Aber Politologie, Soziologi und die üblichen Genderlehrgänge wollen sie nicht kürzen?
O tempora, o mores! Hätte nicht geglaubt, dass hier so viele bieder-rechtschaffene Taliban anlässlich der Sprengung der Hallenser Buddha-Statuen so zotig applaudieren. Na ja; οἱ πλεῖστοι κακοί.
Ich bin doch ziemlich geschockt von vielen Kommentaren. Sicherlich benötigen wir nicht en masse ausgebildete Archäologen, Sprachwissenschaftler, die sich mit Altsprachen befassen, die noch die Bibel auf aramäisch lesen können u.ä. Die Abteilungen die geschlossen werden, gehören zum humanistischen Kulturgut. Das wussten die Menschen vor Jahren noch. Universitäten konnten ohne humanistische Fächer keine Universitäten sein. MINT ist wichtig, sehr wichtig, aber die Vernachlässigung der Fächer, die nun ausradiert werden, ist ein Verbrechen an unserer Kultur. Ohne diese Absolventen von diesen Studiengängen, wird es zukünftig keine Dokus mehr geben, die uns die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über unsere Vergangenheit nahe bringen können. Das geschieht heute schon fast nur noch durch englische Dokus. Mir scheint, dass man bei aller Pragmatik auch die humanistischen Studienrichtungen nicht vernachlässigen darf. Ich rede da nicht von Gender, denn solche Fachrichtungen werden nicht abgebaut, sondern massenhaft aufgebaut. Ich rede von unserer Vergangenheit. Wenn wir die vergessen, werden wir auch keine Zukunft mehr haben. Und genau das ist es, was Schwab und Konsorten für uns vorgesehen haben: Eine gesichtslose Masse, die ihre Wurzeln in die Vergangenheit gekappt oder vergessen hat.
Im deutschen Kaiserreich, unter Kaiser Wilhelm, gab es um 1900 nur ca. 110.000 Studenten. Zahlreiche naturwissenschaftliche Erfindungen und Patente von bedeutenden internationalen Rang prägten deren weiteren Weg und den weltweite Aufstieg Deutschlands als Wissensstandort und Industriemacht bis in die 70er Jahre. Davon zehren wir noch heute, aber nicht mehr lange - die Abfahrt ist längst eingeläutet, da nützen die heute etwa 2,5 Millionen ( das 25- fache) an Studenten für Irgendwas, was die Menschheit kaum braucht, auch nichts. Fazit: Masse ersetzt eben keine Klasse. Längst wäre eine Kosten- Nutzen- Analyse deutschlandweit erforderlich. Offensichtlich hat man das in Halle erkannt.
Ich erlaube mir lebhaften Widerspruch zur Mehrheit der zeitlich vorherigen Kommentatoren. Es wäre mir wichtig, einen tiefen und breiten Graben ziehen zu wollen zwischen den belächelten Fächern, benannt nach einer Pflanzenart (Orchidaceae), und Genderwissenschaften, sofern die ersteren ernsthaft betrieben werden. Die Idee, eine Gesellschaft brauche lediglich MINT-Absolventen zum Gedeihen ist verführerisch, zugegeben, aber falsch. Nichts spricht gegen eine kleine aber feine Indologie, eine ebensolche Sinologie, u.s.w.
Universitäre Institutionen sollten Ihre Korrelationsfabrikation vielleicht überdenken, bevor Ihnen die Verlegung in den Industriesektor dreut.
So wie ich das sehe, hat Frau Hark in ihrem Leben noch keinen Tag zur Wertschoepfung in Deutschland beigetragen. IhrTaetigkeit an der Uni ist genauso ueberfluessig und laestig wie ein Furunkel am Achtersteven. Der ganze Genderquatsch, welcher die deutsche Sprache nur noch fuer Gehirnamputierte einigermassen sprechbar macht, sollte nicht dazu dienen, dass die Wertschoepfenden die Palavermaeuler fuerstlich alimentieren. Sollte die Dame keine berufliche Qualifikatiion vorweisen koennen, Putzfrauen werden immer gesucht. Alternativ kann sie sich um den Job der Bundestagsvizepraesidentin bewerben. Hier ist immer ein Plaetzchen an - frueher sagte man Hilfsarbeiter - zu vergeben. Ich bin Vielleser, und ich habe mich vor 25 Jahren entschieden, das Volksverdummungsgeraet abzuschaffen. Sollte ich jemals ein in Gendersprache verfasstes Buch in die Haende bekommen, so werde ich eine OEFFENTLICHE BUCHVERBRENNUNG ZELEBRIEREN. ( Man beachte: Singular )
Mein Mitleid für demnächst abgewickelte Studienfächer, wie sie im Artikel aufgezählt werden, hält sich in engen Grenzen. Wer braucht so was? Und wieviele davon brauchen wir? Und wofür? Wäre es nicht wichtiger, Jugendliche in Naturwissenschaften und Ingenieurswissenschaften auszubilden? Was ich auf entsprechende Stellenausschreibungen sehe, sind Bewerber aus aller Welt, nur nicht aus Deutschland. Oder bewerben sich unsere einheimischen Absolventen mit gutem Grund alle in den skandinavischen Ländern, der Schweiz und Liechtenstein? Und: Bei mir heißen Studenten auch weiterhin Studenten. Da halte ich es wie Elke Heidenreich: Ich lasse mir unsere Sprache nicht verhunzen.
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