Dass hinter Merz nicht irgendeine Gruppe in der CDU steht glaube ich nicht. Die Idee zur Kandidatur wird ihm kaum beim Köpfen des Frühstückseis gekommen sein, wo dann zufällig noch ein BILD-Mikro daneben stand. Auch Brinkhaus ist Westfale und bisher hat sich niemand deutlich gefragt, welche Mehrheit hinter dem plötzlich aufgetaucht ist. Schäuble hat schon vor Wochen geunkt und sogar Habeck die kanzlerin kritisiert und, klugerweise, sofort wieder dementiert. Laschet wird mit seiner NRW CSU ohne die Sauerläner und Ostwestfalen gar nicht können. Der muss schon auf Bauern und Mieleschrauber Rücksicht nehmen. Also Merz als “lonely cowboy” darzustellen funktioniert nicht. Seine Qualifikation ist auf jeden Fall die deutlich Gegnerschaft zu Merkel , schon aufGrund seiner persönlichen Geschichte. Und in der Altlantikbrücke ist jeder, der hier im Staate was zu piepen hat.
Und an Anstand möchte man ergänzen.
Die Debatte ist genau so sinnvoll wie die Debatte um Honeckers Nachfolger! Wer braucht eine CDU unter VdL, KK, Lascht, Merz oder ähnlichen gestalten?
Es ist in der Tat fraglich, ob der kommende Parteitag Friedrich Merz zum CDU-Vorsitzenden wählen würde, nachdem er der Union und der Tagespolitik für ein Jahrzehnt nahezu durchgehend den Rücken gekehrt hatte. Dennoch wäre Merz wohl eine bessere Wahl als Annegret Kramp-Karrenbauer. Die hatte gestern im Zusammenhang mit ihrer Kandidatur Äußerungen gemacht, die nicht den leisesten Zweifel daran lassen, dass eine AKK als CDU-Vorsitzende ein hundertprozentiges “Weiter so!” bedeuten würde, zumal Merkel ja vor hat, bis 2021 Kanzlerin zu bleiben. Ihre Aussagen sind mittlerweile nicht nur inhaltlich, sondern auch akustisch nicht mehr von den Reden Merkels zu unterscheiden: Dasselbe Geschwurbel davon, dass die CDU “breit aufgestellt” sein müsse, um einer sich immer weiter “ausdifferenzierenden Gesellschaft” mit immer mehr “unterschiedlichen Personen gerecht zu werden”. So als ob diese Entwicklung vom Himmel gefallen sei und nicht etwa die Folge einer bewussten Politik, die längt vor 2015 schon betrieben wurde - und zur Spaltung Deutschlands und Niedergang der Unionsparteien führte.
Die wahrscheinlichste Lösung ist m.E. AKK. Doch für die CDU wäre das auch die schlechteste. AKK ist Merkel 2.0, und unter ihr würde die selbe grüne Politik mit denselben Folgen, auch für die Wahlergebnisse der CDU, fortgesetzt. Aber auch wenn es Spahn würde: Wer soll glauben, dass sich diese Partei der gewissenlosen Machtopportunisten und Karrieristen alsbald von den regelmäßigen 10 min SED-Dauerapplaus für Merkel emanzipieren kann? Diese Partei hat auf unabsehbare Zeit 10% Wählerpotenzial verloren, von dem ein Gutteil dauerhaft zur AfD verschoben ist.
Merz hat sich vor Jahre aus der Politik verabschiedet, ich habe das damals als Feigheit bewertet. Nach so vielen Jahren wieder auf der politischen Bühne zu erscheinen und sich die Rosinen rauspicken, unter dem macht es Merz wohl nicht mehr ? Deutschlandfunk gestern : (habe ich gelesen) Super- Heuschrecke Blackrock: WO arbeitet Friedrich Merz ? Merz arbeitet seit Jahren für die Wirtschaft, ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Mann für eine ausgewogene Politik stehen soll. War es nicht ein Ausspruch von ihm. MEHR Kapitalismus wagen ?? Er ist Mitglied der Atlantikbrücke und der Trilateralen Kommission. Und dieser MANN soll für einen Neuanfang stehen ? Er hat den Ludwig Ehrhard Preis ausgeschlagen (es soll wegen Tichy gewesen sein?), ein Grund mehr für mich ihn abzulehnen. Auch Spahn ist für mich kein geeigneter Kandidat, bei ihm habe ich das Gefühl, genau wie bei Merkel, daß er um jeden Preis noch oben will. Mit Laschet und Karrenbauer wird es wahrscheinlich nur ein Weiter so geben. Es braucht eine Persönlichkeit, die von allem etwas hat. Ausgewogenes Soziales Denken und Handeln, große ökonomische Kompetenz , Diplomatie , Wagemut und Bürgernähe. Er/SIE muß den Menschen “aufs Maul” schauen. “Wahrscheinlicher ist, dass mit dem heutigen Tag die Dinge so ins Rutschen kommen, dass nur erfolgreich sein kann, wer bereit ist, nicht nur die Lippen zu spitzen, sondern auch zu pfeifen. Oder anders gesagt: Wer jetzt nicht springt, hat schon verloren! ” Ein guter Schlußsatz ! Wer soll Ihre und meine Vorstellungen realisieren ?? Merkel hat doch die meisten Politiker “enteiert ” Ich könnte mir Prof. Otte vorstellen, kein Politiker aber mit einer sehr ausgewogene Einstellung und vor allem Kompetenz, ein sympathischer Mann.
