Die beiden Größenwahsinnigen reden vom großen Europa, während die Enteuropäisierung in beiden Ländern die Gesellschaften ins Wanken bringt. Wie rettet man denn Europa, wenn bald 25, 30 oder noch mehr Prozent eines Jahrganges keine direkten Bezug mehr zur Vergangenheit des Aufenthaltslandes und zu europäischer Kultur und Werten haben? Macron bekommt dies schon sehr deutlich gesagt. In Deutschland dauert es länger, aber der kommende Wirtschaftsabschwung wird manche Schlafmichel schon aufwecken.
Ich frage mich immer wieder, wie kommt es, dass sich so bescheidene aber abgehobene Menschen selbst in einem so tollen Licht sehen können? Die Antwort, die ich mir selber gebe und die mir logisch erscheint, ist die, dass sich im Umkreis dieser Personen nur Speichellecker befinden müssen.
Man sehe sich die Bilder an, wenn sich die alternde Bundeskanzlerin wie ein Backfisch an den kleinen Möchtegernnapoleon schmiegt. Mir wird übel.
Das Gefühl der Macht wird bis zum Ende ausgelutscht. Der eine endgeil vor der Zeit, die andere notgeil aus Prinzip. Und Aachen hat den Hotspot, die Magmakammern sind nicht weit.
” Wer der Welt ein Heiland zu sein glaubt, thut gut, mit dreiunddreißig Jahren zu sterben. Ludwig Anzengruber (1839 - 1889)
Vor Karl des Großen waren es schon die Römer, die zur europäischen Großmacht/Besatzungsmacht heranwuchsen. Und Karl der Große wie auch die Römer konnten nur soviel Landmasse unter sich vereinigen, weil die Bevölkerung in diesen Zeitspannen noch nicht so groß war…diese Großreiche von Römer und Franken konnte nur dadurch so groß werden, weil ihnen wenig Widerstand entgegengebracht wurde…Europa war halt zu dieser Zeit sehr DÜNN BESIEDELT. Somit war es ein leichtes…für ein gut ausgestattete Millitärmacht sich große Teile (Landmassen) Europas einzuverleiben. Sowohl das Römische Reich wie auch das Fränkische Reich hatten wie jedes Großreich einen nicht zu schlagenden Gegner…die Zeit. Und damit den unweigerlich bevorstehenden ZERFALL. Und die EU ist auch so ein Großreich Gespinnst…nur wird die Zeit noch schneller über diese EU hinwegfegen als über das Römische und Fränkische Reich…aus dem schlichten Grund….weil die Bevölkerung Europas seit der Zeit der Römer und Franken regelrecht explodiert ist. Mehr Volk/Menschen…mehr Widerstand. So einfach ist das. Und mehr unterschiedliche Kulturen…wie in Europa…so kommt nicht nur mehr sondern auch der vielfältige Widerstand zum Tragen.
Frau Merkel bastelt vermutlich längst am eigenen Denkmal. Die ihr gewogenen Medien werden daran ebenfalls liebevoll werkeln und sicherlich findet sich ein einfühlsamer Biograph. Das unsere Kanzlerin Karl der Große, sein Leben und Wirken, vor Augen stand vor ein paar Tagen bezweifele ich. Soviel Geschichtsbewußtsein und -kenntnis wären verwunderlich. Eher ging es um die Kopie Adenauer/De Gaulle. Im Kleinen - Regelung der Beziehungen grenznaher Gebiete etc. - mag der Vertrag seinen Zweck erfüllen. Fürs “große Bild” reicht es wahrscheinlich weder bei Macron noch bei Merkel. Und das Gerede vom gemeinsamen Europa? Vermutlich nur Worte zweier Politiker, deren Gestaltungskraft doch arg begrenzt erscheint. Die Geschichte wird ihr Urteil zu gegebener Zeit über die Ära Macron und Merkel sprechen.
Ich kann beim besten Willen dem Geschwurbel der beiden “Staatslenkenden” nicht die Tragweite und Bedeutung entnehmen, die Sie ihm geben. Es ist nur Geschwurbel, es sind die berüchtigten “Signale”, die “gesetzt” werden, um - wer weiß, wen und warum - in eine bestimmte Richtung “zu lenken”. Es ist mithin das, was man gemeinhin als Geschwätz bezeichnet. Die Anknüpfung an Carolus Magnus und die Verortung dieser “Aufstockung” des Kooperationsvertrages in Aachen sehe ich auch nicht so wie Sie. Dahinter muss nicht die Vorstellung stehen, dass man Karls des Großen geschichtliche Bedeutung anstrebt oder sich auch nur so versteht. Das wäre auch absurd, denn der Bürgermeister von Paris “herrscht” heute über mehr Menschen als Karl. Carolus magnus ist ein guter Anknüpfungspunkt allein deshalb, weil er in der - nationalen - Geschichtsschreibung beider Länder als letzter gemeinsamer “Ahnherr” gilt (obwohl recht eigentlich eine “Teilung” erst ab den Straßburger Eiden angenommen werden kann und nicht schon bei der Aufteilung unter den Karlssöhnen). Daher ist die Deutung als Akt des Größenwahns jedenfalls nicht zwingend. Viel trauriger macht mich der Vergleich mit de Gaulle und Adenauer, diesen großen, weisen und weitblickenden Staatsmännern, und diesen beiden Witzfiguren.
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