegriffen. Nach offiziellen russischen Mitteilungen seien bei der erfolgreichen Verteidigung mehr als 50 Kämpfer sowie Panzertechnik und Militärgerät "vernichtet" worden. Ein Durchbruch von Kämpfern wäre verhindert worden. Flüchtlinge aus der Region hätten allerdings  von "verheerenden Zerstörungen" in der Stadt Schebekino gesprochen, von denen das russische Staatsfernsehen nur einen Bruchteil zeigen würde. Auf einem Video sei zu sehen gewesen, wie das Dach eines langen Wohnblocks in Flammen stand. Die Region wird bekanntlich seit Tagen von Angriffen erschüttert. 

Erneut habe sich das "Russische Freiwilligenkorps" und die Legion "Freiheit Russland" zu den Attacken bekannt, die auf der Seite der Ukraine kämpfen. Die ukrainische Regierung betone allerdings, nichts mit den Angriffen zu tun zu haben. (Quelle: T-Online)

Ukrainische Drohnen nahe Kursk abgeschossen

Auch andernorts in Russland wird der Ukraine-Krieg immer wieder spürbar. Nahe Kursk seien nach russischen Angaben der Regionalregierung mehrere ukrainische Drohnen abgeschossen worden. Regionalgouverneur Roman Starowoit habe die Einwohner aufgefordert, Ruhe zu bewahren: „Die Stadt steht unter dem verlässlichen Schutz unserer Armee“, habe von ihm geheißen. Die russische Grenzregion Kursk wird seit Kriegsbeginn immer wieder von der ukrainischen Armee beschossen. (Quelle: ORF)

Schweizer Nationalrat stimmt gegen Waffenweitergabe an die Ukraine

Während fast alle westlichen Staaten Waffenlieferungen in die Ukraine unterstützen, bleibt die Schweiz auch künftig offenbar strikt bei ihrer Neutralität. Der Nationalrat, also das Schweizer Parlament, habe mehrheitlich gegen eine Gesetzesänderung gestimmt, die Drittstaaten die Weitergabe von in der Schweiz produzierten Rüstungsgütern an die Ukraine erlaubt hätte, heißt es in Medienberichten. Der Nationalrat hätte demnach mit 98 zu 75 Stimmen bei zwei Enthaltungen gegen die sogenannte Lex Ukraine gestimmt. (Quelle: Deutschlandfunk)

Mehr als 300 Hinrichtungen im Iran

Im Iran sollen einer Menschenrechtsorganisation zufolge seit Beginn des Jahres bereits mehr als 300 Menschen hingerichtet worden sein. Mindestens 142 von ihnen wären allein im Mai exekutiert worden, wie die in Norwegen ansässige Organisation Iran Human Rights (IHR) gestern mitgeteilt habe. So viele Hinrichtungen in einem Monat hätte es demnach seit 2015 nicht mehr gegeben.

Seit dem 1. Januar habe IHR mindestens 307 Exekutionen im Iran registriert, das wären 75 Prozent mehr als in den ersten fünf Monaten des Vorjahres. (Quelle: ORF)

Wehrbeauftragte schlägt die Rückkehr zur Musterung vor

Junge Männer von heute kennen sie nur noch aus Erzählungen der jungen Männer von früher: die Musterung. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht mussten keine Wehrpflichtigen mehr gemustert, also auf Tauglichkeit untersucht und entsprechend registriert werden. Mit Blick auf die Nachwuchsgewinnung hat die Wehrbeauftragte Eva Högl vorgeschlagen, künftig alle jungen Menschen eines Jahrgangs auch ohne Wehrpflicht zur Musterung einzuladen. Zwar habe sich die SPD-Politikerin in einem Interview des Nachrichtenportals «t-online» gegen eine Rückkehr zur Wehrpflicht ausgesprochen, finde aber die Idee eines verpflichtenden «Dienstjahres für Deutschland», das im zivilen oder militärischen Bereich abgeleistet werden könne, „diskussionswürdig“. „Man könnte wie in Schweden einen gesamten Jahrgang junger Leute für die Bundeswehr zur Musterung einladen. Und sie dann, sofern sie wehrfähig sind, selbst entscheiden lassen, ob sie sich engagieren wollen oder nicht“, wird die Wehrbeauftragte zitiert. Diese Musterung sollte sich - im Unterschied zu früher - an alle Geschlechter richten. Und wenn dann nach der Musterung ohne Wehr- oder Dienstpflicht doch ein Zwangsdienst für junge Menschen eingeführt wird, dann sind sie ja praktischerweise schon alle gemustert worden. (Quelle: Zeit)

Leipzig verbietet Demonstration für Lina E.

Zum Schluss nach Leipzig. Nach dem Dresdner Urteil gegen die Studentin Lina E. wegen linksextremistischer Gewalttaten hat die Stadt gestern Abend eine für Samstag geplante Demonstration unter dem Motto „United we stand – Trotz alledem, autonomen Antifaschismus verteidigen!“ verboten, heißt es in Medienberichten. Grund für das Verbot seien die Gefahrenprognosen der Polizeidirektion Leipzig, die Lageeinschätzungen des Landesamtes für Verfassungsschutz sowie weitere Erkenntnisse der Versammlungsbehörde, hieß es. Die öffentliche Sicherheit wäre nach den derzeit erkennbaren Umständen durch die Versammlung unmittelbar gefährdet. Für den morgigen Samstag ruft die linksradikale Szene bekanntlich überregional zur Teilnahme an einem großen „Tag X“ in Leipzig auf. Die Polizei befürchtet Ausschreitungen und bereitet einen Großeinsatz vor. (Quelle: Frankfurter Rundschau)

Und damit endet diese Morgenlage wie immer mit den besten Wünschen für den heutigen Tag und das kommende Wochenende.

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