Das Ziel der Politik ist, die Energieerzeugung in Deutschland bis zum Jahre 2050 auf regenerative Energien umzustellen. Fridays for future und die sie unterstützenden Klimawissenschaftler fordern einen Ausstieg aus der Kohle bis 2030. Robert Habeck von den Grünen will den Verbrennungsmotor ab 2030 verbieten.
100 Prozent Erneuerbare Energien sollen es richten. Neben der Photovoltaik und der Windenergie, deren negative Auswirkungen auf Vögel, Fledermäuse und Fluginsekten bekannt sind, spielt die Biomasse eine große Bedeutung. So sah die Töpfersche Ethikkommission 2011 in „Biomassekraftwerken zur Bereitstellung gesicherter Leistung" eine Alternative für Kernkraftwerke. Doch ein Beitrag zur CO2-Minderung in den nächsten Jahrzehnten ist die Holzverbrennung nicht, entgegen der allseits bekannten politischen Bewertung und der außerordentlich hohen Subvention.
Holz hat eine vergleichbar geringe Energiedichte und erzeugt pro kW Wärme zunächst deutlich mehr CO2, als dies fossile Brennstoffe tun. Für dutzende Jahre erhöht sich also der CO2-Ausstoß ohne Not. Ehe gerodete Wälder so nachwachsen, dass sie ihrer Rolle als CO2-Senke (Bäume binden CO2 aus der Luft) im Kohlenstoffkreislauf umfänglich gerecht werden können, vergehen 40 bis 80 Jahre. Anders ausgedrückt: Bei einem 60-jährigen Baum, der gefällt und verbrannt wir, dauert es erneut 60 Jahre bis die Menge freigesetzten CO2 vom nachgepflanzten Baum wieder aufgenommen worden ist. Holzverbrennung ist also nicht klimaneutral, der CO2-Gehalt wird in den nächsten Jahrzehnten mehr erhöht als durch die Verbrennung von Braun- oder Steinkohle !
Hauptursache des Feinstaubanstiegs: Holzöfen
Dabei wird in Wirklichkeit nicht nur dem Klima geschadet, sondern vor allem der Umwelt. Jeder Holzofen ist eine staatlich subventionierte Dreckschleuder. Sie erzeugen alle mehr oder weniger gigantische Mengen an Feinstaub, verglichen mit jeder anderen Heiztechnologie.
Feinstaub? In der öffentlichen Wahrnehmung sind es doch die Kraftfahrzeuge, die stillgelegt gehören, damit wir gesund atmen können! Der Meteorologe und (wieder) Talkmaster Jörg Kachelmann warnt seit Monaten via Twitter vor Holzöfen, Kaminen und dergleichen und prangert die krankmachende Umweltsünde an.
In den Vorstädten machen die Holzheizungen etwa 50 Prozent der Feinstaubbelastung in der Luft aus. Und es wird kräftig Propaganda für diese angeblich umweltfreundliche Verbrennungsart gemacht. zum Beispiel von der "Deutschen Umwelthilfe", die am Projekt „Clean Heat" beteiligt ist, das sich für das Heizen mit Holz verwendet und darauf hinwirken will, dass man das ein bisschen weniger dreckig gestalten kann. Eine Kommission der Leopoldina schreibt zutreffenderweise, dass "der Anteil an den direkten Emissionen von PM2,5 (Feinstaub, der Autor) inzwischen deutlich über dem von Verbrennungsmotoren rangiert".
Wieder mehr Dioxinkonzentration – dank Holzverbrennung
Unvollständige Verbrennung bei Temperaturen unterhalb 800 Grad generiert aus Chlor im Holz Dioxine. Dies gilt erst recht, wenn in der offenen Feuerstelle Abfälle auch noch kostengünstig „entsorgt“ werden. Das ist alles schon lange bekannt, nichts passiert. Ein neuer „schleichender“ Dioxinskandal?
Ich habe mir von der internationalen Expertin für Dioxinentstehung, Professor Heidelore Fiedler von der Universität Orebrö, eine beeindruckende Übersicht geben lassen. Die dort angegebenen Zahlen sind in Mikrogramm Dioxinäquivalente pro Terajoule. Vergleicht man die Dioxinemissionen von Kohle, Öl und Gas mit Biomassekraftwerken, so emittiert ein Kohlekraftwerk fünfmal, ein Gaskraftwerk 100-mal weniger Dioxin als ein Kraftwerk auf Holzbasis. Die Hausfeuerung ist noch einmal doppelt so schädlich wie ein Biomassekraftwerk.
In der aktuellen Berichterstattung über neue Forderungen des Umweltbundesamtes zur Reduktion von Feinstaub wird reflexartig auf Dieselfahrzeuge gezeigt, die größere und völlig unnütze Sünde jedoch mit keinem Wort erwähnt. Stillschweigen über den Dioxinanstieg in den Städten.
Warum die Bundesregierung hier nicht entschlossen handelt, bleibt unklar. Auf die Einflüsterungen von naseweisen „Klimapäpsten“ hatte sie gehört. Nach Windkraft in Wäldern, Biogas aus Mais, Palmöl (nicht CO2 -neutral) und dem Wahnsinn mit dem Biosprit aus Getreide ist das der vierte Fall, wo es heißt: Klimapolitisch gedacht und Umwelt kaputt gemacht.