Vera Lengsfeld / 22.07.2018 / 16:00 / 22 / Seite ausdrucken

Merkels Sommertheater

In Berlin war der große Saal der Bundespressekonferenz randvoll mit Journalisten, die darauf brannten, der Kanzlerin Fragen zu stellen, die geeignet waren, Merkel in ein vorteilhaftes Licht zu setzen. Zu vermuten ist, dass die Genossen von den Medien nicht einmal eine Direktive dafür brauchten. Sie wussten, was erwartet wird – das genügte. Der Kanzlerin wird gerade von einem Staat nach dem anderen – zuletzt von Bulgarien – die rote Karte gezeigt. Niemand will auf seinem Territorium die „Ankerzentren“ für die illegalen Migranten errichten. Mit den Rückführungsabkommen sieht es auch mehr als düster aus. Merkels „europäische Lösung“ der Flüchtlingsfrage ist, wie zu erwarten war, krachend gescheitert.

Fragen dazu? Keine. Der Wissensdurst unserer Qualitätsjournalisten bewegte sich auf der Ebene: „Wen würden Sie mit in den Urlaub nehmen? Trump, Orbán oder Seehofer?“ Wahrscheinlich war der Fragesteller vom Deutschlandfunk, denn der jagte das über den Äther. Die peinliche Zurückhaltung bei der Fragerunde wurde nur noch übertroffen von der Lobhudelei, mit der Merkel anschließend überschüttet wurde. Man bewunderte ihr „Stehvermögen“, das heißt ihre ungebrochene Absicht, an ihrem Amt zu kleben, egal wie desaströs die Ergebnisse ihrer „Politik“ sind. Sie wird gefeiert für ihre Weigerung, die Verantwortung für ihr Versagen zu übernehmen.

Merkel fühlte sich sichtlich wohl in ihrem Fan-Club. Am Ende zog sie selbst die Parallele zur neu eingeführten Kanzlerinnen-Befragung im Bundestag, und prompt wünschte sich der Moderator, sie möge doch auch dreimal im Jahr ins Haus der Bundespressekonferenz kommen, weil es ja auch drei Kanzlerinnen-Befragungen im Jahr geben soll. Vielleicht wird Merkel dieser freundlichen Aufforderung nachkommen, denn eine solche Presse-Show ersetzt das von Politikern so geliebte „Bad in der Menge“, das sie schon lange nicht mehr wagen kann. Merkels Sommertheater mit Journalisten hatte eine beklemmende Parallele zur Kanzlerinnenbefragung. Während diese Befragung lief, erfuhr die Öffentlichkeit, dass die vermisste 14-jährige Sophia in Wiesbaden tot aufgefunden wurde. Der Täter war ein Iraker, der nach Deutschland kam, um hier „Schutz“ zu suchen.

Inhumane Prediger der Mitmenschlichkeit

Am Tag der Sommerpressekonferenz gab es zwei Vorfälle, die ein Schlaglicht auf die beunruhigenden Zustände in Merkel-Deutschland werfen:

Es wurde bekannt, dass auf der Nordseeinsel  Langeoog offenbar links-grüne Urlauber ein Rettungsfahrzeug behindert haben. Diese fanatisierten Bessermenschen waren der Meinung, dass es auf einer autofreien Insel keinerlei Autos geben dürfe: An einem Rettungswagen hinterließen Unbekannte einen Zettel – mit dem Hinweis, bitte nicht mit einem Diesel- oder Benzinauto auf der Insel zu fahren, weil diese doch autofrei sei. Wenn, sollten höchstens Elektroautos zugelassen werden. Dass dies leider keine Satire ist, sondern bitter ernst gemeint war, illustriert, wie intolerant und damit inhuman die Prediger der Mitmenschlichkeit und der Erhaltung der Schöpfung geworden sind.

In Lübeck gab es einen Anschlag auf das Leben und die Gesundheit von Fahrgästen eines Linienbusses. Ein Mann, von dem die Polizei am Anfang behauptete, er sei deutscher Staatsbürger und wohne in Lübeck und sofort nachschob, ein terroristischer Hintergrund sei auszuschließen, für eine Radikalisierung gäbe es keine Anzeichen, hatte versucht den Bus in Brand zu stecken, mit Hilfe eines mit Brandbeschleunigern gefüllten Rucksacks. Als der couragierte Busfahrer das verhinderte, stach der Täter wahllos auf die Passagiere ein. Erst nach und nach musste zugegeben werden, dass der Mann „iranische Wurzeln“ hat. Er kam als Kind mit aus dem Iran nach Deutschland und ist ein Musterbeispiel gründlich misslungener Integration.

