Trump macht sicherlich auch mal was richtig, allerdings (so kommt es mir jedenfalls vor) eher aus Versehen, vielleicht auch nach dem einen oder anderen Ratschlag seiner Background-Musiker, bei denen zum Glück die Synapsen noch funktionieren. Trump zum knallharten aber weitblickenden Weltpolitiker hochzustilisieren ist Quatsch. Trumps Deutschland-/Merkel-Bashing u. a. durch die zugegeben suboptimale frühere Sprücheklopferei von Leuten wie Merkel, Steinmeier, Gabriel etc. zu erklären, kann ich nicht nachvollziehen. Theresa May z. B. hat den Mann von Anbeginn wie ein rohes Ei behandelt und wurde nun genauso verbal in die Tonne getreten, nur weil sie hinsichtlich Brexit keine vollständige wirtschaftliche Abkopplung von Europa will. Wenige Stunden später hat er sie mit seltsamen Begründungen im Stil von “Was soll ich gesagt haben?” wieder aufpoliert. Dieses völlig unberechenbare Verhalten ist bei Trump Dauerzustand. Man nehme nur die Kim-Yong-Un-Story. In kürzester Zeit vollzieht Trump mit ständigem Hin und Her den Wechsel zwischen wüsten Drohungen und Lobeshymnen. Zur Zeit kann Melania fürchten (oder hoffen) gefeuert zu werden, weil Donald seinem Kumpel Kim einen Heiratsantrag machen könnte. An Deutschlands Gas-Importen aus Russland stört ihn nur, dass da Euros nach Russland und nicht in die USA fließen, denn: America first, we have the best tanks, jet fighters, Hamburgers, pizzas, steaks, spare ribs, our moon is the best ever seen, and our cash box is empty. Man kann das alles natürlich auch positiv sehen. Der Mann verweigert sich komplexen Zusammenhängen gemäß “keep it simple” und fokussiert sich auf das Wesentliche: Geld. In Europa ringt man um eine humane Lösung zur Eindämmung der Migrantenströme; Trump würde Drohungen an Länder mit Schlauchbootproduktion ausstoßen.
Hier wird das Handeln und das Sagen über einen Kamm geschert. Auch in den Zeiten des Kalten Krieges seit den 1970igern Jahren war die UdSSR immer ein zuverlässiger Handelspartner. Trotz aller Gegensätze im Politischen hat es im Handel nie Probleme gegeben. Auch Schulden wurden immer zuverlässig bedient. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir auch in Zukunft da wenig zu befürchten haben. Verbal klimpern und dann handeln sind zweierlei. Gilt übrigens auch für einige andere Regionen.
Wo US-Präsident Trump Recht hat, hat er Recht. Und auch sein undiplomatischer Stil ist hier sicher sinnvoll, denn wenn er stilvoll-höflich geblieben wäre, hätte man ihn ignoriert. – Die deutsche Trittbrettfahrerei bei den Verteidigungsanstrengungen halte ich für schlimm: Denn (a) ist es einfach unanständig, sich von den Amerikanern aushalten zu lassen, zumal man sie gleichzeitig dauernd beschimpft. Und (b) macht man sich hilflos im Fall, dass die Amerikaner einmal ihren militärischen Schutz versagen sollten.
Egal wie man es politisch sehen will, Öl und Gas gibt es in entsprechenden Mengen entweder von Russland oder den Arabern. Der Hetzjagd in Deutschland gegen Kohle und Atom sei Dank. Wir haben also die freie Wahl zwischen Pest und Cholera. Aber wenigstens stimmt die CO2 Bilanz.
