Den dritten Teil hätte Herr Eisleben besser weggelassen. Ob eine Minderheit einer Wissenschaftsdisziplin das Wort führt (was soll in diesem Zusammenhang eigentlich nicht repräsentativ heißen?) oder die Mehrheit, sagt überhaupt nichts aus, da es sich bei der Wissenschaft bekanntlich nicht um eine von Mehrheitsentscheidungen abhängige Sache handelt. Übrigens riegelt China wegen dieser “nur ne Grippe” gerade wieder ne ganze Provinz (Jilin) ab.
Grundsätzlich kann ich diesem Artikel nur zustimmen. Allerdings sehe ich einen Widerspruch, ich zitiere: “Nun wissen wir, dass ein Virus, das eine R-Rate von 3 hat und über Tröpfcheninfektion übertragen wird, sich nur stoppen lässt, wenn die Bevölkerung durchseucht ist oder ein Impfstoff gefunden wird” Nun haben wir bisher weder das eine noch das andere erreicht, aber dennoch mildern sich die Infektionsraten deutlich ab, und an dieser Stelle war heute zu lesen, die Infektionswelle sei vorbei. Irgenwie passt das nicht zusammen.
Wie immer perfekt, Herr Eisleben. Hätten wir damals bei der Griechenlandkrise ein neues System mit diversen Währungen neu eingeführt, wären wir insgesamt fexibler, und kein Staat müsste Unsummen nach Brüssel überweisen zum Erhalt einer Kaste dort, die im eigenen Land nicht das wurde, was ihr vorschwebte. Italien hätte einiger seiner Probleme selbst lösen müssen und vermutlich eher gelöst. Nichts ist schlimmer als ein Dauertropf. Lucke hatte vermutlich Recht, doch wenn nüchterne Leute in diesem Land Kritik anmelden und die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sie Recht haben, werden sie medial vernichtet und an den Rand gefrängt. Die Dtörer in Luckes Vorlesung in Hamburg wollen eins nicht: Etwas dazulernen.
Guter Artikel. In der Physik, Chemie, Biologie ist die Fähigkeit, komplexe, übergreifende Probleme näherungsweise korrekt mathematisch abzubilden, schon rein vom theoretischen Verständnis her ziemlich begrenzt. In der Klimaprognose treffen zum Beispiel mindestens Thermodynamik, Elektrodynamik, Hydrodynamik, Mechanik zusammen. Jede dieser Theorien ist zwar in sich gut verstanden, aber das Zusammenspiel ist oft unklar oder unbekannt, und kann nur mit äußerst zweifelhaften ad-hoc Hypothesen abgebildet werden. Die enorme Leistung der heutigen Computer verführt dazu, Probleme, die theoretisch nicht oder nur schlecht verstanden sind, numerisch berechnen zu wollen. Das Ergebnis der “gewaltsamen” Berechnungen ist dann oft falsch. Das ist kein Fehler der Programmierung, es ist ein Problem auf der theoretischen (mathematischen) Ebene. Es wird dann oft probiert durch Vergleich der Wirklichkeit mit Programmläufen die Parameter so hinzudrehen, dass die Wirklichkeit einigermaßen getroffen wird. Das beseitigt aber nicht die grundsätzlichen Schwächen. Bei langfristigen Prognose schlagen dann die theoretischen Fehler vermutlich trotzdem durch. ++ Hierbei ist noch ein soziales Problem zu beachten. Das Eingeständnis, dass vieles nicht berechenbar respektive machbar ist, würde für viele staatlich alimentierte Stellen das Ende bedeuten.
“Geistes- und Sozialwissenschaftler” - hier bekommen sie zu Recht einen haut-goût. Schuster, bleib bei deinen Leisten! Ob ihre Prävalenz in Politik und Medien dem Drang nach Erklärung des Schrecklichen entstammt, wie es z.B. die Weltkriege darstellen, besonders der zweite und der Genozid?
Die jetzige seelisch gestörte Politik ist nicht Opfer des Machbarkeitswahns, sondern der Ideologie. Kernkraftwerke, durchaus machbar, werden ideologisch als unmachbar abgelehnt. Der Euro wurde aus europa-ideologischen Gründen durchgezogen, ohne dass sich die Ideologen einer Machbarkeitsdiskussion überhaupt gestellt hätten.
Tatsächlich nährt sich der Machbarkeitswahn von Dingen - in der Regel technischer Natur, von denen selbst nur eine Generation vor uns nicht zu träumen wagte - einige Utopisten ausgenommen. Es hat aber immer Projekte gegeben, die, obwohl verheißungsvoll, nicht realisierbar waren. Viele davon waren von Anfang an zum Misslingen verurteilt und Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Nach meiner Erfahrungen waren es immer Projekte, bei denen eine Ideologie im Vordergrund stand. Das ist wieder einmal der Fall bei einigen Zukunftsprojekten und meine Kommentierkollegen wissen, welche an erster Stelle stehen. Aber ein Projekt, das immer wieder versucht wurde und immer wieder daneben ging, ist die Schaffung einer idealen Gesellschaft, die mit ungezählten Opfern regelmäßig am Wesen des Menschen und der Menschen scheiterte. Und es sind nicht seltsamerweise genau die Typen, die es immer wieder versuchen, die wenig mit Naturwissenschaften am Hut haben und schon wieder von einer großen Transformation träumen. Jetzt könnte jemand kommen und sagen: Unsere große Transformatorin ist doch aber Naturwissenschaftlerin. Abgesehen davon, dass ihr Verdienst in der Naturwissenschaft nahe Null und das Geringe äußerst fragwürdig ist, denkt sie - wenn überhaupt naturwissenschaftlich - die Dinge vom Ende her - von Deutschlands Ende.
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