Bis zu dem Zeitpunkt, da ich diesen Text schreibe, hat der Täter beharrlich geschwiegen. Trotzdem wird die Behauptung, es lägen keine Anzeichen für einen terroristischen Akt vor, aufrechterhalten. Wahrscheinlich wird man ihn als „verwirrt“ und deshalb nicht zurechnungsfähig einstufen, alles andere könnte die Bevölkerung beunruhigen.
 
Bis zu diesem Moment hat sich Bundeskanzlerin Merkel nicht zu der Messerattacke in Lübeck geäußert, obwohl zehn Menschen davon betroffen sind. Das kennt man von ihr. Sie wird sich erst äußern, wenn der öffentliche Druck so groß ist, dass sie es nicht mehr vermeiden kann. Wie ihre Reaktion auf das Breitscheidplatz-Attentat zeigte, kann das mehr als ein Jahr dauern.

Hartnäckig mit dem Adjektiv „mutmaßlich“ belegt

Die Tat von Lübeck macht deutlich, wie es um Deutschland wirklich bestellt ist. Da der Täter, der von den Medien hartnäckig mit dem Adjektiv „mutmaßlich“ belegt wird, obwohl seine Taten zweifelsfrei feststehen, einen deutschen Pass hat, wird er in keiner Statistik auftauchen, die etwas über die Kriminalität von Migranten aussagt. Während in Merkel-Deutschland das Verschweigen und Vertuschen Alltag geworden ist, können sich die Deutschen auf Facebook schon einmal die Bilder ansehen, wie in Frankreich der Sieg bei der Fußballweltmeisterschaft gefeiert wurde.

Die mehrtägigen Ausschreitungen hatten knapp 300 Festnahmen, hunderte verletzte Polizisten, zwei Tote, etliche Vergewaltigungen, rund 50 geplünderte Geschäfte allein in Paris sowie zahllose Gewalt- und Sachbeschädigungsdelikte zur Folge. Täterprofil: durchweg bunt. Bei uns wurden die Exzesse rund um die „Feierlichkeiten“ zum Nationalfeiertag und zum WM-Sieg in gewohnter Manier verniedlicht (Zum Beispiel die Berliner Morgenpost: „Auf den Champs-Élysées haben es einige Fans übertrieben, die Polizei musste einschreiten“). Man will ja nicht mit Fakten hetzen.

Die Randale in Frankreich gibt einen Vorgeschmack auf das, was uns auch in Deutschland in zunehmendem Maße erwartet: Soziale Unruhen frustrierter bis feindlicher Migranten, Ghettos, gewaltaffine Parallelgesellschaften. Und auf der anderen Seite Gated Communities für besser verdienende linksgrüne Moral-Brahmanen, die den Segen von ungebremster Zuwanderung und Multi-Kulti-Bereicherung predigen und „gegen Rechts“ kämpfen, während französische oder schwedische Verhältnisse bei uns einkehren. 

Es gibt aber einen Hoffnungsfunken: Die wahren Helden des Alltags. Der Lübecker Busfahrer, der Verantwortung für seine Fahrgäste übernommen und dessen vorbildliches Einschreiten Schlimmeres verhindert und andere Passagiere ermutigt hat. Der Täter wurde gestellt und konnte der Polizei übergeben werden. Aber auch für diesen mutigen Mann hatte Merkel kein Wort übrig. Der Dank der Bevölkerung ist ihm allerdings gewiss.

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Hubert Bauer / 22.07.2018

(1) Stimmt, wirklich Niemand (!) hatte für den mutigen Lübecker Busfahrer und die mutigen Fahrgäste ein Wort übrig. Diese Zivilcourage ist nicht selbstverständlich. Deshalb möchte ich hier Danke sagen. Wäre mal interessant, wie unsere linksgrünen “Seenotretter” und “Mutpolitiker” in so einer Situation reagiert hätten. (2) Aber was mich eigentlich stört ist, dass man von den Rassenunruhen in Frankreich so wenig hört. Es wird leider auch nicht dadurch ausgeglichen, dass Akif Pirinci auf facebook von sieben Toten landesweit und Vera Lengsfeld hier von zwei Toten in Paris schreibt. Es müsste doch objektive und nachprüfbare Quellen geben. Ich mag es weder, dass die Mainstreammedien das totschweigen, noch dass die Medien der Gegenöffentlichkeit Behauptungen ohne Nachweise aufstellen. Hat Jemand von der Achse Kontakte zu seriösen französischen Journalisten, die hier was zur Aufhellung beitragen können?

Bernd Braun / 22.07.2018

Die Parallelgesellschaften sind eher zu Gegengesellschaften geworden.

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