Die, die den Vatikan beraubt haben, hingen eines Tages am Strick unter einer Brücke. Muss man mehr über die “Kirche” wissen?
Alles richtig und wichtig – jedoch: für eine Beurteilung außerhalb der katholischen Welt (für und in der die Dissertation geschrieben ist) fehlt die Vergleichsgruppe. Geht es der durchschnittlichen animistischen/muslimischen/säkularen Frau in denselben afrikanischen Länden besser oder erleiden sie (leider) Ähnliches oder Schlimmeres, insbesondere durch familiäre und religiöse Autoritätspersonen? Natürlich kann und muss man katholische Amtsträger an christlicher (und in Folge westlicher) Sexualethik messen. Es sind jedoch “nur” Einzelpersonen, die einer Vielzahl Gemeindemitglieder in einer noch größeren Bevölkerung zu dienen haben. Der Kontext – was also in dieser restlichen Bevölkerung an Machtmissbrauch und in Folge sexuellem Missbrauch geschieht, sowohl in den katholischen Gemeinden wie auch in den Dörfern und Städten allgemein – ist nicht außer Acht zu lassen, zumal es rein statistisch durchaus möglich sein könnte, dass afrikanische Kleriker im Durchschnitt (!) erheblich vorbildlicher in ihrem Verhalten gegenüber Frauen sind als der Rest der Bevölkerung (anekdotische Evidenz vs. Repräsentativität), das Problem also nur bedingt strukturell wäre. Und es könnte sein, dass einzelne Kleriker (leider) das abbilden, was um sie herum vielleicht “gang und gäbe” ist, weil der Zölibat eine Überforderung für sie ist. Dass das Thema innerhalb der katholischen Kirche aufgearbeitet gehört, wozu auch die Dissertation einen wichtigen Beitrag leistet, ist unstrittig. Ein Fokus lediglich auf Kleriker wäre jedoch ebenso heuchlerisch wie der Umgang damit in Deutschland. Die Missbrauchsstudien bezüglich Berlin und Odenwaldschule weisen darauf hin, dass zumindest in Deutschland die Ursache des Problems zu einem erheblichen Teil eine ganz andere ist als religiöse Bigotterie und daher ebenso im säkularen Raum auftritt (Stichworte Sportvereine, Trainer, Internate etc.). Das scheint hierzulande erstaunlich wenig zu interessieren.
Wohin das Auge auch blickt : OPFER !
Puh, dieser Artikel wird im linksgrünen Milieu, das in allem Fremden (die bösen Russen natürlich ausgenommen) nur das Gute sieht (ganz im Gegenteil zum Eigenen), Schnappatmung auslösen. Solche Anwürfe vom bösen alten weißen Mann sind nämlich mindestens rassistisch, wenn nicht gar Volksverhetzung. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Schwarze sind nun mal Opfer von Sklaverei und Kolonialismus.
[Forts.] [Die HINTERHÄLTIGEN in Umlauf gesetzten anti-katholischen Lügen:] 1. Der Antisemitismus, der theologisch durch den Vorwurf des Gottesmordes motiviert war; 2. die Existenz „erleuchteter“ Evangelien, die von einem bornierten Klerus vertuscht und verfälscht wurden; 3. die Ausrottung der Heiden nach der christlichen „Eroberung“ Roms; 4. die „dunklen Jahrhunderte“ des Mittelalters, die durch die rationale Revolution der Aufklärung endlich durchbrochen wurden; 5. die Kreuzzüge als erster blutiger Akt des europäischen Kolonialismus; 6. die Verbrechen der spanischen Inquisition und die Hexenverfolgung; 7. der Fall Galileo als Beweis für die Wissenschaftsfeindlichkeit der Kirche; 8. die Rechtfertigung der Sklaverei; 9. die Unterstützung der Diktaturen gegen die Demokratie; 10. die soziale und zivilisierte Überlegenheit der protestantischen Reformation. ++ Mit der Nennung von Namen und Dutzenden von Zitaten zerlegt Stark [der im Sommer 2022 heimgerufen wurde] in dem Buch der Reihe nach jene „illustren Fanatiker“, wie er sie nennt, und die Gelehrtenkollegen, die, anstatt sich als solche zu verhalten, sich „begierig“ antikatholische Schwindeleien zu eigen machten, da sie „so überzeugt von der Verderbtheit und Dummheit der römisch-katholischen Kirche waren, daß sie keine weitere Bestätigung zu suchen brauchten“, schon gar keine Belege, obwohl einige von ihnen erkannt haben müssen, daß so viele dieser Geschichten „aus dem Nichts kamen“.++ Wird der Autor endlich Wissenschaft betreiben wollen und vorher das besagte Buch konsultieren wollen? ++ Es gibt noch mehr Protestanten, die diese Lügen DURCHSCHAUT haben und als Zeugen für die Katholische Kirche erscheinen wollen. ++ Es waren die 1968er, die Kindersex propagiert haben und diesen BIS HEUTE VERTEIDIGEN!! Kein Artikel dazu?
Paradoxerweise ist der Mann, der vielleicht der wirksamste lebende Apologet der Rolle der römischen Kirche in der Geschichte des Westens ist, nicht einmal katholisch. Im Gegenteil, wie er selbst in seinem jüngsten Buch erklärt, ist er „im Glanz der Reformation aufgewachsen“ und wurde „wie alle Lutheraner“ jeden Sonntag im Gottesdienst „über die Perversion der Katholiken aufgeklärt“. Wenn Rodney Stark sich dazu entschlossen hat, „Bearing False Witness: Debunking Centuries of Anti-Catholic History“ („Falsches Zeugnis geben. Die Entlarvung jahrhundertealter anti-katholischer Geschichte) zu schreiben, dann nicht aus einem parteiischen Impuls heraus, um eine Flagge zu verteidigen, die nie die seine war. ++ „Ich habe dieses Buch geschrieben, um die Geschichte zu verteidigen.“ (Zitat) ++ Der Religionssoziologe und Professor an der Baylor University, einer Baptistenuniversität in Texas, wo er das Institut für Religionswissenschaften leitet, ist Autor Dutzender Titel, die in vielen Ländern der Welt erfolgreich sind [von denen nur wenige ins Deutsche übersetzt wurden: Der Sieg des Abendlandes. Christentum und kapitalistische Freiheit und Gottes Krieger. Die Kreuzzüge in neuem Licht], hoch gelobt werden und der „vernachlässigten Geschichte“ gewidmet sind, die zeigt, wie gerade das verachtete Christentum die Freiheit, den Fortschritt und den Reichtum unserer Zivilisation hervorgebracht hat. In „Bearing False Witness“ hat er die zehn „antikatholischen Mythen“ gesammelt, auf die er im Laufe seiner unzähligen Studien am häufigsten gestoßen ist. Zehn Lügen und falsche Anschuldigungen, die laut Stark im allgemeinen Denken „zu weitreichende Folgen hatten und haben, als daß man sie nur vereinzelter Widerlegung überlassen sollte“.
Ein Missionar sagte mal spöttisch: In Afrika werden Priester mit nur einer Frau Bischof, mit mehreren Frauen bleiben sie Arme-Leute-Priester. Eine der Haupttodesursachen der Priester in Afrika sei Aids gewesen. Von einem Bischof im Lande Mugabes wurde das Gerücht gestreut, er habe Mugabe nicht mehr kritisiert, nachdem dessen Geheimdienst gedroht habe, geheime Aufnahmen zu veröffentlichen.
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