Zu lange hat Merz geschwiegen und höflich die Bundeskanzlerin machen lassen. Wie er jetzt zum Hoffnungsträger erklärt werden kann, erscheint einigermaßen verwunderlich. Der Flensburger Oberbürgermeisterin und dem Gesundheitsminister fehlt es ebenfalls an einem Profil, das auf einen "Neuanfang" jenseits des Weiterso hoffen lässt. Es gehört zweifellos zu der machiavellistischen Inszenierung der in Slow Motion abdankenden Kanzlerin, die hoch dringliche Diskussion über die entschiedene Absage an den UN-Migrationspakt durch inhaltsleere Personaldiskussionen zu überdecken! Der 11. Dezember, der Termin für die Unterzeichnung des Global Compact for ... Migration in Marrakesh ist schnell heran und keiner soll darüber nachdenken und diskutieren! Schändlich, dass auch die Qualitätsjournalisten von ARD und ZDF nichts davon wissen wollen; die haben alle Hände voll zu tun, Trump und die Nazis zu jagen! Alle Globalisten und One-World-Wahnsinnigen wollen , dass dem auch im Kanzleramz heimlich still und leise eingefädelten destruktiven Migrationspakt noch etwas "passiert". Das Schlimmste wäre eine Diskussion in der breiten Öffentlichkeit. Ist Merkel weg ist, ist es zu spät!
Das hauptsächliche Problem dürfte sein, dass man Merz nicht abnimmt, dass das Wohl der Gesellschaft ihn irgendwie interessiert.
Dass hinter Merz nicht irgendeine Gruppe in der CDU steht glaube ich nicht. Die Idee zur Kandidatur wird ihm kaum beim Köpfen des Frühstückseis gekommen sein, wo dann zufällig noch ein BILD-Mikro daneben stand. Auch Brinkhaus ist Westfale und bisher hat sich niemand deutlich gefragt, welche Mehrheit hinter dem plötzlich aufgetaucht ist. Schäuble hat schon vor Wochen geunkt und sogar Habeck die kanzlerin kritisiert und, klugerweise, sofort wieder dementiert.Laschet wird mit seiner NRW CSU ohne die Sauerläner und Ostwestfalen gar nicht können. Der muss schon auf Bauern und Mieleschrauber Rücksicht nehmen.Also Merz als "lonely cowboy" darzustellen funktioniert nicht.Seine Qualifikation ist auf jeden Fall die deutlich Gegnerschaft zu Merkel , schon aufGrund seiner persönlichen Geschichte.Und in der Altlantikbrücke ist jeder, der hier im Staate was zu piepen hat.
Und an Anstand möchte man ergänzen.
Die Debatte ist genau so sinnvoll wie die Debatte um Honeckers Nachfolger! Wer braucht eine CDU unter VdL, KK, Lascht, Merz oder ähnlichen gestalten?
Es ist in der Tat fraglich, ob der kommende Parteitag Friedrich Merz zum CDU-Vorsitzenden wählen würde, nachdem er der Union und der Tagespolitik für ein Jahrzehnt nahezu durchgehend den Rücken gekehrt hatte. Dennoch wäre Merz wohl eine bessere Wahl als Annegret Kramp-Karrenbauer. Die hatte gestern im Zusammenhang mit ihrer Kandidatur Äußerungen gemacht, die nicht den leisesten Zweifel daran lassen, dass eine AKK als CDU-Vorsitzende ein hundertprozentiges "Weiter so!" bedeuten würde, zumal Merkel ja vor hat, bis 2021 Kanzlerin zu bleiben. Ihre Aussagen sind mittlerweile nicht nur inhaltlich, sondern auch akustisch nicht mehr von den Reden Merkels zu unterscheiden: Dasselbe Geschwurbel davon, dass die CDU "breit aufgestellt" sein müsse, um einer sich immer weiter "ausdifferenzierenden Gesellschaft" mit immer mehr "unterschiedlichen Personen gerecht zu werden". So als ob diese Entwicklung vom Himmel gefallen sei und nicht etwa die Folge einer bewussten Politik, die längt vor 2015 schon betrieben wurde - und zur Spaltung Deutschlands und Niedergang der Unionsparteien führte.
Die wahrscheinlichste Lösung ist m.E. AKK. Doch für die CDU wäre das auch die schlechteste. AKK ist Merkel 2.0, und unter ihr würde die selbe grüne Politik mit denselben Folgen, auch für die Wahlergebnisse der CDU, fortgesetzt. Aber auch wenn es Spahn würde: Wer soll glauben, dass sich diese Partei der gewissenlosen Machtopportunisten und Karrieristen alsbald von den regelmäßigen 10 min SED-Dauerapplaus für Merkel emanzipieren kann? Diese Partei hat auf unabsehbare Zeit 10% Wählerpotenzial verloren, von dem ein Gutteil dauerhaft zur AfD verschoben ist.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.