Toleranz, Offenheit, Meinungsvielfalt: kaum eine öffentliche Äußerung in Politik und Gesellschaft, die ohne diese oder ähnliche wohlklingenden Floskeln auskommt. Doch „gelebt“ werden diese „Werte“ nicht von denen, die sie im Munde führen. Ganz im Gegenteil: Häufig genug sind es die, die so reden, die das gesellschaftliche Klima vergiften. Einige wenige, im nachfolgenden kurz dargestellte Beispiele von Berichten nur aus den letzten Tagen zeigen das. Es sind Alltags-Fälle von Hass, Ausgrenzung, Diskriminierung, sozialer Ächtung. Gerichtet gegen jeden, der eine „falsche“ politische Ansicht hat, genauer: gegen jeden, von dem man annimmt, er habe eine falsche politische Ansicht. Verübt von Leuten, die wohl allesamt von sich in Anspruch nehmen, zu den „Guten“ und „Anständigen“ zu gehören. Es sind zugleich Beispiele der weit fortgeschrittenen Politisierung aller Lebensbereiche und einer ständigen politischen Mobilisierung, wie man sie sonst von Diktaturen kennt, die aber nicht auf Regierungsanordnungen zurückgehen, sondern aus der Gesellschaft selbst kommen.
Sippenhaft
In Wien werden zwei Kinder (8 bzw. 12 Jahre) von einer Waldorf-Schule verwiesen. Ihr „Vergehen“: Sie haben eine Mutter (Caroline Sommerfeld), die als „neurechts“ bezeichnet wird. Ironie an der Geschichte: Der Vater (Helmut Lethen) ist ein „Altlinker“. Siehe hier.
Politische Hygiene
Eine Dresdner Buchhändlerin (sie hat sich unter anderem mit Uwe Tellkamp gegen den Ausschluss andersdenkender Verlage von der Frankfurter Buchmesse gestellt) wird vom Workshop „Echokammern und Filterblasen“ auf der Tagung „Die neue Mitte“ in Dresden ausgeschlossen. Tagungsveranstalter waren unter anderem die Bundeszentrale für politische Bildung und die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen. Ironie an der Geschichte: Die Veranstaltung fand statt am Deutschen Hygiene-Institut. Siehe hier.
Politischer Rassismus
Eine in Berlin-Blankenfelde wohnhafte Mutter und Kolumnistin der Funke Mediengruppe (Caroline Rosalis) schickt ihren Sohn nicht auf eine öffentliche Schule, sondern auf eine Privatschule. Jetzt keine Ironie, sondern „absurdes Theater“. Der Grund: Zu viele Kinder von AfD-Wählern auf öffentlichen Schulen in Blankenfelde. Und noch mehr Absurdität: Vor zwei Jahren nahm sie ihren Sohn aus dem Kindergarten – nachdem in einem benachbarten (!) Kindergarten ein Kind ein Hakenkreuz in den Sand gemalt hatte. Siehe hier.
Gesinnungs-TÜV für Helfer
Die als gemeinnützig anerkannte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer „Weißer Ring“ hat beschlossen, dass AfD-Mitglieder sich nicht mehr haupt- oder ehrenamtlich engagieren dürfen. Auch Spenden der AfD würden nicht mehr angenommen. Kleine Notiz am Rande: Wenige Tage vor diesem Beschluss wurde Jörg Ziercke von der SPD zum Vorsitzenden des Weißen Rings gewählt. Siehe hier. Zusatzbemerkung: Die umstrittene Vorsitzende des Vereins für politische Sauberkeit, der Amadeu Antonio Stiftung sagte anlässlich der antijüdischen Demonstrationen von Arabern und Muslimen in Berlin im Dezember 2017: „Ich will nicht, dass Juden und Israel von Rechten verteidigt werden.“
Schul-Indoktrination
Die Evangelische Schule in Berlin-Köpenick spielt in der Frühstückspause über die Schullautsprecher „Demokratie“-Lieder. Anlass: Ein Referendar, der sich zeitweise bei der Identitären Bewegung engagiert hatte, war dort in früheren Jahren tätig gewesen. Der Schulleiter schreibt: An seinem Unterricht sei nichts auszusetzen gewesen, aber die Schulgemeinschaft sei tief verunsichert. Jetzt kein Scherz: Als Reaktion darauf wurde in der Schule ein Krisenreaktionsteam (!!!) gebildet. Es wurden Veranstaltungen organisiert, auf denen Referenten auftraten von Vereinen, die sich dem demokratischen Sozialismus verpflichtet fühlen. Siehe hier.
