Das sei ein Beitrag zur Legitimation des Regimes in Minsk.
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihre Gespräche mit dem weißrussischen Machthaber Alexander Lukaschenko kritisiert, meldet handelsblatt.com. In einem Interview der Deutschen Presse-Agentur habe er zwar begrüßt, dass sich die Europäische Union an der Suche nach einer diplomatischen Lösung der Migrantenkrise an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen beteiligt. „Aber als Bundeskanzlerin Merkel Herrn Lukaschenko angerufen hat, hat sie zur Legitimation seines Regimes beigetragen, während der Kampf für ein freies Belarus nun schon seit 15 Monaten andauert“, habe der zur nationalkonservativen PiS–Partei gehörende Regierungschef gesagt.
Merkel hatte Mitte November bekanntlich zweimal mit Lukaschenko telefoniert, obwohl Deutschland wie auch andere westliche Staaten ihn nicht als legitimen Präsidenten anerkennen. Morawiecki habe Lukaschenko vorgeworfen, die Telefonate für seine Zwecke zu missbrauchen. „Er hat so getan, als wenn Merkel dem Transport von 2000 Migranten durch einen Korridor nach Deutschland und in andere europäische Länder zugestimmt habe. Und das ist nicht richtig.“
Lukaschenko soll erst am Freitag wieder erklärt haben, Merkel hätte sich mit der Aufnahme der Flüchtlinge einverstanden erklärt. Von Regierungssprecher Seibert sei das klar dementiert worden: „Da möchte ich für die Bundeskanzlerin und für die Bundesregierung ganz klar sagen, dass diese Aussage falsch ist.“