Gerd Buurmann / 14.06.2025 / 11:00 / Foto: achgut.com / 2 / Seite ausdrucken

Morgen bei Indubio: Auswandern aus Deutschland

Mehr als ein Viertel aller Menschen, die nach Deutschland eingewandert sind, denkt mittlerweile über eine Ausreise nach. 26 Prozent – das sind hochgerechnet 2,6 Millionen Personen. Drei Prozent, also rund 300.000 Menschen, haben sogar bereits konkrete Auswanderungspläne. Das zeigt eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Deutschland ist für viele also nicht mehr das Ziel, sondern eine Zwischenstation – ein Ort, den man verlässt, sobald man kann.

Aber nicht nur viele Zugewanderte denken über eine Auswanderung nach, auch immer mehr Schon-länger-hier-Lebende spielen mit dem Gedanken, Deutschland zu verlassen. Die Gründe sind oft dieselben. Auch viele Einheimische erleben politische Entfremdung, wachsende Bürokratie und eine gesellschaftliche Atmosphäre, die ihnen fremd geworden ist. Wohin jedoch zieht es die Menschen?

Darüber spricht Gerd Buurmann mit drei Auswanderern, die ganz unterschiedliche Erfahrungen mit der Suche nach dem richtigen Ort zum Leben gemacht haben.

David Serebrijanik ist Musiker und Kosmopolit. Geboren wurde er in Usbekistan. In den 1990er-Jahren kam er als Kind nach Deutschland. Hier verbrachte er seine Jugend, studierte und machte sich als Künstler einen Namen. Doch vor wenigen Jahren kehrte er Deutschland den Rücken – nicht etwa in Richtung Usbekistan, sondern in ein anderes europäisches Land: Polen.

Sebastian Biehl ist Journalist und Nachrichtenredakteur für die Achse des Guten. Im Jahr 1995 wanderte er nach Südafrika aus. Dort lebte und arbeitete er 25 Jahre lang. 2019 kehrte er nach Deutschland zurück.

Titus Gebel ist Jurist und Unternehmer. Er ist nach Monaco ausgewandert und arbeitet daran, ein völlig neues Lebensmodell zu schaffen. Mit seinem Konzept der Freien Privatstädte verfolgt er die Vision eines neuartigen Gesellschaftsvertrags: Wer sich dort niederlässt, geht keine politische Verpflichtung ein, sondern schließt einen zivilrechtlichen Vertrag über Rechte, Pflichten und Leistungen. Kein Staat, sondern ein Dienstleister sorgt für Sicherheit, Verwaltung und Infrastruktur – alles basiert auf Freiwilligkeit, Wettbewerb und Transparenz. In seinem Buch „Freie Privatstädte – mehr Wettbewerb im wichtigsten Markt der Welt“ entwirft er das theoretische Fundament dieser Idee.

Drei Gäste, drei unterschiedliche Antworten auf die gleiche Frage: Wo kann man leben, wie man leben möchte?

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Ralf.Michael ( ラルフ. ミハエル ) / 14.06.2025

Warum heisst der Unternehmer so ? Weil Er etwas unternimmt. Wenn Er nichts mehr unternimmt oder unternehmen kann ... wird Er halt zum Emigrant ... und der heisst dann so, weil Er sich vom Acker macht.Wer Soetwas will und vorhat, muss stark in Willen und Glauben sein ! Es gibt kein Zurück mehr ! Anderenfalls soll Er lieber Zuhause bleiben !

Peter Petronius / 14.06.2025

Zur musikalischen Einstimmung hören wir “Ein stolzes Schiff” (1855) über deutsche Amerika-Auswanderer nach der gescheiterten Revolution 1848/49, in der Version (1978) von Zupfgeigenhansel auf YouTube. ... “Sie ziehn’s dahin auf blauen Meereswogen. / Warum verlassen sie ihr Heimatland? / Man hat sie um ihr Leben schwer betrogen, / die Armut trieb sie aus dem Vaterland.”

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