Unterschwellig höre ich Kritik an der Massentierhaltung in Deutschland heraus. Ich bin zwar keine Kuh, aber ich denke eine Kuh fühlt sich mit hundert anderen Kühen in einem luftigen und hellen Laufstall wohler als mit zehn Artgenossinnen in einen stickigen, dunklen Anbindestall. Für das Tierwohl ist es auch wichtig, dass der Halter gut ausgebildet ist. Gut ausgebildete Menschen wollen und sollen aber auch gut verdienen. Dazu braucht es eine gewisse Menge an Tieren. Massentierhaltung an sich ist nicht das Problem. Man kann in der Massentierhaltung viel falsch machen, aber auch bei der Haltung von nur einem Tier. Zu den Afrikanern. Im Artikel ist vieles richtig. Aber auch in Afrika leben wohl über 90 % der Bevölkerung nicht von der Landwirtschaft. Diesen 90 % geht es nicht gut, wenn die afrikanischen Landwirte gut verdienen, sondern wenn sie billig Fleisch und Milch einkaufen können. Wenn ich mir die Berichte über afrikanische Viehhalter im Fernsehen ansehe, stelle ich immer wieder fest, dass diese nicht sonderlich wirtschaftlich arbeiten. Da werden ausgewachsene Tiere, die nicht zur Zucht benötigt werden, nicht geschlachtet, weil man einfach eine möglichst große Herde haben will. Außerdem lässt man zu, dass sich die Herdentiere einfach so paaren, anstatt immer wieder externe neue Spitzenvererber in die Herde zu tun um Inzucht usw. zu vermeiden. Sicher ist unsere Politik hier nicht sonderlich förderlich, aber auch die Afrikaner machen viele eigene Fehler. Auch die viel gepriesene Weidehaltung ist nicht optimal, weil die Tiere hier viel vom eigenen Futter niedertrampeln. Bei Stallhaltung holt man mehr viel Futter aus der vergleichbaren Fläche.
“Solange aber billiges Milchpulver aus Übersee die lokalen Märkte überflutet, solange können Afrikas Bauern nicht wettbewerbsfähig sein.” Waren sie es vorher? Konnten sie ausreichend Milch produzieren? Konnten sich die Menschen besser ernähren? Hat die importierte Milch vergleichbare Mengen dort produzierter ersetzt? Wir müssen nicht mit Afrika umgehen und den Menschen die Welt nach unseren Maßstäben erklären, wir sind nicht deren Vormund, sie müssen ihr Leben selbst organisieren.
Nachtrag, Herrn Seitz z.Ktn.: Es gibt eine renommierte afrikanische Wissenschaftlerin aus Sambia, Dambisa Moyo: Zwei Mongraphien von ihr sollte man unbedingt gelesen haben: - Dead Aid (zum Thema Entwicklungshilfe) - Winner Take All (Afrika im Zusammenhang mit agrar-rohstoffarmen Nationen wie z.B. China) Beides sehr aufschlußreich im Zusammenhang mit “Entwicklungshilfe”! Wie bereits angedeutet: Afrika hat ein Bevölkerungsproblem!
Milcherzeugung in Afrika für Afrika? - Wieviele Kühe muß man dafür füttern? Wieviel Weidefläche braucht man dazu? Wo sind die Weiden, die denen von - z.B. - Irland entsprechen? Und die Medizinforschung, technologische Entwicklung? - Afrika den Afrikanern? Jedes Jahr 20 Mio. Afrikaner mehr (UN-Zahlen). - Freue mich auf einen Zwischenbericht in - sagen wir - fünf Jahren!
Interessanter Beitrag!
Tja liebe Leute, schon vor 20 Jahren habe ic mich für die Demeter-Bauern eingesetzt. Es wird regional angebaut und nur das gegessen, was die Saison hergibt. Offensichtlich wollen aber viele das nicht. Bei den Grünen erklärte man mir, damit könne man ein Volk nict ernähren, da zu viel Fläche gebraucht würde. Den traditionellen Bauern ist die Art des Anbaus zu mühsam. die meisten Leute wollen ausserdem billige Produkte. Selbst die Bio-Produkte, die ich bei denn’s kaufe, kommen vielfach aus Afrika. z.B. Kartoffeln aus Agypten, Koblauch aus der Türkei… Da habe ichs mir abgewöhnt, diese Produkte dort zu kaufen. Ich kaufe nur noch Demeter-Produkte, die aber noch teuerer sind als Bioland-Produkte… Nur… wer will sich das leisten ? Da kaufe ich Fleisch dann höchst selten, weil es 2 x so teuer ist. Für ein Suppenhuhn bezahle ichin der Regel mindestens 20 €... Übrigens habe ich letztens im Bioladen Humus, Limmerstrasse, Hannover, Milch, Fettstufe 3,7 % für 1,30 € gekauft plus Pfandgebühr.
Sehr geehrter Herr Seitz, wenn keine subventionierten Lebensmittel mehr von anderen Kontinenten nach Afrika geliefert werden, so steigen unweigerlich die Preise für diese zuvor noch sehr billigen Waren. Richtig? Wieviel Menschen werden sich aber in dem Fall veranlasst sehen, nach zB. Europa auszuwandern, weil sie mit ihrem geringen Einkommen dann nicht mehr satt werden können? Afrika besteht schließlich nicht nur aus Produzenten, sondern auch -und das ganz besonders in den Metropolen- aus Konsumenten(Sic!) von Argrargütern! Eine Industrialisierung der Landwirtschaft ist zweifelsohne eine unabdingbare Notwendigkeit, um die expotentiell steigende Bevölkerung Afrikas einerseits ernähren zu können und anderseits die Subsaharastaaten von den wirtschaftlichen Interessen der fortgeschritteneren Länder unabhängig zu machen. Nur hat so eine Modernisierung auch zwangsläufig mit zur Folge, dass dabei sehr viele Beschäftigungsmöglichkeiten im Zuge der Rationalisierung und Automatisierung erstmal wegfallen. Siehe das Schicksal der Weber im 19. Jahrhundert. Und wohin werden diese freigestellten Arbeitskräfte dann mutmaßlich hingehen wollen? Fazit: Wie man es immer dreht und wendet, wir Europäer haben ein Problem und zwar ein verflixt großes!
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