Chaim Noll / 16.12.2018 / 12:00 / Foto: Sandro Halank / 58 / Seite ausdrucken

Merkels Wahrheitsliebe: Möge Trump lange leben!

Es fällt auf, dass die deutschen Leitmedien jeden Tag damit beschäftigt sind, Zeichen von Despotismus, Narzissmus und Größenwahn bei Donald Trump zu diagnostizieren, aber nie bei Angela Merkel. Dabei hat sie gerade zehnminütige Ovationen auf dem Parteitag entgegengenommen, wobei zahlreiche Delegierte Tränen in den Augen hatten – ein neues Phänomen in der Geschichte der Demokratien, dafür aus Nord-Korea wohlbekannt. Auch die Wahrheitsliebe der deutschen Kanzlerin wäre eine Betrachtung wert, wird jedoch taktvoll vermieden, während die Flunkereien und trolligen Tweets von Trump täglich neue Empörung auslösen.

Wenn ich einmal genauer ins Auge fassen würde, wie wahrheitsliebend die deutsche Kanzlerin in meiner Gegend, im Nahen Osten, vorgeht, käme ich zu dem Ergebnis, dass sie fast immer genau das Gegenteil von dem tut, was sie sagt oder verspricht. Israels Sicherheit, verkündete sie einst, sei „deutsche Staatsräson“, doch ihr außenpolitischer Berater Christoph Heußgen ist ein ausgepichter Israel-Feind, der in der UN und anderswo alles tut, um Israel zu schädigen. Dafür gilt die zärtliche Sympathie und aktive Unterstützung der Merkel-Regierung dem iranischen Mullah-Regime, das nicht nur grausam die eigene Bevölkerung unterdrückt, sondern immer wieder die Vernichtung Israels zu seiner „Staatsräson“ erklärt.

Wie israelische Zeitungen, etwa die Jerusalem Post berichten, hat die um Israels Sicherheit Besorgte heimlich bei osteuropäischen Regierungschefs angerufen, um sie von einer Verlegung ihrer Botschaften nach Jerusalem abzuhalten. Sie agiert mit Vorliebe, wie man früher in Berlin sagte, „hintenrum“. Ja, man könnte „hintenrum“, ein knappes Synonym für Heimtücke, Falschheit und Unaufrichtigkeit, den Arbeitsstil ihrer Regierung nennen. Offenbar auch der eigenen Bevölkerung gegenüber. Auch da gäbe es manches Wort über ihre Wahrheitsliebe zu verlieren. Doch die deutschen Medien sind Gott sei Dank mit Trump beschäftigt. Möge er lange leben! Die deutsche Kanzlerin kann sich zum Neuen Jahr nichts Besseres wünschen.

Foto: Sandro Halank CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Sabine Schönfelder / 16.12.2018

@Liebster Herr Decke, würden Sie bitte wiederum Ihre Behauptungen belegen, wo Regierungstellen in Israel und Bulgarien das dementiert haben. Ad1 Weiterhin wäre ein Hinweis Ihrerseits dienlich, der zeigt, inwiefern Häuskens Israel unterstützt?Ad2 Haben Sie kein Vertrauen in die Jerusalemer Post? Glauben Sie nur den Schlagzeilen von Zeitungen Ihrer ideologischen Vorliebe?Ad3 Ist der Euro gerettet, die Sicherheitslage in Deutschland besser geworden, und hat Frau Merkel Deutschland gedient?Ad4 Angekündigt hatte sie es, aber durch die ideologische Wohlfühlbrille betrachtet ist alles Ansichtssache. Woll, Mister Blanket? We are waiting for your answers.

P. Wedder / 16.12.2018

Leider funktioniert die Propagandamaschinerie der öffentlich-rechtlichen Medien noch immer recht gut. Meine 70 Jahre alte Mutter ist der festen Überzeugung, dass Frau Merkel eine Kehrtwende gemacht hat und alles tut um den Migrantenstrom einzudämmen, Frau Merkel sei eine kluge und ehrliche Frau. Da meine Mutter ihre Informationen ausschließlich von den öffentlich-rechtlichen Medien bezieht, ist sie auch nicht vom Gegenteil zu überzeugen.  Präsentierte Fakten, wir nur mit einem Kopfschütteln ab getan, denn sie stammen ja nur „aus dem Internet“ und wenn es zu unbequem wird, ist die Diskussion beendet.

