Peter Grimm / 20.06.2017 / 10:02 / 10 / Seite ausdrucken

Mord und Totschlagargumente

Am Montag hat ein Brite versucht, Muslime gezielt zu töten. Es gab einen Toten. Der Täter fuhr mit einem Kleintransporter in eine Gruppe von Menschen, die gerade aus einer Moschee gekommen waren. Ein schlimmes Verbrechen, das viele Menschen schockiert hat. Interessant waren die Unterschiede in der Berichterstattung im Vergleich zu den Anschlägen zuvor.

Sehr schnell wurde deutlich gesagt, dass es sich um ein islamfeindliches Verbrechen handelte. In den Nachrichten im Deutschlandfunk konnte man hören, dass der Täter ein weißer Mann war. Wann hat man zum letzten Mal in deutschen Nachrichten einen Täter nach der Hautfarbe klassifiziert? Erst etwas später hieß es, dass es sich um einen Briten handelte. Diesmal wurde der Anschlag nicht im Namen Allahs und seines Propheten verübt, sondern im Gegenteil, Muslime waren die Opfer. Da ist alles anders. Aus Deutschland meldete sich Aiman Mazyek, der Vorsitzende des selbsternannten Zentralrats der Muslime zu Wort:

„Diese Spirale der terroristischen Gewalt müssen wir durchbrechen, indem wir gesamtgesellschaftlich eine Allianz des Friedens, der Vernunft und der Solidarität bilden. Der Anschlag von London beweist zum wiederholten Mal, dass Terrorismus keine Religion kennt. Terrorismus ist areligiöser Nihilismus.“

Nein, der Anschlag ist dafür leider kein Beweis. Die meisten Terroristen der letzten Jahre sind keine areligiösen Nihilisten gewesen, sondern beriefen sich auf den Islam, auf das koranische Gebot, gegen Ungläubige zu kämpfen. Nun kann man selbstverständlich nicht jeden gläubigen Moslem für den radikalislamischen Terror in Haftung nehmen. Aber gerade die Islamverbände vermeiden es, überhaupt zu versuchen, eine klare und sichtbare Trennlinie zwischen der Religion und der Ideologie zu ziehen, die sich auf Allah und seinen Propheten berufen. Sie bewegen sich offenbar lieber in einer Grauzone.

Mag Aiman Mazyek offiziell auch mit zu einer Demonstration gegen den Terror aufgerufen haben, solange diese Verbände es nicht dulden, dass die islamische Religion und ihre Regeln kritisch hinterfragt werden und stattdessen die immer stärkere Berücksichtigung ihrer Regeln durch eine nichtmuslimische Mehrheitsgesellschaft und damit die Anpassung der Anderen an den Islam fordern, schaffen sie auch Grundlagen für die radikalislamischen Überlegenheits- und Allmachtsideologien.

Die Tat des Attentäters von London soll hier nicht relativiert werden

Das Problem ist, dass sich politische Verantwortungsträger schon schwer tun, bei islamistischen Anschlägen die Bezüge zur radikalislamischen Religionsideologie als ein Problem zu benennen, das anzugehen wäre. Diese Zurückhaltung macht viele, die Angst vor den Extremisten haben, wütend. Und diese Wut kann natürlich wiederum irgendwann in Gewalt umschlagen. So, wie möglicherweise jetzt in London. Die Opfer sind Muslime, die nichts mit dem Terror zu tun haben.

Um nicht missverstanden zu werden: Die Tat des Attentäters von London soll hier keinesfalls relativiert werden. Aber es ist die Ignoranz gegenüber den Terrorursachen, die diese Gewaltspirale befördern kann, vor der Mazyek warnt. Die islamistischen Attentäter brauchen die Tat eines Islamhassers allerdings nicht, um zu Morden im Namen des Propheten motiviert zu sein. In Paris gab es am gleichen Tag den Anschlagsversuch eines Islamisten, der sicher schon vor dem Anschlag auf Muslime in London geplant wurde.

Die Empörung über diesen Mordanschlag auf Muslime ist notwendig und berechtigt. Angesichts der Gesamtsituation sollte man aber die Relationen im Blick behalten. In London, Manchester und Stockholm sind in diesem Jahr 39 Menschen von islamistischen Attentätern umgebracht worden. Im letzten Jahr waren es 135 Tote in Europa, die auf das Konto von Islamisten gingen. Sieben Terroropfer wurden von nichtislamischen Mördern getötet. Die Liste der weltweiten Terroranschläge, die hier auf Wikipedia veröffentlicht ist, spricht eine noch viel eindeutigere Sprache. Es ist zynisch, die Tat eines britischen Islamhassers nun dazu zu nutzen, diese Relationen zu verwischen.

