Gestern Abend im Heute-Journal. Moderator Steffen Seibert kündigt den Beitrag an „Gut trainiert oder doch gedopt? Einige Siege werfen Fragen auf“. Seine raunende Anmoderation lässt schon nichts Gutes erwarten. Über Siege des „Wundermanns“ Michael Phelps oder der australischen Frauen-Schwimmstafel könnten „wir Zuschauer uns nicht mehr so naiv freuen“, so Seibert. Denn, „dass noch keiner überführt wurde“, heiße nicht, „dass in diesen gewaltigen Körpern nicht doch ein paar unerlaubte Dinge vorgehen“. Man könne nur „ahnen“ sagt Seibert und es folgt dann ein Beitrag, der Fakten durch ahnen ersetzt, gewissermaßen öffentlich-rechtlicher Borderline-Journalismus. Im Filmbeitrag werden neue Doping-Methoden direkt in Zusammenhang mit Schwimmstar Michael Phelps, der 41-jährigen US-Schwimmerin Dara Torres, sowie den US-Sprinterinnen Muna Lee und Allison Felix gebracht. Warum das ZDF diese Sportler aus hunderten Hochleistungs-Athleten herausgreift, wird nicht gesagt, ja es wird überhaupt nichts Konkretes gesagt. Statt dessen wird hinterhältig gefragt: „Liegt es am tollen Training oder ist da doch etwas anderes?“ All das wird im gemeinen Stil eines Dorf-Gerüchtes erzählt (So in der Art „betreut der neue Pfarrer die Jugendlichen nicht auffällig intensiv?”) Am Ende des manipulativen ZDF-Gebräus heißt es dann scheinheilig zu Michael Phelps: „Klar gesagt: Es gibt keinen Hinweis auf Doping beim größten Olympioniken aller Zeiten.“ Was sollte der Beitrag dann?
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