Friedrich Merz ist schwer einzuschätzen. Deshalb herzlichen Dank Frau Lengsfeld für ihre Hinweise. Wenn man sich die Interviews anschaut: Phoenix vom 08.07.2016 Im Dialog mit Michael Hirz. Merz greift Merkel ganz stark an, legt schonungslos ihre Fehler offen, ihr desaströses Herumwerkeln in Europa, macht sie für den Brexit verantwortlich usw. ohne ihren Namen zu nennen, gibt der AfD, ohne sie zu nennen, recht und bleibt aber und somit zur CDU loyal. Dann das Interview am 22.06.2018, Friedrich Merz persönlich, bei Michael Kons. Auch hier gibt er der AfD in der entscheidenden Aussage, dass durch die Politik der Angela Dorothea Merkel der Rechtsstaat in Deutschland nicht mehr hinreichend vorhanden sei, recht. Der Rechtsstaat in Deutschland müsse wiederhergestellt werden, so Merz. Er erwähnt auch hier weder den Namen „Merkel“ noch „AfD“, eine diplomatische Höchstleistung. Dann zur letzten Frage von Michael Kohns nach der Rückkehr in die Politik. Sagt Friedrich Merz nicht indirekt und durch die Blume „Ja“? Als er vor einigen Tagen in der EU Gespräche führte, verstärkte das für mich dieses „Ja“. Das einzige, was ich irritierend finde, sind seine positiven Äußerungen über Macron. Da muss man aufpassen. Alexander Gauland mag Merz wohl nicht sonderlich, wenn ich die Presseerklärung der AfD richtig deute. Ich frage mich, warum eigentlich? Das habe ich noch nicht so richtig verstanden. Aber Herr Gauland wie Sie, Frau Lengsfeld, sind ja gute Kenner der Hintergründe in der CDU.
Mir blieb diese Preisverweigerung von Merz ebenfalls in Erinnerung. Man sollte ihn sich vielleicht nicht wünschen, er vertritt eine Wirtschaft, die aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen ebenfalls einen Narren an massenhafter Flüchtlingsaufnahme gefunden hat. Wolfgang Grupp hat so endlich wieder ein paar Näher für Trigema gefunden, aber… irgendwo ist das absurd. Die Kandidaten für die Merkel-Nachfolge hat sich die Kanzlerin vorher schon zurechtgestutzt: Ursula VdL bekam den Guttenberg-Schleudersitz-Posten. Früher mal war das die Straße zur Kanzlerschaft, heute eher eine elegante Art, jemand zu vernichten. Mit Jens Spahn und AKK als Merkel-Nachfolger kann einem nur das Gruseln kommen. Merkels Mini-Me Annegret für einen Neuanfang mit “Weiter so!”?! Jens Spahn hat sich via “Ins Offene” ganz leicht und unverbindlich gegen Merkel gestellt, indem er in dem Buch andere über die Migration nachdenken ließ. Hat die CDU wirklich nicht mehr zu bieten? Merkels “Rücktritt” ist politisch ein ausgebufftes Manöver: “Ich gehe - am Ende meiner Amtszeit” ist schon witzig. Effektiv verhindert sie so, dass man allzu sehr über ihren baldigen Rücktritt nachdenkt. Sie tritt ja schon zurück. Am Ende der Legislaturperiode. Auch sie selbst kann sich wohl eine erneute Wiederwahl nicht vorstellen… das ist schwarzer Humor.,.!
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.