Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Jahr 2012 dem damaligen griechischen Premierminister Andonis Samaras von der konservativen Partei Nea Dimokratia nahegelegt, vorübergehend aus der Euro-Zone auszutreten. Das berichtet das Internetportal „Greek Reporter“ mit Bezug auf Aussagen von Samaras in der Doku-Serie „Greek Bankruptcy“ (Griechischer Bankrott), einer aktuellen Produktion des griechischen Privatsenders SKAI TV.
Die deutsche Bundeskanzlerin habe sich am 24. August 2012, mitten in der ersten Phase der griechischen Finanzkrise, mit dem frischgewählten griechischen Premier getroffen und im Laufe des Gesprächs einen „Plan B“ ins Spiel gebracht: „Für den Fall eines griechischen Austritts aus der Eurozone sollten Sie wissen, dass Deutschland einen alternativen Plan hat, um Griechenland für eine gewisse Zeit zu unterstützen. Wir könnten uns dafür entscheiden.“
Samaras habe dieses Angebot mit Nachdruck abgelehnt: „Wir werden dieses Gespräch nicht führen. Das wird nicht passieren, und ich werde es nicht akzeptieren. Ich werde niemals akzeptieren, dass Griechenland die Eurozone verlässt. Das können Sie gleich vergessen.“ Laut „Greek Reporter“ hatte Samaras den Inhalt des Gesprächs mit Merkel zunächst geheim gehalten, um den Zugang Griechenlands zu den globalen Märkten nicht zu gefährden.