Ist die TV-Dokumentation „Leaving Neverland“ die juristische Bewertung und gerichtliche Rechtssprechung zur Person Michael Jackson? Sind TV-Dokumentationen Ersatz-Gerichtsverfahren? Sollte man prüfen und gegebenenfalls der Öffentlichkeit mitteilen, damit die Zuschauer Bescheid wissen, was zu tun ist, wenn Recht gesprochen werden soll.
In der Zukunft wird jeder Mensch mindestens 10 Minuten lang berühmt sein. Nicht nur M. J.
Ich habe schon fast daran gezweifelt überhaupt einen Artikel in dieser Richtung lesen zu dürfen. Danke dafür! Jegliche Unschuldsvermutung über Bord werfend, ereiferten sich sogn. Premiummedien und natürlich die Boulevardpresse - #MichaelJackson and BAD news sei Dank - nicht nur gleich ein Urteil zu fällen sondern, das auch oft mit an perversion grenzenden Kopfkino der jeweiligen Autoren unter die Leute zu bringen, wie z.B. der Stern. Das schlimmste dabei ist, sie schütten ihren Sermon aus und unterbinden i.d.R. gleichzeitig Komentare, vermutlich weil ihnen kritische und selbst recherierende Leser in den letzten Jahren zu anstrengend geworden sind. Die Tendenz im täglichen Kampf um Marktanteile, Klick- und Verkaufsraten nur noch schneller schlechte Berichterstattung ohne jegliche Hinterfragung oder Recherche um den Globus schicken, wie bei Jackson zu beobachten war, ist zunehmend erschreckend. Die “mutmaßlichen” Opfer aus #leavingneverland und die durchgescriptete “Live-Dukumentation” von Dan Reed “the gun to hire” wird sich selbst demaskieren*. Nicht umsonst mussten sie schon 45 Min herausschneiden um die öffentlich gewordenen Lügen zurück zu nehmen. Fragt sich nur, ob sich auch jemand bei Michael Jackson posthum entschuldigen kann, wenn klar wird das alles gelogen war.
Zwei Kommentare haben sich besonders an dem folgenden Satz gestoßen: “Das neue Denken zeigt sich nicht zuletzt auch in der aus dem angloamerikanischen Raum einsickernden Marotte, Missbrauchsopfer als Missbrauchsüberlebende zu bezeichnen, so als würden Missbrauchsopfer grundsätzlich dazu tendieren, sich umzubringen.” Das Wort Opfer scheint nicht mehr zu genügen. Frau „Nöth“, bei Ihrer Aufzählung (die man noch um Vieles ergänzen könnte) des selbstverletzenden Verhaltens von „Mißbrauchsüberlebenden“ stellt sich natürlich die Frage, ob dann nicht jeder Mißbrauchsopfer gewesen sein muß, auch diejenigen, die nicht suizidal, sondern „nur“ durch Verblödung darauf reagieren. Übrigens, die Psychiatrie hat den Zusammenhang zwischen Geld und „Behandlungsbedarf“ erkannt sowie die Politik den Zusammenhang zwischen psychisch betreuter Bevölkerung und entsprechender Handlungsfreiheit. Und Frau/Herr oder was immer Polczer, natürlich gibt es sexuellen Mißbrauch. Aber dann schreiben sie: „... und in manchen Fällen heißt “Nein”, immer noch “Nein”. Was heißt eigentlich „in manchen“ Fällen? Welche anderen Fälle meinen Sie? Ist etwa davon auszugehen, daß, wenn die Frau (ich nehme doch an, daß Sie nur von Frauen ausgehen) etwa stottert, eine doppelte Verneinung „ja“ bedeutet? Also sehr bedenklich, Ihre Einschränkung „in manchen Fällen“. Wie Frau Polifka richtig bemerkte, ist es wirklich erstaunlich, daß die „Verheiratung“ minderjähriger Mädchen als „kulturelle Bereicherung“ verstanden wird, während erwachsene Frauen eine „Me Too-Kampagne“ starten, weil ihnen nach 20 oder 30 Jahren plötzlich einfällt, daß ihnen ein Typ, dem sie zwecks Rollenbesetzung o.ä. wahrscheinlich auf den Schoß gesprungen sind, ins Dekolleté gegrabscht hat. Hintergrund bei dem Ganzen (ob Jackson oder MeToo) scheinen, wie schon von anderen erwähnt, lediglich Geld, Aufmerksamkeit oder Ablenkung zu sein.