S. Marek / 16.12.2018

Es herrscht eine Atmosphäre, die an die 30er Jahre erinnert. Verängstigte Juden die sich nicht mehr trauen Ihre Nasen auf den Straßen vieler europäischer Hauptstädter zu zeigen.  Juden, die ihre Koffer wieder packen. Juden, die ihre religiösen Symbole entfernen, um unsichtbar zu werden. Jährlich kommen zehntausende zur Berliner Al-Quds-Tag wo der Ruf nach Abschlachtung der Juden durch die Hauptstadt erhallt. Stört es die Politiker, oder die meisten Deutschen. Mit nichten. Dabei geht es auf das Vorbild des Schwiegersohn des Propheten: Imam Ali habe “siebenhundert Juden an einem Tag” erschlagen. Ihm solle man nacheifern, verkündete Revolutionsführer Ayatollah Chomenei 1979, als er den Al-Quds-Tag begründet. Seit 2 Jahren klammern sich die Deutschen an den unsäglichen Obama-Pakt mit den Iranern und versuchen alles mögliche um an den von US Präsident Trump wieder angeführten Sanktionen sich vorbei zu mogeln. Der Ruf der Iranischen Regierung nach physischer Ausradierung Israels und “Tod Amerika” stört der deutschen Regierung dabei auch nicht. Aber da die Kanzlerin in Ihrer “hintenrum” Arbeit sehr beständig ist, hat Sie jetzt am 10.12.2018 in Marrakesch auch den UN-Migrationspakt,  zur “Endlösung” der deutschen Holocaust Schande, als deren Hauptinitiatorin selbstverständlich unterschrieben. Viel debattiert wurde darüber im Parlament nicht.

armin wacker / 16.12.2018

Abgefeimt - ich habe das Wort erst noch mal gegoogelt. Genau dad passt.

Charlotte Hofmann / 16.12.2018

Irgendjemand hat einmal gesagt, die Wahrheit müsse zumutbar sein. Diesem moralisierenden Gerücht muss man entschieden entgegentreten – es verrät nicht nur eine menschenfeindliche Sichtweise sondern ist auch noch unwahr - denn auskommt man auch ohne ihr. Stelle man sich vor wie viele verletzte Egos dadurch vermeidbar sind. Und wie viele Konflikte, die keiner lösen kann. Am geistigen Gesamtaufwand gemessen, ist das „Hintenrum“ damit auch viel ökonomischer – wer will schon soviel Zeit ins Erlernen sozialer Kompetenz investieren? Und für den Machterhalt ist es das probate Mittel. Das Problem ist nur, dass es zwei gegensätzliche Lager gibt – die Jünger der Wahrheit und die praktizierenden des „Hintenrum“. Anscheinend sind Konflikte doch nicht zu vermeiden.

Claudia Diel / 16.12.2018

Die darf sich hoffentlich bald gar nichts mehr wünschen. Ich will nicht hoffen, dass sie ähnlich zu manchen Staats-chefs (-ratsvorsitzenden) noch ein paar Perioden “durchzieht”. Das wäre nicht nur für das israelisch-deutsche/deutsch-israelische Verhältnis schlecht, sondern auch für unser Land. Alle fünf Altparteien mögen ihr wohl dazu verhelfen, denn es gibt bspw. auch für die “zurückgekehrten” Freidemokraten nichts wichtigeres, als sich den anderen in eine Richtung drängenden Altparteien anzuschließen, und dabei völlig weltfremd die wahren Probleme auszublenden. Das Übergewicht des Wohlwollens zur arabischen/muslimischen Seite hin geht mir auch zu weit. Israel war nach Wk 2 lange Zeit ein Verbündeter, etwa zu Schmidts Zeiten, heute holt man sich stattdessen millionenfach fundamentalistische Moslems ins “Haus”. Vielleicht hat der Wahnsinn auch Methode, denn IM Erika hat uns ja beinahe überall isoliert: in Europa,  Russland und Amerika. Einzig mit den muslimisch dominierten Ländern Arabiens (sowieso) und Afrika “kann” sie’s noch. Israel bleib stark!

Susanne Rabl / 16.12.2018

Hintenrum ist weiblich. Deshalb, und auch weil uns Weltpolitik auf Basis von Gefühl auf lange Sicht ins Verderben führt   bin ich (als Frau) gegen Damen in politischen Spitzenämtern. Möge das Matriarchat, welches momentan so sehnlichst von “Feministinnen” herbeigewünscht wird, niemals kommen.

alma Ruth / 16.12.2018

Lieber Chaim Noll, Sie haben so recht aber sooooooooooo…....! “...Heimtücke, Falschheit und Unaufrichtigkeit….” genau! Ich habe lange, viel zu lange geglaubt, was die deutsche Politik sagte, auch noch während der Merkel-Zeit. Es gab einige Politiker, die ehrlich waren - soweit das in der Politik möglich ist. Es gab einige, die nicht so verlogen waren. Viele waren unaufrichtig. Aber keiner so wie Merkel & Co. So tief ist keiner der deutschen Politiker der letzten 40 Jahren ca gesunken. Eine riesige Enttäuschung für ein Naivling wie ich war. Danke führ Ihre kurze und so treffende Beschreibung! lg alma Ruth

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