Michelle ma belle. Ein Scoop des „Stern“

Die Würdigung von Michelle Obamas Autobiografie „Becoming“ durch den „Spiegel“ liest sich nicht wirklich freundlich. Angesichts der unerschütterlichen Zuneigung, mit der das Hamburger Magazin acht lange Jahre lang „am ersten schwarzen Präsidenten“ der USA sowie deren damaliger First Lady hing, sogar ein bisschen gemein

Wie kommt das? Ist die langzähnige Spiegel-Rezension der Tatsache geschuldet, dass der „Stern“ sich just damit brüstet, dass er zu den „weltweit vier Medien“ gehörte, denen Michelle O. eine Audienz im Zuge der Buch-Promotion gewährte? Während der Spiegel leider nicht auf den weltweiten Werbezug für das Enthüllungsbuch aufspringen durfte? In dem sensationelle Geständnisse stehen wie die, dass Michelle „kein Freund von Donald Trump“ ist und bei dessen Amtseinführung „nicht lächeln“ konnte.

Liebe Leute von der Ericusspitze, seid doch bitte nicht so säuerlich! An euch hat es jedenfalls nicht gelegen, dass ihr kein Gefälligkeitsinterview abgekriegt habt. Vielmehr verhält es sich so, dass Michelles Memoiren in deutschen Landen, wo die Obamas im politischen Beliebtheitsranking gleich hinter Willy Brandt kommen, vom Goldmann-Verlag vermarktet werden. Genau: Das ist dieses renommierte Münchener Haus, welches Ältere von seinen rotschwarzen Edgar-Wallace-Schmökern („Der Hexer“) in Erinnerung haben, manche sogar noch in staubigen Regalen aufbewahren. Goldmann gehört zur Verlagsgruppe Random House. Diese wiederum befindet sich im Besitz des „Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmens“ (Eigenbeschreibung) Bertelsmann aus Gütersloh. Und wer gehört ebenfalls zum Hause Bertelsmann? Genau: das Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr. Und welches ziemlich bekannte Hamburger Magazin wird von G + J herausgegeben? Der Stern womöglich? 

Seid also bitte nicht allzu traurig, liebe Spiegel-Menschen. Wenn irgendwann die Erinnerungen eurer tapferen Kolumnistin Margarete Stokowski auf den Markt drängen („Becoming Antifa“), werdet ihr bestimmt den ersten Interviewzugriff haben. Mit etwas Glück sogar den weltweit einzigen.

Foto: Official White House Photo /Chuck Kennedy Flickr via Wikimedia Commons

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Jörg Themlitz / 14.11.2018

Das Mischelle nicht in der Lage ist allein ein Buch zu schreiben (nach SPON: ein “Team” von Mitarbeitern assistierte), naja. Das konnte ein anderer vor 500 Jahren auch nicht bzw. bei dem ging es “nur” um eine Übersetzung. In der Vermarktung war dieser um ein vielfaches geschickter. Vielleicht hat es Mischelle nur vergessen und ihr ist auch der Teufel äh Trump erschienen und sie hat ihm ihren MontBlanc Tintenfüller hinterher an die Wand geschmissen. Das generiert Profit! Smartphone durchsuchen, da wird sich doch ein Foto vom Teufel finden lassen.

Volker Kleinophorst / 14.11.2018

Nur zur Info: Obama ist kein Schwarzer. Das ist Fake-News. Er inszeniert sich so. Dennoch bleibt er ein Mischling. Oh, das ist jetzt aber rassistisch? Nun, die Schwarzen in den USA nennen Mischlinge, und das ist nicht nett gemeint, Oreo nach diesen schwarzen Keksen mit weißer Füllung. Schwarze sehen Mischlinge eher als Weiße. Wer ist also rassistisch?

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