Ich finde es sehr schwer etwas Konkretes dazu zu sagen. Der Mann hat in meinen Augen keine normale Entwicklung durchlaufen. Er war unglaublich talentiert, was er ja ausreichend bewiesen hat. Aber so wie sein Leben verlaufen ist, da kann ich von keiner gesunden Entwicklung ausgehen. Auf jeden Fall würde ich meine Kinder nicht in die Nähe von jemandem lassen, der so gravierende Erfahrung in seinem Leben gemacht hat. Generell finde ich es lächerlich, dass Menschen der Lebensauffassung/ dem Ethos eines Musikers/ Schauspielers nachahmen möchten, nur dieser gerade einen Erfolg hat. Filme/ Lieder stehen für mich getrennt vom Schauspieler/Musiker. Selbst wenn ich deren vermeintlichen Lebensstil übernehmen wollte, mir fehlt schlicht die Kohle dazu.
Herrje, als ich vor vielen, vielen Jahren Arthur Miller’s “The Crucible” in der Schule gelesen habe, hätte ich niemals gedacht, dass ich so etwas viele Jahre später in meinem Leben tatsächlich einmal “live und in Farbe” erleben müsste. Es ist einfach nur noch schrecklich! Eine Anschuldigung genügt und schon empört sich die Masse, hat die beschuldigte Person keine Chance mehr, Gehör zu finden, ist jegliche Unschuldsvermutung vergessen, wird diese gebrandmarkt und verfemt. Ist in diesem Fall ja auch besonders einfach: er kann sich nicht mehr verteidigen. Für mich bleibt er trotzdem ein Musiker und Künstler, der die Musikwelt durch seinen damals völlig neuen Stil geprägt hat: von seinen hochprofessionellen, fast epischen Videos (- wer sich noch an die Anfänge von MTV erinnern kann, weiß, was ich meine…) angefangen bis zu seinem Tanz- und Kleidungsstil. Ob man das nun mochte oder nicht. (Ich mochte eher nicht, mir war das zuviel “tamtam” und zuviel “uhhh”, aber trotzdem ist seine kreative Leistung, die mehrere Generationen begeistert hat, doch unbestritten. Und der soll nun nicht mehr gespielt werden? Wisst ihr was? Jetzt erst recht! Da lade selbst ich mir doch gleich ein paar Songs herunter…alleine schon, weil mich das alles nur noch an….- Sie wissen schon.)
Vielen Dank für die Aufklärung. Ich hatte mich ehrlich gesagt nicht so für das Thema interessiert und bei den grob überflogenen Meldungen gedacht “Die Reaktionen scheinen mir jetzt zwar etwas stark, aber es wird dann wohl umso mehr etwas dahinter stecken. Für ganz astrein hatte ich den eh nie gehalten.” und das Kapitel abgeschlossen (und den Menschen dahinter abgestempelt). Ich meine mich zwar an eine kleine Stimme ganz hinten im Kopf zu erinnern, die Bedenken angemeldet hatte (qui bono und so), aber die war angesichts des mit massiver Kraft herunterschlagenden gewaltigen medialen Richthammers schnell verstummt. Dieser Artikel hat mir die Augen geöffnet und hoffentlich meine Sinne für solche Dinge wieder geschärft. Nichts hinnehmen wie es präsentiert wird, immer eine zweite Meinung einholen/bilden. Die Reaktionen sind beim zweiten Hinschauen tatsächlich im höchsten Maße faschistisch. Einen Menschen verschwinden lassen zu wollen, gleicht den Taten vom IS (Tempel schleifen) und anderen Ideologie-Terroristen.
Hauptsache einen Promi angehen, ob mit oder ohne Fakten, aber zu den mehr oder minder geduldeten, auch in Europa existenten, Kinderehen hat keiner etwas zu sagen…
Ein wirklich umfassender tiefgehender Artikel zu diesem Thema, ebenso wie die Kommentare hier, danke dafür
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