Henryk M. Broder / 06.06.2020 / 16:00 / Foto: Acgut.com / 38 / Seite ausdrucken

Milliarden für die Gerechtigkeit

Die Corona-Pandemie scheint eingedämmt zu sein, aber das Virus wütet weiter. Anders ist eine Bemerkung nicht zu erklären, die Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, in einem Gespräch mit der Bild am Sonntag gemacht hat.

Angesichts der Tatsache, dass Frauen in den Chefetagen der großen Unternehmen total unterrepräsentiert sind und dass es derzeit zwar eine „Frauenquote für Aufsichtsräte, aber nicht für Vorstandposten“ gibt, „müssen wir“, also die Regierung, „dafür sorgen, dass die Milliardenhilfen auch Frauen zugutekommen“. 

Mit „Milliardenhilfen“ meinte die Ministerin staatliche Bürgschaften, Kredite und Zuschüsse an Unternehmen, die im Zuge der „Corona-Krise“ schwer beschädigt worden sind, z.B. die Lufthansa. Diese „Hilfen“ müssten „an Maßnahmen zur Geschlechtergerechtigkeit geknüpft werden“, um „die Lohnlücke zwischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu reduzieren“ oder „Frauen in Führungspositionen zu bringen“.

Weigert sich ein Unternehmen, solche Auflagen zu erfüllen, „dann müssen wir eben sagen: So geht das nicht, dafür gibt es keine Staatshilfe“. Bild am Sonntag fasste die Forderung der Ministerin für Geschlechtergerechtigkeit in einem Satz zusammen: „Keine Corona-Hilfe für Macho-Firmen!“

Nun gibt es im Berufsleben tatsächlich Bereiche, in denen Frauen benachteiligt werden. Aber auch Fälle schamloser Privilegierung. Es ist noch nicht lange her, da wurde eine Managerin, die ein Jahr im Vorstand von VW gewirkt hatte, mit 12 Millionen Euro Abfindung nach Hause geschickt. Ihrer Meinung nach handelte es sich um einen „ganz normalen Vorgang“. 

Die mangelnde „Geschlechtergerechtigkeit“ zulasten der Frauen mag ein Problem sein, aber nur, wenn man andere Ungerechtigkeiten übersieht. Z.B., dass jedes Jahr zehntausende von Zeitarbeitern aus Osteuropa eingeführt werden müssen, um bei der Ernte von Erdbeeren und Spargel und beim Zerlegen von Schweinen auszuhelfen – für wenig Lohn und unter Bedingungen, die man keinem autochthonen Arbeiter zumuten würde.

Wenn das Schule macht, was Ministerin Giffey im Sinn hat, wird es nicht lange dauern, bis einem Bankkunden, der einen Kredit haben möchte, die Frage gestellt wird: „Sagen Sie mal, wie viele Stunden täglich verbringen Sie mit Hausarbeit?“

Zuerst erschienen in der Zürcher Weltwoche

Foto: Achgut.com

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

B.Kröger / 06.06.2020

Das Ganze ist absurd und soll nur von den tatsächlichen Problemen unseres Landes ablenken. Warum sind viele Schulen in so miserablem Zustand? Ist es im Interesse der vielen Frauen, die an den Schulen als Lehrerinnen arbeiten und sich zusammen mit ihren männlichen Kollegen bemühen, einen Schulunterricht noch halbwegs aufrecht zu erhalten? - Frauen in die Müllabfuhr, eine besonders qualifizierte Aktion im Interesse der Frauen, Frau Giffey. Am Besten, Sie gehen da voran.

Claudius Pappe / 06.06.2020

Laut Bertelsmann TV ( RTL) sind Merkel, Lagarde, Ursula lässt uns Leiden, Melida Gates und Pelusi die mächtigsten Frauen der Welt. Für mich sind sie die ……………..gefährlichsten Frauen der Menschheit.

Wolfgang Kaufmann / 06.06.2020

Erst sagt man uns, das Geschlecht sei ein soziales Konstrukt, und unterscheidet Dutzende davon; ich glaube heute Morgen waren es etwa 58. Dann will man aber ausgerechnet die Frauen fördern. Ist das nicht diskriminierend? – Erst sagt man uns, es gebe beim Menschen keine Rassen. Dann mättern aber nur die schwarzen Leben; und wegen George Floyd dürfen nun junge Amerikaner aller Fitzgerald-Werte Polizisten und Ladenbesitzer jedweden von-Luschan-Wertes totschlagen. – Schuld an der Gewalt ist am Ende von allen Geschlechtern nur der Mann, von allen Hautfarben nur die weiße, und von allen 330 Millionen US-Bürgern nur Trump. Hat aber gar nichts mit Hate Speech zu tun, sonst hätte Twitter die Antifa schon längst gelöscht.

