Ulli Kulke / 14.03.2025 / 18:07 / Foto: Olaf Kosinsky / 59 / Seite ausdrucken

Merz ist jetzt auch grün

Merz schenkt den Grünen 100 Milliarden für den Klimaschutz, nur um seine geplante ohnehin schon irrsinnige Kreditaufnahme von einer Billion zu retten. Wir haben es ja! 

Die Verschuldungsorgie, die Merz jetzt gegen alle Versprechen im Wahlkampf angestoßen hat, war sowieso bereits der größte und schnellste Wahlbetrug, den die Bundesrepublik je gesehen hat. Aber der wird nun noch getoppt.

Bei aller Sympathie für Umweltschutz, Energiesparen etc. - aber wenn es eines jetzt nicht braucht, dann ausgerechnet in Deutschland schuldenfinanzierte 100 weitere Milliarden für den Klimaschutz. Das ist angesichts unserer geringen Bedeutung im globalen CO2-Ausstoß und dem hierzulande bisher bereits stolz Erreichtem der absolute Wahnsinn. Der Grenznutzen jedes Euros beim Klimaschutz wäre beim Emittenten Nummer eins, nämlich China, um ein Vielfaches höher, so dass es allemal sinnvoll wäre, die ganzen 100 Milliarden gleich nach Peking zu überweisen - oder nach Lima für Fahrradwege.

China hat uns bei den Emissionen nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch pro Kopf(!) längst deutlich überholt. Und es hat fast 18 Mal(!!) so viele Köpfe. Und China ist nur einer der großen Brocken auf dem Globus. Was sind das für Größenunterschiede. Jetzt sollen wir hierzulande zusätzliche 100 Milliarden (!) hineinstecken, um noch minimale Emissionsminderungen zu erzielen?

Klar ist doch: Wenn wir durch diese Wahnsinnsverschuldung, die die Zinsen in die Höhe treiben wird (Wir sind jetzt bei dem Doppelpaket bald bei einer zusätzlichen Billion Euro!!!), uns, also den solventesten, aber bereits wirtschaftlich angeschlagenen Partner im Euroraum, weiter in den Abstieg treiben, und damit unser Top-Rating "AAA" infrage stellen, und wenn wir dann unsere Nachbarn mit hineinziehen, wird bald niemand mehr über Klimaschutz reden, sondern nur noch über die nötigsten Reparaturen am kranken Europa, das sich übernommen hat. Geld wird dann keines mehr da sein. Und die Voraussetzungen für die Gesundung der Wirtschaft, Einsparungen in der Verwaltung, bei der Bürokratie, im Sozialen, werden dann auch noch weniger als heute gegeben sein, weil auch die kommende Regierung Merz nichts davon in die Wege geleitet haben wird. Geld war ja im März und April 2025 bei der Regierungsbildung ausreichend da, man musste niemandem etwas wegnehmen. Alles andere war Wahlkampfgetöse.

Jetzt 100 Milliarden in den Klimaschutz stecken, kann man nur noch damit erklären, dass die Klimareligion, trotz eindeutigem Wahlergebnis, auch bei der Union die Politik weiterhin dominieren soll. Wäre Merz ehrlich, würde er die Grünen mit in die nächste Koalition holen. Aber dann bitte schnell seinen Wahlkampf vergessen.

 

Ulli Kulke ist Journalist und Buchautor. Zu seinen journalistischen Stationen zählen unter anderem die „taz“, „mare“, „Welt“ und „Welt am Sonntag“, er schrieb Reportagen und Essays für „Zeit-Magazin“ und „SZ-Magazin“, auch Titelgeschichten für „National Geographic“, und veröffentlichte mehrere Bücher zu historischen Themen. 

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Leserpost

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W. Renner / 15.03.2025

Der Fritze macht das grüne Testament.

Dr. Konrad Voge / 14.03.2025

Klima kann man leider nicht schützen, da es das Wetter der letzten 30 Jahre beschreibt. Es ist eine statistische Größe.  Und CO2 hat mit Temperatuerhöhung nichts zu tun. Man sollte sich da mit Physik und Thermodynamik befassen, bevor man groben Unfug fabriziert. Ich kann die Blödheiten nicht mehr ertragen.

