Gunter Weißgerber / 21.02.2022 / 12:00 / Foto: Achgut.com / 59 / Seite ausdrucken

Mit Kommunisten und Faschisten gegen Orban

Stellen Sie sich vor: Gegen den CDU-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl 2025 organisiert sich ein Bündnis aus Die Linke, SPD, Grüne, FDP und AfD, deren junge Hilfstruppen `solid/Antifa, Jusos, Grüne Jugend, JuLis und JA selbstverständlich mit im Kanonenboot gegen Friedrich Merz sitzen. Schwierigkeiten gibt es nur in der Besetzung des gemeinsamen Spitzenkandidaten. Antikapitalistisch und antitransatlantisch genug soll er sein.  Das Ergebnis steht noch nicht fest. Fiktion oder Vorahnung?

Was in Deutschland im Moment undenkbar scheint, ist in Ungarn auch mit Hilfe der EU geschehen. Dort bildete sich ein Allparteienbündnis von Sozialisten (die Nachfolger der kommunistischen USAP analog der SED), Liberalen, Bürgerrechtsparteien, Grünen und der Jobbik-Partei, die ihren offenen Antisemitismus öffentlich gegen Kreide eintauschte, gegen Viktor Orban. Alle gegen Einen, egal wie das Verhältnis zu Freiheit, Demokratie und wirtschaftlicher/sozialer Existenz ist.
„Brenner von Jobbik spielt das Konfliktpotenzial herunter. Natürlich gebe es Meinungsverschiedenheiten in manchen Bereichen, aber im Bildungsbereich seien diese 'marginal'. Wirtschaftspolitik sei dagegen 'schon ein härterer Brocken', das liege in der Natur der Sache“, berichtete die Tagesschau am 5. Juni 2021 verschämt.

Während Orbans erdichtete oder tatsächliche Missetaten regelmäßig in den linkseuropäischen und deutschen Medien genüsslich ausgebreitet werden, nur kleine Kinder verfrühstückt er wahrscheinlich nicht, wird über den demokratietheoretischen Supergau des ungarischen rotgrünbraunbunten Oppositionsbündnis eine Firewall gelegt. Wer sich nicht selbst gründlich informieren möchte, besitzt nicht die Spur einer Chance, die ungarische Situation vor der Wahl am 3. April 2022 auch nur halbwegs seriös zu kennen. Die offizielle EU-Welt ist gut, Orban ist böse, die Mittelwesteuropäer, wenn sie linksgrün ticken, sind gut, so ist das schräg und unlauter gezeichnete Bild im medialen „Hauptstrom“ (Begriff: Manfred Haferburg). 

Die Firewall hat Lücken. Nobody is perfect, auch die EU nicht. Am 18. Februar berichtete die „Budapester Zeitung“ unter der Überschrift „Versprecher oder bewusste Ansage?“ über eine Entgleisung, die dem rotgrünbraunbunten Spitzenkandidaten Peter Marki-Zay am letzten Wochenende im Wahlkampfauftakt in Fonyod über die unvorsichtigen Lippen schwappte. „Diese Regenbogen-Koalition, die Viktor Orban in einer Person verkörpert, also Liberale, Kommunisten, Konservative und Faschisten, diese vertreten wir allesamt gesondert in unserem Bündnis.“  Aha. Der Führer von Rotgrünbraunbunt gibt öffentlich zu, dass er der Führer von Rot, Grün, Braun und Bunt ist. Während er Orban genau dies vorwirft, zieht er sich das fleckige Hemd selbst an. So geht Politik auf hochnäsige EU-Art in Ungarn.

Nun könnte man sagen, der Spitzenkandidat habe das nicht so gemeint. Was hat er dann gemeint? Was er tut, das sehen wir. Er führt Links- und Rechtsaußen, Grüne und Liberale in einen durch und durch diffamierenden Wahlkampf. In der Bibel steht bei 1. Johannes 2 ,1 - 6: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!“

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Wolfgang Richter / 21.02.2022

Sich bekennend mit Kommunisten und Faschisten ins Politische Bett zu legen, entspricht den hoch gelobten Werten der EU? Danke, daß wir das jetzt auch wissen, Frau vonderLeyen und sonstige Eurokraten. Schön zu wissen, wofür Ihr steht.

RMPetersen / 21.02.2022

Den Vergleich des luftigen Herrn Merz mit dem in der europäischen Kulturtradition stehenden Orban könnte man einen Kategorienfehler nennen.

Stefan Müller / 21.02.2022

Bei Houellebecq verbünden sich die Linken doch sogar mit den Islamisten, nur um eine “rechte” Präsidentin zu verhindern.

Dr. Rene Brunsch / 21.02.2022

Ich habe Schwierigkeiten, zwischen Kommunisten, Faschisten und Grünen zu unterscheiden. Das sind doch nur verschiedenen Farben, mit der eine Diktatur angestrichen wird. Die Kernfrage lautet: Diktatur oder Freiheit?

Bernd Meyer / 21.02.2022

Brüssel ist nicht allmächtig. Herr Weißgerber hat den Bundestag wahrscheinlich nicht grundlos verlassen. Kein Mann, der Druck scheut, eher Schwäche.

Michael Beuger / 21.02.2022

im Gegensatz zum Nationalsozialismus, der braun trägt (eine Mischfarbe aus rot, grün und etwas gelb), kann der Faschismus viele Farben annehmen. Schwarz (Mussolini) // Rot (Sozialfaschisten) // Grün (Ökofaschisten) // Gelb (“Kratzt man an einem Liberalen, kommt ein Faschist zum Vorschein” Tucker Carlson (sinngemäß) über Truck Fudeau

Josef Cissek / 21.02.2022

Und der böse Herr Putin mischt sich in innere Angelegenheiten der Ukraine ein. /Ironie off/

S. Seidl / 21.02.2022

“Offen antisemitisch” wie die Jobbik-Partei, ist die AfD? Tja, Herr Weißgerber: Setzen! 6! (Schon wieder ein Artikel, der von voreingenommener und nicht neutraler Einstellung zeugt) Immer wieder bemerke ich “zwischen den Zeilen”, dass ums Verrecken das Wort “AfD” nicht im positiven Kontext geschrieben werden darf. (Erst kürzlich wurde die “AfD” nicht benannt als Partei einer kleinen Anfrage) Schade, habe die Achse eigentlich immer gern gelesen.

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