Alle wollen zurück zur Natur, aber keiner zu Fuss.
Im Jahr 2022 wurden in meiner Gemeinde überall Plakate angebracht, auf denen dazu aufgefordert wurde, gegen Putin zu radeln. Mein Einwand, das dem Putin die Radler in Deutschland am Allerwertesten vorbeigehen, hat für Zornesausbrüche gesorgt.
Radeln könnte in Deutschland so schön sein, wenn es keine Leute gäbe, die Radrennen fahren wollen. Es gibt aber in Deutschland Politiker, die mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln Radrennen verhindern wollen. Dementsprechend hat Deutschland bei Straßenrennen so gut wie nichts mehr zu melden.
@Nikolaus Neininger : In Bonn ist die Verödung der Innenstadt noch gar nicht so weit fortgeschritten wie sonst mancherorts. Die Entwicklung deutet sich an, aber es besteht noch einige Fallhöhe.
Vor einigen Jahren passierte hier ein Unfall, der für mich sinnbildlich für das Radfahrer-Problem steht: Eine Frau überquerte einen Zebrastreifen, die Autofahrer hielten alle brav um sie passieren zu lassen. Ein Radfahrer kam den Berg heruntergerauscht, überholte die wartenden Autos und prallte mit hohem Tempo mit der Passantin zusammen. Der Aufprall war derart heftig, dass die Frau noch an der Unfallstelle verstarb. Der Verursacher verstarb ein paar Tage später im Krankenhaus. Wenige Jahre später spielte sich am selben Zebrastreifen eine nahezu identische Situation ab. Eine Passantin schob ein Rad über den Zebrastreifen. Die Autos hielten artig, ein Radfahrer, der mit ordentlich Schwung den Berg herunterkam, wollte noch vorbeiflutschen und prallte mit der Frau zusammen. Diesmal ging es zum Glück glimpflicher aus. Die Frau, die ich vom Sehen her kannte, lief mehrere Wochen lang grün und blau im Gesicht herum, hatte aber immerhin keine allzu schlimmen Blessuren erlitten. Ganz ehrlich, ich finde manche Verkehrsteilnehmer gehören in Sicherungsverwahrung! Radfahrer haben Autofahrern gegenüber den Vorteil, dass sie anonym unterwegs sind. Wenn sie von einer Unfallstelle fliehen, ist es weit schwerer, sie noch ausfindig zu machen. Und das wissen diese Schweine! Und da seit Jahren das Radfahren moralisch überhöht und das Autofahren verteufelt wird, fühlen sich diese Penner allen ernstes noch als was besseres. Zum kotzen! Wer rücksichtsvoll und gesetzestreu mit dem Rad unterwegs ist - Toll! Super! Sehr schön! Aber die moralingeschwängerten Rowdies unter den Radlern sind das Allerletzte! Einfach nur widerlich, ätzend und abgef***t diese Leute.
Ich bin leidenschaftliche Nur-Radlerin schon immer gewesen und habe - ich gebe nicht an - mit meinem Dreigangrad viele Länder West- und auch Osteuropas im Schweiße meines Angesichts erstrampelt - und fühlte mich außer auf einem kurzen Streckenabschnitt in Kroatien, wo die LKW so dicht an mir vorbeigefahren sind, dass kaum ein Haar zwischen diesen Mammutgefährten und meinem bescheidenen Rad dazwischengepasst hat - nie gefährdet. Und jetzt? Rücksichtslose Pedaltreter en masse,, die mir nun schon wieder auf engen Einbahnradwegen unbeleuchtet entgegenkommen, die - ohne Handzeichen zu geben, plötzlich vor mir abbiegen und mir den Weg abschneiden, die rücksichtslos durch Fußgängerzonen düsen, die mit ihren behäbigen breiten Lastenrädern, in denen sie alles - bis hin zu Kindern, die lieber laufen lernen sollten - befördern und “normalen” Radfahrern wie mir ein Überholen unmöglich machen und wir dann kurz auf die Fahrbahn ausweichen müssen. - Ich bin in den letzten Jahren sehr viel öfter durch rücksichtslose, ungeübte oder sehr unachtsame Radfahrer in gefährliche Situationen geraten als durch unaufmerksame oder rücksichtslose Autofahrer. Und dann jetzt noch die Pest durch die Elektrofahrradfahrer! - Leute, die die einfachsten Verkehrsregeln nicht beherrschen, nur ansatzweise wissen, wie man ein ganz normales Rad von A nach B bewegt - und die nun in einem Affenzahn durch die Gegend brettern, als gäbe es nur sie selbst. Mir - auch schon recht betagt - bleibt nur eine gewisse Genugtuung: Diese Fahrradfanatiker, für die Autos Werkzeuge des Teufels sind - werden irgendwann auch einmal alt - und dann müssen sie sehen, wie sie zu ihrem Arzt oder auch nur zum Supermarkt kommen, wenn dieses oder jenes im Körper schadensanfällig wird und es niemanden mehr gibt (mangels Auto), der sie hier- oder dorthin fährt - es sei denn, er /sie/es verfügt über eine Rikscha.
@J.Harms. Ich bin früher ab und zu auch lieber mit dem Rad auf der Straße gefahren, weil es mir auf den Radwegen zu gefährlich war! Durch das undisziplinierte Verhalten mancher Radfahrer kam es nahezu täglich zu gefährlichen Situationen. Da sich Autofahrer signifikant aufmerksamer und rücksichsvoller verhalten als der Durchschnitts-Radler, ist es auf der Straße tatsächlich auch für Radfahrer, die noch ein bisschen weiterleben wollen, angenehmer. Zumindest in Problem-Bereichen zu Problem-Urzeiten. So sehr mich heute auch Radfahrer, die vor mir herschleichen nerven, ich kann es nachvollziehen. Ich habe es früher - zu meiner eigenen Sicherheit - auch gemacht. Auf Radwegen herrscht das gute, alte Faustrecht! Da hat nicht jeder Bock drauf.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.