Preise, auch Mietpreise bilden sich, nicht nur, aber wesentlich als Vermittlung zwischen Angebot und Nachfrage. Die SMS-Koalitionen haben jetzt die geniale Strategie entwickelt, durch den weltoffenen Zuzug in Millionengröße, vor allem in die Großstädte, die Nachfrage nach Wohnraum erheblich zu steigern und werden jetzt durch die Deckelung und Kürzung der Mieten den Erhalt und Neubau von Wohnungen mindern. Das führt dann zu noch mehr fehlendem Wohnraum und den entsprechenden Protesten. Nur wenn man diese geniale Strategie als notwendigen Schritt zur Entlarvung der Disfunktion des Kapitalismus betrachtet, kann man diese SMS-Politik positiv bewerten und die SMS-Wähler an sich binden. Als Nächste kommt dann die Schrippen-Deckelung.
Hält man es für vollkommen ausgeschlossen, dass hohe Beamte und Funktionäre und sonstige Wohlhabenden ihren Vorteil vom Mietendeckel haben? Die total durchrenovierte Altbauwohnung in Berlin-Mitte, für die man bisher deswegen 19 € pro qm zahlen müsste, kostet plötzlich nur noch rd. 8 € pro qm. Ist doch ganz nett, oder?
In der Stadt, wo eine Dame einen Koffer stehen hatte, hat Herr Sarrazin die Schulden nicht so stark verringert wie es schien (und er tat?). Das Nichtgeld wird natürlich hin und her geschoben, aber durch die Einsortierung von Solvenz etwas kleiner. (Sagen wir mal 3+)
Auch ich erinnere mich lebhaft an Wohnen in der DDR: überall fließend Wasser! Bei Regen von der Decke und im Keller eine Quelle.Die Hauseigentümer selbst zogen später aus und vegetierten in der Gartenlaube....Die "Toiletten" waren Plumpsklos, mehrere hundert Meter übern Hof, auf dem die Eigentümer Schweine hielten mit Freilauf. Gern würde ich wissen, wieviele Schuhe in diesem Morast verloren gingen.Aber was soll ich sagen: immerhin war die Fassade grün gestrichen ;-).
"Unter diesen Bedingungen schenkten viele Wohnungsbesitzer in der DDR ihre Häuser lieber dem Staat."Schön wär es gewesen. Das gelang aber höchstens durch Erbausschlagung oder wenn das Grundstück für zentrale Bauvorhaben benötigt und deshalb enteignet wurde. Meine Familie musste tatenlos zusehen, wie zwei Mehrfamilienhäuser mit guter Substanz durch Vernachlässigung und Instandhaltungstau in Ruinen verwandelt wurden, in denen aber bis zuletzt noch Menschen wohnen mussten.Seltener Glücksfall namens ausgleichende Gerechtigkeit: Durch Restitution konnte meine jetzt 95-jährige Mutter in den letzten 30 Jahren noch ohne Geldsorgen mehrere wundervolle Reisen machen.Was Linke und SPD da in Berlin auf den Weg zu bringen suchen, ist ein übles Modell für ganz Deutschland und würde zu den hier beschriebenen DDR-Verhältnissen im Wohnungswesen führen. Offenbar ist den Bürgern die Zerstörungswut der linksgrünen Ideologen mit ihren Abstiegs- durch Ausstiegsofien bewusst, wie die Ergebnisse der Wahlen im Osten für SPD, Grüne und Linke hoffen lassen.
Die reale Wohnungsnot in der DDR wäre gelöst worden, wenn es nicht zur Einigung gekommen wäre, weil sich dann wohl die Bevölkerung durch den Marsch nach Westen mehr als halbiert hätte. Die niedrigen Mieten konnten die Kosten nicht decken, hinzu kam, dass flächendeckend in der gesamten DDR die gut gestellten "Genossen" diese Mieten nicht einmal bezahlten. Ein Gastwirt aus Friedrichsfelde formulierte das so: Die Mieten bleiben bei mir! Dafür wurde dann kurz vor dem Mauerfall vereint mit der AL und der SPD in Westberlin eine kriminelle Wohnungsnotkampagne inszeniert, die ausgerechnet von dem kommunistischen Blättchen "Die Wahrheit" gestartet wurde, die auf einer puren statistischen Bereinigung nach der bekämpften Volkszählung beruhte. Auch damals wurden Enteignungen gefordert, gleichzeitig aber Baugenehmigungen versagt. Plötzlich drehte sich wieder alles und der RB Wowereit pries einen Leerstand von 150.000 Wohnungen wie einen Erfolg seiner Politik. Ist Berlin nun ein Irrenhaus oder ist alles noch viel schlimmer?
Von der Wohnungssituation in der DDR kann ich selbst ein Lied von singen. Von 1982 bis 84 wohnte ich in Leipzig in einem ehemals schönen Altbau, erbaut um 1888, so stand es in Stein an der Fassade. Ein großes, bürgerliches Haus mit 4 Etagen, Echtholzparkett, Stuck an den Zimmerdecken, gute Innenstadtlage und mit großem Park in der Nähe. Dort wohnte ich im 2. Stockwerk. Die zwei Etagen darüber waren leer, weil sie als unbewohnbar galten. In der obersten Etage war in einem Zimmer schon den Fußboden, was die Decke zur 3. Etage bildete, am einstürzen. Die Balken waren morsch. Er bog sich in Zimmermitte soweit durch, das ein am Zimmerrand stehender Kachelofen bereits umgestürzt war. Bei mir, in der 2. Etage war, in einem Zimmer, ein ca. 2,5 m großer Wasserfleck an der Decke. Fast in Raummitte. Den hatte ich damals fotografiert, weil es sonst keiner glaubte. Das Bild habe ich heute noch. Das Dach war undicht. Heute ist dieses Haus wieder sehr schön restauriert. Allerdings sind heute hauptsächlich nur noch Notar und Rechtsanwälte darin. In einem anderen Stadtbezirk ist, kurz nach der Wende, ein Wohnhaus einfach zusammen gefallen. Zu DDR-Zeiten hatten darin Menschen gewohnt. Ohne die Wende hätten die das immer noch, da bin ich mir sicher. Soviel Menschenverachtung war für das SED-System doch "Ehrensache". Die Bewohner hätten da halt mal "Pech beim Wohnen" gehabt. Wer also in Zukunft irgendwann wieder solche Zustände haben möchte, der Artikel sagt es ja deutlich, der sollte auf alle Fälle die (SED)Linken wählen, oder "Grün", oder "Rot", ist egal, Hauptsache "Links". Aber dann nicht jammern wenn es Realität wird.
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