Peter Grimm / 20.12.2022 / 08:11 / Foto: Zarteste / 0 / Seite ausdrucken

Morgenlage: Anschlag und Ausmusterung

Guten Morgen an diesem Dienstag dem 20. Dezember des Jahres 2022 zu einer neuen Morgenlage. Auf vorweihnachtliche Stimmung dürfen Sie bei der Durchsicht der heutigen Nachrichten nicht hoffen, also stürzen wir uns am besten ohne weitere große Vorrede in die Meldungen des Morgens. Da stehen am Anfang wieder Berichte vom Krieg in der Ukraine.

Stromversorgung durch letzten Angriff stark getroffen

Die gestrigen russischen Drohnenangriffe haben die Stromversorgung des Landes wieder hart getroffen, insbesondere in der Hauptstadt Kiew. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko am gestrigen Abend, habe sich das Stromdefizit auf nunmehr 50 Prozent erhöht. Die Reparaturarbeiten an den beschädigten Leitungen und Elektro-Stationen würden andauern. Neben Strom müssten die Bewohner von Kiew und Umgebung demnach auch immer öfter auf das Internet verzichten. Auch in diesem Bereich sei der Zugang infolge des jüngsten russischen Angriffs auf knapp 50 Prozent gesunken, habe der Netz-Beobachter Netblocks am Abend mitgeteilt. (Quelle: Berliner Zeitung)

Neun Tote bei islamistischem Anschlag

Im Nordirak sind Sicherheitskreisen zufolge bei einem islamistischen Anschlag mindestens neun Polizisten getötet worden. Zwei weitere Polizisten seien schwer verletzt worden. Der Islamische Staat (IS) habe sich im Kurznachrichtendienst Telegram zu dem Anschlag bekannt. Der Polizei zufolge hätten IS-Kämpfer in der Nähe des Dorfes Safra etwa 30 Kilometer südwestlich der Stadt Kirkuk einen Konvoi angegriffen. (Quelle: Kleine Zeitung)

Lambrecht droht mit Ausmusterung des "Puma"

Die peinliche Nachricht, dass bei der Bundeswehr kein einziger Schützenpanzer Puma einsatzfähig sei, hatte zu einem Krisengespräch im Verteidigungsministerium geführt. Für Bundesverteidigungsministerin Lambrecht ist offenbar allein die Industrie für das Desaster verantwortlich. In den Medienmeldungen heißt es, sie hätte die Hersteller zur schnellstmöglichen Behebung der technischen Probleme beim Schützenpanzer Puma aufgefordert, sonst würde die Bundeswehr nicht mehr länger auf den Puma zu setzen. Ist die deutsche Rüstungsindustrie wirklich nicht mehr in der Lage funktionierende Schützenpanzer zu bauen oder kann das auch etwas mit dem Anforderungsprofil des Verteidigungsministeriums zu tun haben? (Quelle: Deutschlandfunk)

Panzerhaubitze 2000: Nur jede dritte ist einsatzbereit

Immerhin funktionieren bei der Bundeswehr ja auch andere Teile ihrer Ausrüstung nicht. Beispielsweise soll ein großer Teil der Panzerhaubitzen vom Typ 2000 nach Presseinformationen nicht einsatzbereit sein. Derzeit könne die Truppe aus ihrem Bestand nur etwa jede dritte dieser Waffen verwenden, habe die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf ein vertrauliches Papier des Bundesverteidigungsministeriums gemeldet. Vielleicht wäre es wirklich übersichtlicher, die Ministerin würde einen kurzen Überblick darüber geben, was in der Bundeswehr noch reibungslos funktioniert. (Quelle: Deutschlandfunk)

Lauterbach will Medikamenten-Preisregeln ändern

Wir haben ja bekanntlich eine in der Bundesrepublik bislang unbekannte Medikamentenkrise. Und was fällt dieser Bundesregierung als Maßnahme ein? Richtig: Man nimmt einfach mehr Geld in die Hand. Bundesgesundheitsminister Lauterbach plant, dass bei der Beschaffung nicht mehr nur einzelne Anbieter mit dem jeweils billigsten Angebot zum Zuge kommen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf ein Eckpunktepapier, das im Laufe der Woche vorgestellt werden soll. Demnach werde es künftig bei wichtigen Mitteln zwei Verträge geben: Neben dem günstigsten Anbieter aus dem nicht-europäischen Ausland würde immer auch der günstigste Hersteller aus der EU berücksichtigt. Der Auftrag solle dann geteilt werden, wodurch Engpässen entgegengewirkt werden könne. So wie das klingt, wird das nicht nur teuer, sondern auch noch komplizierter. (Quelle: Deutschlandfunk)

EU-Energieminister einigen sich auf Gaspreisdeckel

Einen ähnlichen Erfolg vermelden auch die EU-Energieminister, die sich nach monatelangem Streit am Montag auf einen Preisdeckel für Gas im Großhandel geeinigt haben, der unter hohen Auflagen greifen soll. Damit wollen die EU-Staaten die hohen Energiepreise gemeinsam bekämpfen. Auch Deutschland, das sich lange gegen eine solche Obergrenze gewehrt hatte, stimmte zu. Vielleicht, weil diese Obergrenze ohnehin klar oberhalb des gegenwärtigen Marktpreises liegt. Konkret könnte der Preisdeckel ab Mitte Februar automatisch aktiviert werden, wenn der Preis an der europäischen Gasbörse TTF in den Niederlanden drei Arbeitstage lang bei über 180 Euro liegt. Darüber hinaus müsse der Gaspreis über diese drei Tage mindestens 35 Euro über dem Preis für Flüssiggas (LNG) auf dem Weltmarkt liegen. Heißt das nicht, dass zu teures Flüssiggas damit den Preisdeckel verhindern könnte? Am Montag soll der Preis an der Gasbörse TTF übrigens bei rund 110 Euro pro Megawattstunde gelegen haben. (Quelle: Stern)

Lufthansa-Aufsichtsrat streitet über Manager-Boni

Über Geld wurde offenbar auch im Aufsichtsrat von Lufthansa gestritten. Konkret soll es um Boni für die Vorstände des Konzerns gegangen sein. Wie das Handelsblatt aus Unternehmenskreisen erfahren habe, hätte der Aufsichtsrat während einer Sitzung Anfang Dezember beschlossen, dass das Topmanagement trotz der Beanspruchung von Staatshilfe in der Vergangenheit Bonuszahlungen für die Jahre 2021 und 2022 bekomme.
Doch einige Arbeitnehmer-Vertreter hätten gegen das Vergütungssystem gestimmt. Sie hielten die Zahlung für einen Verstoß gegen das Verbot von Bonuszahlungen während der staatlichen Rettung. Lufthansa hatte Staatshilfen über neun Milliarden Euro genutzt, um eine Insolvenz infolge der Coronakrise zu verhindern. Die Manager nehmen halt Hilfe und Bonuszahlungen gern. (Quelle: Handelsblatt)

Bevor hier nun Klagelieder darüber angestimmt werden, wohin das Geld fließt und wohin nicht, endet diese Morgenlage mit den besten Wünschen für diesen Dienstag. Eine Übersicht über diese und weitere Meldungen finden Sie auch jeden Morgen in unserer Presseschau.

 

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