Fr.Grütters verteilt auch Gütesiegel an Buchhandlungen, die sie sich dann mit Stolz ins Fenster hängen dürfen. Sozusagen die Top-Twenties der Stadt. In einer dieser Buchhandlungen, am Bayrischen Platz, hatte ich letztes Jahr ein christliches Erweckungserlebnis. Die Chefin des Hauses, Marke “alte weisse Frau ( begegnet einem überall. Meist in Kombination mit einer jüngeren, patzigen, aber gehorsamen Angestellten. So eine Art Kahane/Sto- kowski-Zweispänner)erklärt einigen Schülern, die ihre Pflichtlektüren abholen, Ödon von Horvath. Am Ende wirbt sie für den Autor als tollen Typen, weil er auf einer Pariser Prachtstrasse von einem Baum erschlagen wurde. Immer, wenn es Herbst wird und es in den Wipfeln zu rauschen beginnt, werde ich nun denken: vielleicht ist das meine Chance, doch noch als toller Typ aus dem Leben wieder ‘rauszukommen. Is’ vielleicht nur der Herbstblues.
Ihre Art, jemand mit Worten in die Enge zu drängen, den Spiegel vorzuhalten ohne dabei die Contenance zu verlieren, ist brillant. Man hat es oder man hat es nicht, es ist wie mit dem Charisma, das kann man auch nicht lernen. HERVORRAGEND .
Ich war mal in Vertretung eines Professors als Experte zu einer Anhörung im Kulturausschuss des Bundestages. Nicht, dass die anderen Abgeordneten durch allzuviel Kenntnis aufgefallen wären, aber die zu vermitteln, sind ja solche Anhörungen da und so haben diese Abgeordneten wenigstens Fragen an die Anwesenden, außer mir alles renommierte Professoren, gestellt. Frau Grütters schoss echt den Vogel ab, hielt ein ausführliches Koreferat, in dem sie dauergrinsend ihre Sicht darstellte, dann war die Zeit um. Ich bewunderte, die Selbstverleugnungskräfte der für diese Stunde angereisten Professoren.
Was ist an ihrem Verhalten überraschend? Sie setzt nur konsequent die Methode Merkel um: wenn Du eine Karriere haben willst, dann musst du mein braver Gefolgsmann sein. Widerspruch ist nicht verboten, ist aber ein Freifahrtschein zur Arbeitsagentur. Dieses für Demokratie und Meinungsfreiheit höchst korrosive Prinzip hat sich auf allen Ebenen etabliert und wird auch nach dem Abgang der bleiernen Kanzlerin noch lange nachwirken.
Mich würde interessieren, ob Frau Grütters sich für Auftritte von rechtsradikalen Bands ebenso vehement einsetzt…
Wer gutes- böse und böses -gut nennt wird keinen segensreichen Weg beschreiten! Die hochhonorierte Lobhudelei von überversorgten Systhemanhängern ist peinlich und hat keine Frucht aus dem erachten der Vergangenheit. Anstatt den Hassopfern Israel/Russland usw. die Hände auszustrecken wird eine vermeintliche “Hassoposition” als Sau durchs Dorf gejagt und die SAntifa maschiert munter auf. Zum Luthergedenktag möchte ich ergänzen, daß sein grösstes Werk die Bibelübersetzung fürs Volk war. Ansonsten viel Finsternis.
Der Standpunkt der Selbstbetrachtung befindet sich bei Frau Kulturministerin auf dem Mond. Von dort aus bestaunt Sie ihr Leben. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Woos soll I mochen?
“Det hat jesessen”, lieber Herr Broder, zumindest hofft man es. Allerdings trügt die Hoffnung bei ideologisch kontaminierten Machtmenschen meistens. Ich erinnere mich gut an die unbefangene Äußerung des weiland österreichischen Kultusministers Scholten, als es bei Neuauflage einer der damals ewig währenden großen Koalitionen Mitte der Neunziger um die Ministerienverteilung ging: “Das Kulturressort bleibt für uns (Sozialdemokraten, Anm. des Verf.) ein unverzichtbares Ideologieressort…” - Unverblümter und zynischer kann man es nicht ausdrücken. Ich bin überzeugt, Frau Grütters ist mit genau derselben Bewußtseinslage gesegnet.
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