Hallo, ich möchte an zwei Aussagen von Präsident Trump erinnern: kürzlich wurde er gefragt, ob er Russland als Freund oder Feind der USA sieht. Trump antwortete: Weder Freund noch Feind, sondern ein Konkurrent, ein Wettbewerber (Competitor). Das klingt doch sehr vernünftig. Nun haben die USA gegenüber Deutschland ein riesiges Handelsbilanzdefizit. Die Deutschen lassen sich darüber hinaus die Nato von den Amis bezahlen und kaufen aber das Gas nicht von den Amerikanern (was das Handelsdefizit ein bisschen ausgleichen würde) sondern im Osten, so dass letztlich die USA Geld drucken müssen (um die Handelsverschuldung gegenüber Deutschland auzugleichen), mit dem Deutschland dann Ol und Gas in Russland, dem Competitor, kauft. Trumps zweite Aussage: er ist für den Freihandel, aber der Freihandel muss auch funktionieren. Nachdem die USA seit Jahrzehnten ein zunehmend riesiges Handelsdefizit ansammeln, merkt auch der Dümmste: die Theorie des Freihandels funktioniert in der Praxis für die USA nicht. Die USA drucken massiv Geld oder Bonds um die Handelspartner zu bezahlen. Die kaufen aber nicht in den USA, sondern machen die Konkurrenz fett und treiben den gesamten Welthandel in eine ungeheuer instabile Unwucht. Trump ist angetreten das zu ändern. Deutschland und China werden dann zwangsläufig verlieren. Wenn man bedenkt, dass der deutsche Handelsüberschuss so hoch ist wie der gesamte Bundeshaushalt, dann könnte man nachdenklich werden. MfG
Man kann das Verhalten, daß Europa Trump gegenüber zelebriert, nur als kindlich- verstockt bezeichnen. Eine emotionale Haltung , die auch im Bundestag schon längst Eingang fand. ( Lindner möchte nicht neben der bösen AFD sitzen). Je präziser Trump die politischen Zusammenhänge, auch innerhalb Europas, deklariert, desto empörter der Aufschrei der Angesprochenen. Was nützen die Verschleierungstaktiken und Realitätsverweigerungen der linken Medien, wenn Trump ohne Rücksicht auf die ‘political correctness’ die Verdrängung der einfachsten Zusammenhänge anprangert? Führen seine Informationen zu kritischeren Bürgern? Dagegen muß gebasht werden, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln!
Es war doch der (linke/sozialdemokratische) NATO-Generalsekretär Stoltenberg, der sehr barsche Töne in Bezug auf Russland in der Vergangenheit anschlug, sozusagen vom Feind Putin-Russland sprach. Und Trump, ich habe mir das gesamte Streitgespräch beim Frühstück von Stoltenberg mit Trump angesehen, wollte nur auf den Widerspruch hinweisen, dass man als NATO nicht vom Feind Russland sprechen kann, wie das Senator McCain wieder tat, und dann gleichzeitig den Feind mit vielen Milliarden finanziell unterstützt. Denn gleichzeitig stellt Trump fest, dass für ihn Russland nicht sein Feind ist, auch kein Freund, aber eben auch kein Feind. Es war also auch Stoltenberg und die NATO insgesamt, die darüber nachdenken soll, dass man nicht derart strategisch wichtige Projekte mit “Feinden” macht. Er ist mal wieder jemand, der die Widersprüche der westlichen Führer, am Beispiel Deutschlands, aufzeigt, er ist wieder der Spielverderber. Und Stoltenberg? Statt ansatzweise Trump mit Verständnis zu begegnen, verteidigt Stoltenberg Deutschland, also somit riesige Militärstrategische Geschäfte mit Russland, das er sonst als “den Feind” der NATO sieht, also den Hauptgrund, warum die NATO gebraucht wird. Die scharfe Rhetorik Stoltenbergs gegenüber Russland wird er wohl zukünftig sich zweimal überlegen, auch ein Erfolg Trumps.
Die Reaktionen unsere “Politikelite” und der dazugehörigen MSM demonstrieren deutlich, zu welchem Politikstil man gekommen ist. Trump hat, wie in anderen Themenbereichen, den Finger in die Wunde gelegt. Aber statt sich, wie offenbar im postfaktischen Zeitalter (Merkel) üblich, mit den angesprochenen Fragen auseinanderzusetzen, kann man nur auf der Ebene des Gefühls und des guten Benehmens “argumentieren”. Dabei hat doch gerade unser Bundespräsident vor der Verrohung der Sprache gewarnt.
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