Peter Grimm / 15.06.2019 / 16:30 / Foto: Pixabay.de / 27 / Seite ausdrucken

Milde für Mohammad

Mohammad A. konnte nicht zum letzten Freitagsgebet gehen, denn da hatte er im Amtsgericht Leipzig zu erscheinen. Der – nach offiziellen Angaben – 17-jährige Syrer hatte am 5. Januar mehrere Male auf einen 17-jährigen Deutschen eingestochen. Das Opfer erlitt Stichverletzungen in beiden Oberschenkeln, am Schlüsselbein, am linken Oberarm und im Bauch. Auslöser der Bluttat sei der Streit um ein Mädchen gewesen. Sie sei im Sommer 2017 etwa zwei Monate lang mit Mohammad A. zusammen gewesen, habe dann mit ihm Schluss gemacht und sich Sebastian M. zugewandt.

Die Staatsanwaltschaft sei davon ausgegangen, schreibt der Gerichtsberichterstatter der LVZ, dass der Angeklagte gewusst habe, dass seine Angriffe potenziell lebensgefährlich waren. Der Schwerverletzte musste noch in der Tatnacht in der Uniklinik Leipzig operiert werden.  Schon Tage zuvor soll Mohammad seinem späteren Opfer angedroht haben, ihn abzustechen. Trotzdem habe die Anklagebehörde keinen hinreichenden Tatverdacht wegen Begehung eines Tötungsdeliktes gesehen, weil dem Syrer kein Tötungsvorsatz sicher nachzuweisen sei.

Neben dieser Tat gab es noch einen weiteren Anklagepunkt: In der DRK-Unterkunft in Waldsteinberg soll der junge Asylbewerber in zwei Fällen Ende Februar und Anfang März 2018 Betreuern eine täuschend echt aussehende Spielzeugpistole an den Kopf gehalten und sie bedroht haben.

Außerdem waren, so heißt es im Gerichtsbericht der LVZ weiter, in jüngster Zeit etliche neue Ermittlungs- und Strafverfahren gegen Mohammad anhängig. Sicher ist der Gedanke, dass ein solcher Gewalttäter für seine Taten hart bestraft werden sollte, in gewisser Weise populistisch. Und dass das Jugendschöffengericht solch einem Populismus gefolgt sei, muss es sich nicht vorwerfen lassen. Mohammad A. wurde nach LVZ-Informationen zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren, ausgesetzt zur Bewährung und mit strengen Auflagen versehen, verurteilt. „Die fünf Monate Untersuchungshaft haben Mohammad A. vor Augen geführt, welche Konsequenzen es hat, wenn er weiterhin Straftaten begeht“, wird dessen Verteidiger von der LVZ zitiert. Sein Mandant werde nun in einer Einrichtung bei Zwickau betreut, wo er auch die Schule besuchen soll. Beim kleinsten Vergehen drohe ihm jedoch Haft.

Auf ein überfordertes Gegenüber treffen

Sollte man nun empört sein, ob der Milde für Mohammad? Das lässt sich von außen nicht beurteilen. Vielleicht lernt er so tatsächlich am besten, dass man hierzulande seine verletzte Ehre nicht mit Gewalttaten wiederherstellt, Beziehungsprobleme nicht mit dem Messer regelt und Frauen sich einfach selbstbestimmt von Männern trennen und anderen zuwenden können. Das Gefängnis ist ja in der Tat nicht unbedingt die beste Schule für solche Lektionen.

Nur, wenn diese Milde, die Chance für Mohammad, wirklich eine sinnvolle Wirkung entfalten soll, dann müssen die, die sich jetzt um den jungen Araber kümmern, daran arbeiten, ihn aus seinem mitgebrachten, gewaltbetonten Wertesystem zu befreien. Werden sie den Willen und die Konsequenz dazu aufbringen können? Werden sie die Kapazitäten haben, wenn sie sich auch um die  vielen anderen jugendlichen Asylbewerber mit einem ähnlich problematischen Wertesystem kümmern müssen? Müssen sie fürchten, der Islamfeindlichkeit bezichtigt zu werden, wenn die jungen Männer ihre archaischen Weltbilder mit dem Glauben an Allah und seinen Propheten begründen und so für sakrosankt und unverhandelbar erklären? Wird Mohammad ein kulturell mitteleuropäisches Umfeld kennenlernen wollen oder doch lieber Bestätigung in der Welt der arabischen Jungs und heimatlich anmutenden Moscheegemeinden finden?

Es ist sicher billig, das Gericht für seine Milde zu kritisieren. Für die mag es gute Gründe geben. Nur muss dann die Möglichkeit vorhanden sein, die damit verbundene Chance zu nutzen. Und genau da wird Mohammad wahrscheinlich vor allem auf ein überfordertes Gegenüber treffen. Er erlebt keine starke Staatsmacht, die er fürchten müsste und er erlebt womöglich auch keine zugewandte Konsequenz, die ihm neue Orientierung böte. Aber vielleicht hat er ja auch ein seltenes Glück.

Nein, man sollte sich beim Lesen der zitierten Zeitungsmeldung nicht über das Gericht empören. Es sind politische Fehlentscheidungen und Fehlleistungen, durch die Zuwanderungsanreize für mehr Menschen geschaffen werden, als eine Gesellschaft aufnehmen kann, ohne in Parallelgesellschaften auseinanderzufallen.

