Bill McKibben - die US-Leitfigur des Klimaaktivismus - sagt, der von Moore produzierte (nicht gemachte - Regie führte Moore hier nicht!) Film sei eine “Bombe, geworfen in die Klimaprotestbewegung”! - Also Herr Grimm: Die Botschaft des Films ist durchaus angekommen, keine Sorge.
An einer Stelle des Film taucht eine Grafik zu Deutschland un dem Anteil an “erneuerbarer Energie” und dabei dem Anteil aus Energie aus “Biomasse” auf, die ja wohl total falsch war. Leider habe ich mir die erwähnten Zahlen nicht notiert, aber dass die nicht stimmten war sehr leicht zu erkennen.
Im Klappentext zum Film ist auch gleich die korrekte Sichtweise vorgegeben: “selling out the green movement to wealthy interests and corporate America”. Vielleicht traut sich mal (wohl erst viel später) jemand zusammenzustellen, wie sehr die Grünen von den Entwicklungen der bösen Industrie profitiert und sie als eigene dargestellt haben. Persönlich kannte ich jedenfalls einen (mittlerweile verstorbenen) Professor, der in den 70ern zusammen mit der Industrie die Staub- und Rauchfilteranlagen entwickelt hat, die die später gegründeten Grünen als ihr Verdienst verkauften. Da gibt es sicher noch viel mehr Beispiele.
In Absoluten Zahlen gibt es nirgend “Überbevölkerung” - dichtbesiedelte Flächenländer wie Nordrhein-Westfalen oder die Niederlande stehen wirtschaftlich (noch) auf gesunden Beinen, Stadtstaaten ohne eigenes Hinterland wie Singapur, Monaco oder Liechtenstein stehen teilweise noch besser da. Von einer “absoluten Obergrenze der Besiedlungsdichte” ist die Menschheit also noch einige Größenordnungen entfernt. Was es aber gibt, sind Länder, Regionen und Gesellschaften, wo die Bevölkerung schneller wächst als die Wirtschaft - daß dies nicht nachhaltig sein kann, versteht sich von selbst. ————————— Die Lösung, um mehr Menschen mit sauberer Energie zu versorgen, heißt natürlich Kernkraft. Klar sind die leicht zugänglichen Uranvorkommen begrenzt und die Anreicherung von U-235 teuer. Aber Brüter-Reaktoren, die das U-238 nutzen, das bei den Anreicherungsanlagen als “depletet uranium” auf Halde liegt und über 90% des “Atommülls” aus Leichtwasserreaktoren ausmacht, waren in den 80ern bereits einsatzbereit. (Brüter kann man auch für Thorium verwenden.) Was noch fehlt ist die preisgünstige Massenproduktion von Reaktoren - aber an dem Thema sind Kapitalisten wie Bill Gates dran, es besteht also Grund zur Hoffnung.
Bücherschreiber und Filmemacher leben normalerweise davon, was ihre Phantasie fabriziert. Das färbt alle Urteile und Haltungen in einseitig Partei ergreifender Weise. Und das entschuldigt auch viel. Aber wer meint, Windmühlenfelder würden die Landschaft umfassender zerstören als Kohlekraftwerke und Tagebaue, der hat wahrscheinlich sein ganzes Leben in Großstädten und Erholungsgebieten verbracht. Ob dieser Moore überhaupt weiß, was Sozialismus ist, ob er in einem solchen System überhaupt Filme machen dürfte, da bin ich gar nicht sicher. Kapitalismus im Jahre 2020 bedeutet hier und heute, dass linke Millionäre ihre Beschäftigten am 1. Mail zur Demonstration vor den Sitz der linken Landesregierung schicken, mit Plakaten, auf denen sie vom Staat die Vergoldung ihrer seuchenschutzrechtlich bedingten Ausfallzeiten fordern. Damit die nicht mit dem gesetzlichem Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld darben müssen. Das ist zweifellos eine Entwicklung zum Kapitalismus 2.0, die allen Bestrebungen nach Sozialismus das Wasser abgraben wird. Die Gewerkschaften wollen ja noch mehr. Denen wird es bald gehen wie dem Fischer mit siner Fru. Aber wir wollen doch alle, dass sich in diesem Land etwas bewegt. Und das tut es, Corona sei Dank! Es gibt immer Leute, die meinen, es ginge in die falsche Richtung. Statistisch betrachtet, haben die immer unrecht.
(Zitat) “dass der Mensch selbst” ...... “das eigentliche Problem sei.” (Zitat Ende) Mein Reden seit siebzehn: Gäbe es auf der Erde keine Menschen - was ich im Sinne der Erde sehr befürworte -, hätte der Mensch keine Probleme. Bleibts gsund!
Die Dekarbonisierung ist eine gesellschaftliche Vision. Die Veggie-Industrie ist eine Erfindung der fleischverarbeitenden Industrie, also bestehender, kapitalistischer Strukturen, um eine weitere Marktlücke zu erschliessen. Windkraftindustrie ist eine Erfindung von Leuten, die eine Marktlücke suchten, die Vermarktung kann man sprachlich beliebig anpassen. Die Kritik Moores ist folgerichtig, dass die erträumte Transformation der Menschheit nur über Neo-Rote(Grüne)-Khmer-Strategien umsetzbar sein wird.
Wie ich bereits an anderer Stelle in diesem Forum geschrieben habe, wurden die Bemühungen, sogenannte erneuerbare Energie zu “ernten”, von Geschäftemachern gekapert bzw. von vornherein von diesen betrieben (siehe Al Gore). Die Kosten dafür wurden von willfährigen Politikern (in D per EEG) sozialisiert, die berühmte Kugel Eis ... die es den Verbraucher inzwischen nicht mehr monatlich oder wöchentlich kostet, sondern eher täglich bis stündlich. Marktfähig ist die so erzeugte Energie bei weitem nicht. Der Verdienst von Moore liegt vor allem darin, die Protagonisten der “Energiewende” bloßzustellen, darunter Al Gore, Robert F. Kennedy jr., Bloomberg und diese Figur McKibben, die mich unwillkürlich an eine bekannte “grüne” Figur aus der Muppet-Show erinnert. Interessant ist jetzt im Nachgang, was alles unternommen wird, um die Verbreitung des Films zu verhindern und seine Informationen zu unterdrücken. Es gab eine Art Petition, die zum Ziel hatte, den Film zu verbieten. Kurzfristig wurde er bei einer Plattform vom Netz genommen, später aber wieder zugänglich gemacht mit dem Hinweis, man teile zwar die darin vertretene Meinung nicht, aber die Meinungsfreiheit sei eben zu beachten. Wie wenig diese Freiheit den Verfechtern der Energiewende gilt, sieht man an diesem Vorgang sehr deutlich. Deshalb ist Schadenfreude über den linken Bruderzwist zwar verständlich, aber nicht angebracht. Wichtig ist es, dauerhaft der sozialistischen Tendenz zur Unterdrückung von unliebsamen Informationen entgegenzuwirken. Das Thema “Überbevölkerung” zeigt ein Dilemma des Kapitalismus. Mehr Menschen verbrauchen immer schneller immer mehr Ressourcen, die damit umso eher zur Neige gehen. Wie soll aber Wachstum bei stagnierender oder gar schrumpfender Bevölkerung aussehen?
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