J.G.R. Benthien / 06.06.2020

Ganz ehrlich: Die Giffey hat nicht mehr alle Teller im Oberstübchen. Vor allem sind ihre Forderungen extrem diskriminierend: Es wäre weitaus sinnvoller, jeweils einen Mann (M), eine Frau (W) und einen amtlich biologisch geprüften Zwitter (D) in Führungspositionen zu hieven. Sind die Einheiten grösser, dann bitte im Verhältnis 33:33:33:1. Wer ist die 1? Ganz einfach: Ein Psychiater. Dann wären endlich alle zufrieden.

Sebastian Weber / 06.06.2020

Ich bin schockiert! ZDFheute veröffentlichte am 06.05. einen Artikel, in dem Frau Giffey „einen Rückfall in traditionelle Rollenbilder“ kritisierte. Und was macht diese Frau nun? Sie tut so, als ob es das dritte Geschlecht nicht gäbe. Wenn das kein Rückfall in traditionelle Rollenbilder ist, was dann?

Wolf-Dietrich Staebe / 06.06.2020

Fangen wir doch einmal unten an: Frau Giffey auf dem Gurkenflieger, neben ihr die Sonnenkönigin, Frau Roth und der restliche, genderbevorzugte Politiker-Restmüll, einschließlich Drehhofer I + II. Die halten keine Stunde durch.

Werner Geiselhart / 06.06.2020

Ich dachte immer, für die Besetzung eines wichtigen, verantwortungsvollen Postens ist nicht das Geschlechtsteil, sondern die Befähigung entscheidend. So kann man sich irren.

Lutz Herzer / 06.06.2020

Giffey denkt mal wieder nur an sich und ihre Geschlechtsgenossinnen. Diverse und sonstige A bis Z haben bei ihr weder Anspruch auf Geschlechtlichkeit noch auf Gerechtigkeit. Man sehnt sich direkt nach einer deutschen Ausgabe von Putin (Trump reicht nicht), allein, damit diesem Pussy-Terror etwas entgegengesetzt wird. Ist aber weit und breit nix zu erkennen am Horizont, überwiegend Luschen und leere Hosen. Behördenmitarbeiter sehen sich am besten als erstes in Bordellen um, ob dort auch alles seine Ordnung hat mit der Geschlechtergerechtigkeit.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Henryk M. Broder / 12.03.2024 / 14:00 / 62

Christian Wulff: Liechtenstein? Nein, danke!

Unser beliebter Ex-Präsident Christian Wulff hat Angst, Deutschland könnte auf das Niveau von Liechtenstein sinken. Das kleine Fürstentum hat auf vielen Gebieten längst die Nase…/ mehr

Henryk M. Broder / 07.03.2024 / 16:00 / 19

Aserbaidschanische Kampagne verhindert Armenien-Debatte

Eine in Berlin geplante Buchpräsentation und Diskussion über bedrohtes armenisches Kulturgut konnte aus Sicherheitsgründen nur online stattfinden. Die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP)…/ mehr

Henryk M. Broder / 04.03.2024 / 14:00 / 23

Michael Blume: Vom Zupfgeigenhansl zum Ersten Geiger?

In der Dienstzeit des Antisemitismus-Beauftragten Michael Blume hat die Zahl antisemitischer Straftaten in Baden-Württemberg erfolgreich zugenommen. Aber der Mann hat andere Sorgen. Ende Dezember letzten…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.02.2024 / 12:15 / 35

Eilmeldung! Herr Schulz ist aufgewacht!

Im Büro der Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses Marie-Agnes Strack-Zimmermann war nach einem Bericht von Achgut.com die Luft heute morgen offenbar besonders bleihaltig. Richtet man…/ mehr

Henryk M. Broder / 24.02.2024 / 06:00 / 125

Frau Strack-Zimmermann hat Cojones, ist aber not amused

Es spricht für Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ), dass sie mein Schaffen verfolgt. Deshalb hat sie noch eine Rechnung mit der Achse offen. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (MASZ) hat…/ mehr

Henryk M. Broder / 22.02.2024 / 10:00 / 80

No News aus Wolfsburg in der Tagesschau

In Wolfsburg stellt sich der VW-Chef auf die Bühne, um Weltoffenheit zu demonstrieren. Die Belegschaft hat derweil andere Sorgen. Die Tagesschau meldet, auch an diesem Wochenende hätten tausende…/ mehr

Henryk M. Broder / 18.02.2024 / 11:00 / 57

Eine Humorkanone namens Strack-Zimmermann

Ja, wenn einem deutschen Politiker oder einer deutschen Politikerin nichts einfällt, irgendwas mit Juden fällt ihm/ihr immer ein. Dass immer mehr Frauen in hohe politische…/ mehr

Henryk M. Broder / 13.02.2024 / 06:00 / 186

Panikmache im Konjunktiv, Gehirnwäsche im Schleudergang

Gesetze zum Schutz der Demokratie sind das Vorspiel zur Abschaffung der Demokratie mit gesetzlichen Mitteln. Dazu müssen nur neue „Tatbestände“ erfunden werden, etwa die „verfassungsschutzrelevante…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com