Es wird mir immer unbegreiflich bleiben, warum diese Frau sich niemals einem Misstrauensvotum stellen musste. Da sind andere Regierungschefs schon über viel kleinere Sachen gestolpert.
Diese zutreffende Gesamtwürdigung einer Kanzlerin, die nicht anders konnte, als ihr Volk und das Parlament nach DDR-Manier stummzuschalten und ihre Volksverachtung hinter Machtgebaren und hybrider Pseudomoral und Denunziation zu verbergen, kündigt deren Ende an. Wer selbst den obersten Verfassungsschützer entlässt, um sich einen Parteigänger auszusuchen, der ihre Verstöße gegen das Grundgesetz durchgehen lässt, hat die Maske endgültig fallen lassen. Ein letztes Zeichen der tiefen Verachtung, die sie dem Souverän entgegenbringt.
Die Merkel-Diktatur hat weniger ihre Basis in der DDR-Merkel-Zeit, sondern vor allem an den Deutschen selbst: Der typische Deutsche ist grenzenlos obrigkeits-hörig. Diese Obrigkeitshörigkeit hat zum Adolf-Wahn, zur “Tapferkeit” der Soldaten in den Weltkriegen und jetzt eben zur Merkel-Anbetung geführt. Man gibt sich mit aller Kraft seiner gestellten Aufgabe hin und kümmert sich darüber hinaus nur um seinen eigenen kleinen Mikrokosmos. Den meisten Deutschen fehlt eben das Kritik-Gen, vom Revolutions-Gen ganz zu schweigen.
Besser kann man es nicht beschreiben.
Merkel konnte jedoch nur deshalb so regieren, weil die CDU/CSU zu einem Verein von Speichelleckern und Klatschhasen ohne jegliches Rückgrat degeneriert ist. Das Paradebeispiel hierfür ist Seehofer, der hin und wieder sinnvolle Sachen ankündigte, aber sofort wieder kuschte, wenn Merkel auch nur eine (!) Augenbraue andeutete anzuheben.
Es war Merkel, die uns vor einigen Jahren wissen ließ, dass wir keinen Anspruch auf ewige Demokratie haben. Diese Frau ist derart verschlagen und verlogen, dass mir die Worte fehlen
In 6000 Jahren Menschheitsgeschichte haben sich fast immer und überall Männer um die Politik gekümmert. Sie wussten: Wenn das Reden der Alten, der Senatoren, nichts mehr hilft, dann müssen es die Jungen ausbaden, die Soldaten. – Seit fünfzig Jahren propagieren wir die Gleichberechtigung und landen bei frauengeführten Parteien, Ministerien und Streitkräften. Ihr Scheitern ist offenkundig; in dem Chaos, das sie hinterlassen, werden Kriege wieder wahrscheinlicher. Wer wird gewinnen? Die Mimimi-Fraktion oder die effizienten Kämpfer?
Es gibt da diesen schönen Spruch: “Ich nehme nur so viel, wie ich kriegen kann. Kein bisschen mehr”. So und nicht anders verfährt Merkel seit 2005. Die bis 2017 im Parlament vorhandenen Oppositions-Parteien stehen “wie ein Mann” hinter ihr und lassen seit 09.17 die einzige wirkliche Oppositions-Partei spüren, auf welch verlorenem Posten diese steht. Wer solch einem Parlament vorsteht, der braucht keine Zustimmung - der hat sie schon. Egal wofür. Diese Frau brauchte die Forderung: “Wählt mich ganz demokratisch zu eurem Diktator” gar nicht stellen. Der Souverän hat dies aus freien Stücken seit spätestens 2013 getan - und wird, sollte sie 2021 nochmals antreten, dies auch wieder tun. Nicht diese Agitpropse ist völlig durchgeknallt - die nutzt nur die Möglichkeit, die ihr gegeben wird. Es sind ihre Wähler, an deren Verstand ich zunehmend (ver)zweifle.
Letzteres, Herr Ritzschel. Merkel kann nicht nur keine Demokratie, sie kann auch keine Marktwirtschaft. Genaugenommen kann sie gar nichts, was sie zur Kanzlerin befähigt, und ihre Beratungsresistenz offenbart ein hohes Maß an Verblendung. Mich beschlich bei ihrem Antritt zur Kanzlerkanditatur seinerzeit das ungute Gefühl, dass in der DDR Politisierte keine hohen politischen Ämter innehaben sollten. Demokratie kann man nicht lernen, das muss man wollen oder schon immer so kennen. Leider hat sich meine Befürchtung voll bestätigt, nicht nur in Bezug auf Merkel. Ausnahmen ausgenommen.
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