Dieser Beitrag erschien auch auf sichtplatz.de.

Foto: Pixabay.de

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Leserpost

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Marcel Seiler / 15.06.2019

Der Richter hofft, dass Mohammed lernt. Das ist unwahrscheinlich. Es wird aber andere Lerneffekte geben. So ist es zu 85 % wahrscheinlich, dass das nächste Opfer von Mohammed eine Einwanderungspartei gewählt hat; schon hier ergibt sich ein Lerneffekt. Die deutschen Jungs werden lernen, dass es nicht geschickt ist, sich mit Ex-Freundinnen eines Mohammed einzulassen. Das wiederum wird irgendwann Lerneffekte bei den Mädchen auslösen. Wie schon die Alten sagten: Nicht in der Schule, im Leben lernen wir. Das ist doch, was auch die Konservativen immer wollen, nämlich dass die Jugend wieder lernt.

Peter (Michael) Wachter / 15.06.2019

Da gab es doch so ne Statistik, das einer der meisten Vornamen mit Vorfällen mit Messern Michael ist! Also uffbasse, mein 2. Vorname ist Michael und ich steh schon mit einem Bein im Gefängnis.

Karl-Heinz Vonderstein / 15.06.2019

Grüne, Linke und überhaupt Refugees Welcome Beführworter im Land haben einen fundamentalen Fehler im Denken, sie denken, diese jungen, meistens männlichen Araber, Iraker, Afghanen oder Afrikaner ticken im Großen und Ganzen so wie junge Deutsche.

M. Haumann / 15.06.2019

Wenn er den nächsten Menschen schwer verletzt oder getötet hat, kommt er halt in Haft. Dann aber ganz bestimmt. Der gute Walid aus Bonn hat sich seinen Freispruch an der Tötung von Niklas auch dankbar zu Herzen genommen und einem weiteren auf dem Boden liegenden Opfer den Schädel zertreten. Konnte ja niemand ahnen. Da haben wir als Gesellschaft wohl wieder versagt. Wir müssen einfach Geduld mit der Rechtsprechung haben und hier und da ein paar Söhne oder Töchter spenden, dann wird das schon irgendwann.

Elke Fenner / 15.06.2019

Sehr geehrter Herr Grimm, Milde für Mohammad? Wer fragt eigentlich mal nach, wie es den Opfern solcher “Menschen” geht? Ich denke, wir haben hier schon ein Chicago 2 . 0 ! Die Chronologie von Refcrime gibt täglich darüber Auskunft. Was soll eigentlich aus unserem Land werden, wenn Rechtstaatlichkeit nicht mehr zählt, sondern der arme Täter alle Aufmerksamkeit der Gesellschaft hat und sich niemand mehr für die Opfer interessiert? Mir ist es gleich, ob Mohammad einer patriarchalischen Gesellschaft entstammt, die meinen der Umgang mit Messern gehöre zum Mann. Bei uns ist das nicht so! Er hat sich in unser Rechtssystem zu integrieren, nicht wir in seines! Milde ist hier unangebracht. Mit freundlichen Grüßen Elke Fenner

Rainer Niersberger / 15.06.2019

Das Recht und das Vertrauen in den Rechtsstaat, u.a. eine funktionierende Rechtssprechung, ist zu essentiell, als dass man diese Form der Unrechtsprechung durchgehen lassen kann. Wo fängt es an, wo hört es auf, für wen gilt was u.s.w. sind Fragen, die so nicht zu beantworten sind, Für einen versuchten Totschlag nicht aus dem Affekt und aus unter keinen Umständen zu rechtfertigenden Motiven ist das Strafmass lächerlich und nicht tatangemessen. Nur darauf kommt es an, denn der Richter soll Recht sprechen und nicht Ersatzpädagogik betreiben. Im übrigen sollte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass die Bekehrung nicht oder nur in Form einer sehr vordergründigen Scheinakzeptanz aus taktischen Gründen möglich ist. Die Prägung ist lebenslänglich wirksam und bedarf ständiger rationaler Kontrolle, was de facto nicht möglich ist.  Vor allem dann nicht, wenn der Mann wie fast alle männliche Muslime vom Gegenteil überzeugt ist.  Aber diese Gesellschaft wäre nicht die erste, die an ihrer Naivität zugrundegeht.

Wilfried Cremer / 15.06.2019

So einer lässt dich nicht los, bis du ihn erwürgt hast. Und dann kriegst du lebenslänglich. Das ist der Ausgleich unserer Justiz, aus unbewusstem Hass auf alles Deutsche.

Wolfgang Kaufmann / 15.06.2019

Es ist nicht unsere Aufgabe, ihn zu belehren. Es ist seine Aufgabe und die seiner Brüder, uns zu erlösen von zweimaliger Schuld. Er soll das Opfer spielen, damit wir die Rolle des Retters einnehmen können. – Nicht er steht im Vordergrund oder die Frage, wer ihn wo verfolgt und weshalb. Im Vordergrund steht der ewig unreife deutsche Michel und die Micheline, die es mal wieder aller Welt zeigen wollen. Diesmal nicht dass wir das überlegene Militär hätten oder die überlegene Rasse, sondern die überlegene Moral. Nicht so wie diese verkommenen Amerikaner und Polen und Italiener und Briten und anderen Rosinenpicker. Jawoll!

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