Politische Mobilisierung von Schülern
Die Hoheit über die Kinderbetten erlangen – diesem linken Motto ist man wieder ein Stück nähergekommen. Um das richtige politische Denken in die Köpfe der Schüler zu bringen, hat ein städtisches Gymnasium in Lüneburg eine – so die Landeszeitung Lüneburg: „eindrucksvolle“ – Foto-Aktion gegen Rechtsextremismus für Solidarität, Demokratie und eine „offene Gesellschaft“ organisiert. Das Bild von dieser Aktion zeigt eine entindividualisierte Menge Schüler, die den Ausgrenzungs-Hashtag #wirsindmehr nachstellen und sich dahinter versammeln. Bei der Aktion haben laut Schule nicht alle, aber weite Teile der Schülerschaft mitgemacht. Es heißt, dass die Teilnehmer eine bessere Note in Sozialverhalten erhalten. Anmerkung: Es war schon immer eindrucksvoll, wenn deutsche Schüler massenweise bei politischen Inszenierungen mitgemacht haben. Siehe hier.
Faschismus 2.0
Die liberale Friedrich von Hayek-Gesellschaft will in Köln eine Veranstaltung mit einem Vortrag der Publizisten Vera Lengsfeld durchführen. Ein „antifaschistisches“ Aktionsbündnis bedroht den Wirt, der die Räumlichkeiten für die Veranstaltung zur Verfügung stellte, der daraufhin dem Hayek Club kündigt. Auch andere Gastronomen kündigen, nachdem sie von der selbsternannten Antifa „informiert“ wurden. Siehe hier.
Universitäts-Pranger
Der AStA der Uni-Bremen prangert namentlich eine Lehramtsstudentin als angeblich „rechtsextrem“ an durch Aushang und Verteilung von Flyern mit Bild. Einer Partei oder politischen Gruppierung/Organisation gehört die Studentin nicht an. Der Spiegel fragt daraufhin rhetorisch: „Hat jemand, der womöglich (!!!) rechtes Gedankengut pflegt, ein Recht darauf, unbehelligt durchs Studium zu gehen – und damit die Berechtigung zu erwerben, später an deutschen Schulen zu unterrichten?“ Der AStA hat auch die Grundschule angeschrieben, an der die Studentin ihr Praxissemester absolvierte. Dort hatte man von den Vorwürfen nichts mitbekommen. Die Studentenvertreter wollen auch noch andere Schulen rund um den Wohnort der Studentin informieren. Siehe hier.
Unternehmens-Mobbing
Arbeitsrechtsanwälte bieten Beratungen an, wie Arbeitgeber solche Arbeitnehmer kündigen können, die sich in ihrer privaten Freizeit politisch für die „falsche“ Seite engagieren, selbst wenn dieses Engagement ohne jeden Bezug zum Unternehmen ist. Siehe hier.
Gesinnungs-Sport
Von Fußballvereinen wie Eintracht Frankfurt kennt man es bereits. Sie wollen nur regimetreue Anhänger in den Stadien sehen. Die nächste Sportart hat nun nachgezogen. Der Kapitän der Basketball-Nationalmannschaft sagte: „Wir stehen für Respekt … und Meinungsfreiheit… Wir wollen gegen den Rechtsruck Stellung beziehen… Leute, die das anders sehen, wollen wir nicht in der Halle haben.“ Deswegen trug die Mannschaft beim nächsten Spiel Aufwärmshirts mit dem Hashtag #wirsindmehr. Die böse Ironie an der Geschichte: Das Spiel fand gegen das kleine Israel statt. Siehe hier.
Gesinnungs-Schlager
Jahrelang hatte sich die Schlagersängerin Helene Fischer nicht politisch vereinnahmen lassen. Immer wieder hatten Politiker, Künstler, Medienleute sie aufgefordert, doch endlich „Haltung“ zu zeigen. Schließlich war der Druck zu groß, und man hatte sie dort, wo man sie haben wollte: Mit ein paar seichten Worten gegen Gewalt und für Liebe hat sie sich dem Hashtag #wirsindmehr untergeordnet, der nach den Ereignissen in Chemnitz Teil einer groß angelegten Kampagne gegen „rechts“ geworden ist. Ironie an der Geschichte: Frau Fischer als Russlanddeutsche dürfte wohl wissen, was „wir sind mehr“ oder „Mehrheitler“ übersetzt heißt: nämlich Bolschewiki, und für welch ungeheuerlichen Verbrechen diese Mehrheitler verantwortlich waren. Siehe hier.
„Radikalen“-Hatz
In einem Stern-Interview wird dem früheren SPD-Politiker Thilo Sarrazin und dem deutsch-israelischen Schriftsteller Chaim Noll vorgeworfen, auf dem vom Interviewer als „rechtsradikal“ bezeichneten Blog Achse des Guten zu publizieren. Das sage viel über die beiden, so der Interviewer. Anmerkung: Mehr noch sagt das über die geistige Verfasstheit des Interviewers. Siehe hier.