Irene Luh / 14.03.2025

Ja ja. Beim Geld hört die Freundschaft dann auf.

Sabine Weber-Graeff / 14.03.2025

Ich wäre ja mal gerne Mäusschen in den Aktiendepots der ganzen Bande. Ob Rheinmetall da zu finden ist? Bei Trump bewegt ein Wort die Börse,beim Sauerländer brauchts ne Billion.Tja.

R. Reiger / 14.03.2025

Die USA sind nach dem 1. Weltkrieg zur Industriemacht Nummer eins aufgestiegen, auch weil große Kapitalflüsse in den sicheren Hafen Dollar gingen. Das gleiche passierte beim 2. Weltkrieg. Und das Geld war im Dollarraum bestens (!) investiert. New York wurde zur Finanzmetropole der Welt und der Dollar Weltleitwährung. Jetzt haben wir wieder Kapitalflüsse in den Dollar. Auch, Schlagzeile: „Unprecedented gold flows from London to New York“; googlen sie mal „Gold London New York“. Der Goldpreis in New York steigt, in London sinkt er. Und der Goldpreis in New York steigt nur, weil es im sicheren Hafen USA Käufer von weltweit (!) gibt, die den Preis bezahlen. Nun, warum bezahlt einer in New York / USA einen viel höheren Preis, als er für des selbe Gold in London bzw. Europa bezahlen müsste? Na, wo gehts hin ? Das ist ein bisschen ein langer Anlauf für den kurzen Schluss: Die USA sind seit 100 Jahren der »biggest Guy« der Weltwirtschaft. Aber jetzt taucht einer aus der Versenkung auf mit 1.500.000.000 Einwohnern und mit einer massiv wachsenden Wirtschaft, nach Elon Musk »soon an even bigger Guy«: China mit Asien allgemein. Das gibt Stunk. Deutschland kommt da nicht mehr vor. UND JETZT KRIEGEN WIR DIE KURVE: In diesem Ringen um die Dominanz in der Weltwirtschaft kommt Merz mit der SPD und den Grünen. Es war eigentlich schon so, dass der Zustand der deutschen Wirtschaft mal ein Thema im Wahlkampf war. Aber davon ist nur noch geblieben, dass ein Wirtschaftsraum schon auch eine funktionierende Infrastruktur braucht. Aber das wird nicht reichen, um ohne günstigere Energie, niedrigere Steuern und weniger bürokratische Belastungen wieder massiv Investitionen in die Industrie nach Deutschland zu lenken. Gut, der DAX [dessen Konzerne produzieren und erwirtschaften 80% nicht in D] wie gerade gehört (!) steigt schon, aber das sind DJ, S&P sowie Nasdaq genauso, letzterer am meisten zusammen mit dem Shanghai SE 50. Man kann aber nicht davon ausgehen, dass das alles an Merz liegt   :-D

Talman Rahmenschneider / 14.03.2025

@ Schneegass: Die Raute sitzt doch. Die Haarinsel.

Karl-Heinz Böhnke / 14.03.2025

Merz mit seiner CDU und die Grünen sowie die EU-Vorderen sind gemeinsam abhängig von den US-Oligarchen, die die Verschuldung fordern zur Eigentumsübertragung von den unteren Bürgern hin zu den oberen Herrschern. Daß dies der Wähler nicht erkennen will, obwohl es seit Jahrzehnten und besonders den letzten 5 Jahren klar erkennbar ist, sozusagen auf der Hand liegt, besiegelt sein Schicksal und damit auch das seiner Mitbürger. Zum CO2: Es sind hinreichend viele aufklärende Veröffentlichungen ergangen, daß ein Festhalten an der oder auch nur Beziehen auf die Klimarelevanz des CO2 nur noch lächerlich ist und beschämend wirkt. Es sind da keine Fragen offen, warum also noch die zarte Anbiederung. Der Mensch kann das Klima nicht schützen, allerdings sehr wohl sich vor dem Klima, was er, nachdem er vergeblich für ersteres seine Mittel vergeudet hat, wegen daraus folgendem Mangel an Möglichkeiten zweiteres nur noch in geringem Maße wird können., wenn überhaupt. Auch das ist gewollt.

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