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Leserpost

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Helmut Bühler / 20.06.2017

Dass jetzt ein Nicht-Muslim ganz persönlich Rache nimmt für all die Terroranschläge von Muslimen hat auch damit zu tun, dass Politik und Medien diese hässliche Facette des Islam ständig schönreden, herunterspielen und ignorieren. In vielen Bürgern kocht die Wut über dieses Appeasement, über die Anbiederung unserer Eliten an den Islam, statt der religiösen Gewalt ein entschlossenes “so nicht” entgegenzusetzen. Wenn einen etwas wundert bei diesem Terroranschlag, dann allenfalls, dass er erst jetzt geschehen ist. Es wird nicht der letzte sein - und wenn Politik uns Justiz weiterhin bei Straftaten unserer muslimischen Gäste wegsehen, werde ich mich nicht wundern, wenn sich sogar Bürgerwehren bilden.

Eugen Karl / 20.06.2017

Wenn die Regierungen aufhören, ihre Völker zu schützen; wenn ranghohe Politiker wie der Londoner Bürgermeister oder unser Innenminister sich hinstellen und den bedrohten Bürgern frech ins Gesicht sagen, man müsse sich nun an den Terror gewöhnen; wenn zweierlei Recht gilt, straffällige Migranten reihenweise auf Bewährung freigelassen werden, dann kommt irgendwann der Punkt, an dem das Volk seinen Schutz, das Recht und die Gewalt selbst in die Hand nimmt. Das ist keine vage Prophetie, sondern eine sichere Voraussage. Wenn der Staat den “Gesellschaftsvertrag” bricht, wird sich auch der andere Vertragspartner schon bald an nichts mehr halten. Der Anschlag von London ist der Anfang einer solchen Entwicklung. Es wird leider in diese Richtung weitergehen; denn der Wille, dem Terror endlich zu begegnen und die eigenen Bürger zu schützen, ist nach wie vor staatlicherseits nicht erkennbar.

Dieter Franke / 20.06.2017

Auch interessant, daß in den Medien in Deutschland sowie natürlich auch dem ORF Zeugen zu Wort kamen, die in typisch moslemischem Grundton darüber klagten, daß “gezielt Muslime angegriffen” worden seien. Ich kann mich an kein Statement nach einer moslemischen Attacke erinnern, wo jemand hinterher feststellen durfte, daß gezielt Christen das Ziel waren. In diesem Fall sind wir immer “alle gemeinsam” das Opfer und dürfen uns “nicht spalten” lassen.

Hans Petersen / 20.06.2017

Wenn man sich einmal die Kommentare unter den entsprechenden Meldungen auf den Seiten diverser Medien so anschaut, dann stellt man schnell fest, dass dort auch versucht wird, den Anschlag in London aufzubauschen. So melden sich auf Focus Online User mit offenbar muslimischem Hintergrund zu Wort, um sich und ihresgleichen wieder einmal als Opfer darstellen zu können. Von den gleichen Usern kam aber kein einziger Kommentar nach Manchester, zu der geringen Beteiligung in Köln oder jetzt nach Paris! Das ist auffällig, aber Hinweise dazu aus dem Community werden oft durch die Moderatoren abgeblockt und dementsprechend nicht veröffentlicht.

JF Lupus / 20.06.2017

Gewalt und Terror gegen “Ungläubige” sind fundamentale Bestandteile des Islam, nachzulesen in Koran und den anderen maßgeblichen und von jedem Moslem zu befolgenden Schriten. Deshalb ist Islam auch immer gleich Terror. Und deshalb muss diese Ideologie verboten werden. Alles andere ist sinnlose Appeasementpolitik, die nur weitere Opfer fordert.

A.Renz / 20.06.2017

Ja - es ist schon erstaunlich zu sehen und zu hören wie die Muslims und ihre Freunde in den Medien betrauert werden. In jeder Zeitung gibt es einen Block zum NSU. Zu den positiven Aspekten des Islam etc. Wollen wir doch nicht vergessen, dass die NSU Mörder 10 Jahre brauchten für ein Dutzend ermordeter Mitmenschen. In den letzten paar Monaten haben wir hier Dutzende von Morden, Mordversuchen, schwerste Körperverletzungen und Vergewaltigungen ertragen müssen. Wo sind die Blocks der empörten Medien. ZB bei der Zeit.

Marcel Seiler / 20.06.2017

Solange die Islamverbände des Westens sich nicht klar von den fremdenfeindlichen und gewaltverherrlichenden Passagen ihrer Religion (ein *hoher* Prozentsatz der Texte: manche sagen 50% bis 60% der Texte des Islam beschäftigen sich mit den “Fremden/Ungläubigen”) und den Gewalttaten von deren Gründer distanzieren und alle diese Inhalte für haram erklären, ist jede Gewaltverurteilung von ihnen ein reines, unglaubwürdiges Lippenbekenntnis.

Cornelia Gilsbach / 20.06.2017

Wie schnell geht nach jedem islamistischen Terroranschlag das Geschrei los, jetzt bloß nicht zu instrumentalisieren? Jetzt ist es mal umgekehrt passiert, ein Weißer ist ausgetickt und hat einen Terroranschlag begangen. Und zack, sofort wird instrumentalisiert, ohne auch nur einen Moment innezuhalten und nachzudenken, was man da eigentlich gerade tut! Rassismus gegen Weiße? Nein, den gibt es ja gar nicht!

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