Ich stimme Ihnen wiederholt auf der ganzen Linie zu, Frau Lengsfeld. In diesen Wochen zeigt sich m.E. vor allem überdeutlich der Kontrast zwischen einer medial verbreiteten Öffentlichkeit und einer im Privaten existenten Verständigungssphäre, die sich im Bekanntenkreis oder im Kreis von Arbeitskollegen abspielt. Ist in den meisten Medien der Anteil derer, die die bornierte Merkelsche Art der Lösung des Flüchtlingsproblems hypen, noch immer relativ groß, teilt sich im Privaten ein völlig anderer Eindruck mit. Dabei soll den bauernschlauen Zeitungen, TV- und Radioformaten gar nicht abgesprochen werden, dass sie kritische Meinungen gänzlich außer Acht lassen. Sie kommen schon vor, allerdings in solch einem Alibimaß, das den Verantwortlichen gerade noch gestattet, den Vorwurf völlig unkritischer Berichterstattung bzw. der “Lügenpresse” beleidigt zurückzuweisen. Der rührt im Übrigen aus der Anfangszeit der Flüchtlingssituation her, als dem Konsumenten weisgemacht werden sollte, wie gebildet, vermögend und kompetent die Ankömmlinge seien, die fortan unser demographisches und weitere Probleme lösen würden. Die Realität ist eine andere, man hat es natürlich geahnt. Dass die politisch korrekte Konditionierung der Bevölkerung tatsächlich existiert, zeigt sich z. B., wenn Befragte, die in entsprechenden Interviews kritische Bemerkungen machen, eingangs zunächst ihre erwartete positive moralische Grundhaltung benennen, um dann im zweiten Satz die Art und Weise der Flüchtlingspolitik zu hinterfragen. Die Medien vermitteln u. a. durch Anteile der Berichterstattung den Eindruck, es handle sich bei den Kritikern um Minderheiten. Darüber hinaus werden nicht selten die Interviewten als weniger gebildet inszeniert und so zumindest indirekt diffamiert. Der noch zögerliche Leser oder Zuschauer soll -vor allem angesichts der bevorstehenden Wahlen- abgehalten werden, sich mit diesen Merkelkritikern zu identifizieren. Man wähnt, am besten gelänge dies, wenn man PEGIDA- oder ähnliche Demonstrationen sowie fremdenfeindliche Anschläge nicht nur berichtet, sondern kommentiert und so die entsprechende politisch korrekte Bewertung suggeriert. Das Kalkül wird jedoch nicht aufgehen. - Vor allem der Ostdeutsche kennt diese vulgärdidaktisch-vormundschaftliche Informationspraktik. Er hat das gestörte Vertrauensverhältnis zwischen Politik und Medien einerseits und Bürgern andererseits noch sehr gut in Erinnerung. Allerdings hat er sich nie und nimmer vorstellen können, dass ein ähnliches Dilemma auch in einer demokratischen, eigentlich meinungspluralen Gesellschaft hingenommen wird. Nun ist er umso vorsichtiger, um nicht zu sagen sensibler, denn er nimmt zur Kenntnis, dass er auch in der „beste[n] Demokratie, die Deutschland je hatte“, wie Sie bemerken, zwischen privater und öffentlicher Meinung unterscheiden sollte, um nicht evt. persönliche Nachteile -welcher Art auch immer- befürchten zu müssen. Das wird er seiner Tageszeitung (die manchmal noch so heißt wie damals) nicht verzeihen. Den Volksparteien, wenn er sie traditionell gewählt hat, auch nicht. Man muss nicht Höcke-Positionen oder Festerling-Ansprachen billigen und darf sich doch schlagzeilenfähige Entgleisungen von Politikern wie Gabriel, Maas, Stegner, Oettinger u. a. verbitten, ganz zu schweigen von penetranten Belehrungen durch Kipping, Riexinger, Göring-Eckardt oder Roth aus dem Poesiealbum des Gutmenschen. Die wenigsten Deutschen hatten etwas gegen die zeitweise Aufnahme von syrischen Familien, die vor dem Krieg fliehen. Gegen die chaotische Migration solcher, die vorgeben, aus Syrien zu stammen bzw. irgendwo politisch verfolgt zu sein, vor allem zahlreiche ‘allein reisende (!)’ Männer, schon. - Wenn bei den kommenden Landtagswahlen die tradierten Parteien erhebliche Verluste konstatieren werden, dann ist das zu allererst ihrer eigenen Entfremdung von ihren Mitbürgern, denen also, die sie vorgeben zu vertreten, geschuldet und eher nicht der AfD oder so genannten „Rattenfängern“. (Wer sind hier eigentlich die „Ratten“ und wer die „Fänger“?!) Sie sollten ihren Politikstil und ihre Kommunikation von Grund auf erneuern, ihr jetziges Führungspersonal nunmehr Basisarbeit verrichten lassen und so den Wählerinnen und Wählern zeigen, dass sie -in letzter Minute- doch noch gelernt haben. Dann zögen wir alle am Ende vielleicht noch einen Vorteil aus der gegenwärtigen Misere.
