Peter Grimm / 27.12.2022 / 08:21 / Foto: Zarteste / 0 / Seite ausdrucken

Morgenlage: Angriffe und Alarmbereitschaft

Guten Morgen, es ist Dienstag, der 27. Dezember. Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei und es ist wieder Zeit für eine Morgenlage. Die ist nicht schöner, als in den Tagen vor Weihnachten, aber was hilft’s, man muss ja der Realität ins Auge sehen. Und so richtet sich der erste Blick wieder auf den Kriegsschauplatz Ukraine.

Neun Millionen Ukrainer ohne Strom

Dort haben die Menschen unter anderem noch mit den Folgen der massiven russischen Angriffe auf die Energieversorgungsstruktur zu kämpfen. Neun Millionen Ukrainer seien nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Selenskyi immer noch von der Stromversorgung abgeschnitten. An der Wiederherstellung ihrer Versorgung werde gearbeitet. Zugleich fürchten die Ukrainer neue russische Angriffe auf Kraftwerke und Versorgungsnetze. Der ukrainische Energieminister Herman Galuschtschenko rechnet beispielsweise nach Medienberichten mit einem russischen Großangriff mit Raketen und Marschflugkörpern in der Silvesternacht.

Kämpfe um Bachmut dauern an

Während diese Angriffswelle noch erwartet wird, dauern die heftigen Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut weiter an. Von ukrainischer Seite wurde die Stadt bekanntlich zur Festung erklärt, weil ein russischer Durchbruch an dieser Stelle ein Vordringen tief ins Hinterland der ukrainischen Linien ermöglichen würde. Die unterschiedlichen Berichte sprechen zwar von vielen Opfern, zeigen offenbar keine nennenswerten Frontverschiebungen.

Tote bei Angriff des Islamischen Staats in Syrien

Auch in den anderen Krisenherden wird weiter getötet. Beispielsweise griff der „Islamische Staat“ in der syrischen Stadt Rakka kurdische Bewacher eines Gefängnisses an, in dem hunderte islamistische Kämpfer inhaftiert seien. Von mindestens sechs Toten wird berichtet. Rakka galt bekanntlich im Jahr 2014 quasi als Hauptstadt des vom Islamischen Staat in Syrien und im Irak kontrollierten Gebiets.

Mysteriöser Tod eines russischen Politikers in Indien

In den vergangenen Monaten sind immer wieder russische Oligarchen oder einflussreiche Manager unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Dieses Sterben geht offenbar weiter. In Indien wurde jetzt der russische Politiker und Unternehmer Pavel Antov leblos in einer Blutlache liegend vor einem Hotel im Distrikt Rayagada im indischen Bundesstaat Odisha aufgefunden. Während indische Medien berichtet hätten, Antov sei vom Dach des Hotels gesprungen, habe das russische Generalkonsulat in Kalkutta mitgeteilt, er wäre aus einem Fenster im dritten Stock des Hotels gefallen. Antov habe in Indien seinen 66. Geburtstag feiern wollen. Vor Antovs Tod wurde die Leiche von Vladimir Bydanov, eines seiner Reisebegleiter, in einem der Hotelzimmer entdeckt. Der 61-Jährige sei offiziell an einem Herzinfarkt verstorben. Antov war Gründer des Fleischunternehmens "Vladimir Standard". 2019 soll er laut Forbes, mit einem Einkommen von umgerechnet 137 Millionen Euro, den ersten Platz in der Rangliste der reichsten Abgeordneten Russlands belegt haben. Das Mitglied von Putins Regierungspartei habe sich im Juni im Internet kritisch über Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine geäußert und russische Raketenangriffe als "Terror" bezeichnet, wofür er später öffentlich um Entschuldigung bat.

Serbische Armee wegen Kosovo in höchster Alarmbereitschaft

Auch auf dem Balkan bleiben die vertrauten Krisenherde erhalten, wie beispielsweise das Kosovo. Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat die Armee seines Landes in höchste Alarmbereitschaft versetzt, nachdem die Spannungen zwischen Albanern und Serben im benachbarten Kosovo in den vergangenen Wochen zugenommen haben. Ziel des Befehls an die Armee sei es, "alle serbischen Bürger zu schützen und Pogrome und Terror gegen Serben zu verhindern", habe Verteidigungsminister Milos Vučević erklärt. Zunächst ist das nur Säbelrasseln, aber in der dortigen Gemengelage gibt es leider vielfältige Eskalationsgefahren.