Hallo Frau Langfeld, diesem Artikel von Ihnen stimme ich 100% zu. Doch der Grund dafür, dass die Merkel noch an der Macht ist, sind nicht nur die Ja -Sager-Versager Politiker in der Regierung, oder fehlende Opposition. Der Grund dafür ist auch das deutsche Volk. Denn Revolutionen finden auf den Straßen nicht in Regierungsgebäuden statt. Wären seit September vergangenen Jahres jedes Wochenende Millionen Deutsche auf die Straße gegangen, wäre Merkel längst zurücktreten müssen.
Dieser Artikel beschreibt die Wahrheit zu 100 %. Ich schäme mich, von solchen Abnickern wie unsere Bundestagsabgeordneten vertreten zu werten. Ich schäme mich, von einer solchen Kanzlerin, die anscheinend jeden Sinn vor der Realität verloren hat, regiert zu werden. Ich schäme mich für diese deutsche Presse, die nicht einmal den Mumm hat, die gravierenden Fehlleistungen dieser Politkaste auch nur ansatzweise zu kritisieren.
Während die Verteilungskonflikte auf der Ebene der Sozialhilfeempfänger voll entbrannt sind (kein Platz in Obdachlosenheimen, Aufwendung Tausender Euro für Flüchtlingswohnungen in zentraler Lage, während Hartz4-Bezieher in kleinen Altbauwohnungen hausen müssen, scheint auch zunehmend der wegbrechende Mittelstand betroffen zu sein. In der Gemeinde Eckental ziehen die ersten Asylbewerber in schmucke Neubau-Reihenhäuser ein. Hier der Bericht mit einem interessanten Videolink zum Thema. https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2016/luxus-asyl-fluechtlinge-bekommen-nagelneue-reihenhaeuser/ Interessant auch die Kommentare zu diesem Beitrag, die die Stimmung an der Basis ganz gut reflektieren.
Hallo Frau Lengsfeld danke für ihren Beitrag. Ich muss zu meiner Freude feststellen, sie werden immer besser, zeigen Zusammenhänge, ungute, in diesem Land immer verständlicher auf. Nur zwei Bemerkungen: Das dieses Land von einer Demokratie zu einer Parteien-Oligarchie verkommen ist, war mir schon lange bewusst. Eine Elite herrscht und ihre Höflinge sind nur noch Klackeure. Die über Listen gewählten “Abgeordneten” sind extrem abhängig von den Parteileitungen. Ich schaue regelmäßig die Zeitungen durch und informiere mich wirklich täglich umfassend und auch kritisch über das politische Geschehen in unserem Land. Doch ich befürchte, mit einem wie auch immer organisierten Rücktritt von Merkel ist das Problem von Führungspersonen in diesem Land nicht gelöst. Ich sehe weit und breit keinen. Ein eventueller Nachfolger steigt sicher nur vorübergehend aus den Fußstapfen der Kanzlerin, nach einer Phase der Beruhigung?? geht wieder alles seinen sozialistischen Gang. Außerdem, wenn die Regierenden nicht mehr so können wie sie wollen und die regierten nicht mehr so wollen wie sie sollen, dann bleibt immer noch ein Krieg um die “Friedenskräfte” zusammen zu schweißen. Leider bin ich trotz meines Alters sehr, sehr skeptisch, nicht doch noch einen Krieg in Europa erleben zu müssen. Und wiedermal geht er von Deutschland aus. Nicht mit Waffen sondern mit idiotischen Ideologien. Beste Grüße zum Wochenende.
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