Texas bringt illegale Einwanderer nach Washington

Illegale Einwanderer, die über die mexikanisch-texanische Grenze in die USA kamen, lässt der texanische Gouverneur und Republikaner Greg Abbott gelegentlich in Gegenden bringen, wo die ungeregelte Zuwanderung viele Befürworter hat, die allerdings die praktischen Folgen in ihrem Alltag kaum spüren. Am Wochenende kamen nun erneut Busse mit Migranten aus Latein- und Mittelamerika in Washington an. Mehrere Busse seien in der Nähe des Wohnsitzes von US-Vizepräsidentin Kamala Harris eingetroffen, hätten US-Medien übereinstimmend berichtet. Abdullah Hasan, ein Sprecher des Weißen Hauses, habe die Ankunft der Busse als eine "grausame, gefährliche und beschämende Aktion" des texanischen Gouverneurs Greg Abbott bezeichnet. Bei dessen Wählern und vielen Bürgern in der Nähe der Grenze dürften diese Protestaktionen gegen eine zu offene Migrationspolitik allerdings äußerst populär sein.

Kliniken erwarten 2023 beispiellose Pleitewelle

Die sogenannte Gesundheitspolitik bestand ja in den letzten Jahren bekanntlich vor allem aus sogenannten Corona-Maßnahmen. Für wirklich grundlegendenProbleme des Gesundheitssystems blieb da natürlich kaum Zeit. Die sind aber einfach nicht weg zu ignorieren, denn irgendwann kommen auch aus den treuesten Verbänden die Alarmrufe, wie jetzt von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). "Auf unsere Kliniken rollt 2023 eine Insolvenzwelle zu, die sich kaum mehr stoppen lässt“, wird Verbandschef Gerald Gaß vom Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zitiert. Rund 59 Prozent der Kliniken würde demnach im abgelaufenen Jahr mit roten Zahlen rechnen. Im kommenden Jahr würden dann zahlreiche Pleiten drohen. Aber bestimmt findet die Bundesregierung zur Rettung noch irgendwo ein kleines „Sondervermögen“.

Virologe Drosten: Corona-"Pandemie" ist vorbei

Wenn wir schon im Gesundheitssystem sind, dann blicken wir auch kurz auf die Corona-Politik. Der Virologe Christian Drosten, der einst allen grundrechtseinschränkenden Zwangsmaßnahmen gern die scheinbar wissenschaftliche Legitimität verlieh, erklärt diese „Pandemie“ jetzt für beendet.

Justizminister fordert Ende aller Corona-Maßnahmen

Das wollen etliche regierende Politiker immer noch nicht gern hören. Immerhin nimmt Bundesjustizminister Marco Buschmann das zum Anlass, das Ende aller sogenannter Corona-Maßnahmen zu fordern. Also fallen jetzt endlich die Masken? Nein, denn der Herr Bundesminister fordert ja nur, er setzt ja nichts durch. Ja, Minister sind Regierungsmitglieder und sollten genau dies tun, aber manche überlassen das Regieren halt lieber den Kollegen.

Lauterbach beklagt Zunahme der Einsamkeit

Gibts vielleicht zum Schluss noch was Unterhaltsames? Ja, wenn man es etwas bitter mag. Der Bundesgesundheitsminister, also der Genosse Lauterbach, dem auch schon vor der eigenen Amtszeit die Corona-Zwangsmaßnahmen nicht hart genug sein konnten, der Kontaktbeschränkungen ebenso befürwortete, wie die Schließung möglichst vieler menschlicher Begegnungsmöglichkeiten, ob in Gastronomie, Kultur oder Sport - dieser Genosse Lauterbach beklagt nun die „erschreckende“ Zunahme an einsamen Menschen in Deutschland.

Nachdem das jetzt vielleicht zu einem bitteren Auflachen am Schluss gereicht hat, endet diese Morgenlage wie immer mit den besten Wünschen für diesen Tag. Kommen Sie gut in die letzte Woche des Jahres.

Quellen:

Neun Millionen Ukrainer ohne Strom

Kämpfe um Bachmut dauern an

Tote bei Angriff des Islamischen Staats in Syrien

Mysteriöser Tod eines russischen Politikers in Indien

Serbische Armee wegen Kosovo in höchster Alarmbereitschaft

Texas bringt illegale Einwanderer nach Washington

Kliniken erwarten 2023 beispiellose Pleitewelle

Virologe Drosten: Corona-"Pandemie" ist vorbei

Justizminister fordert Ende aller Corona-Maßnahmen

Lauterbach beklagt Zunahme der Einsamkeit

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