Merkel ruft zum Klimadialog auf, CDU macht auf Eiszeit

Von Titus Gebel und Annette Heinisch.

Letzten Donnerstag in Davos. Die Kanzlerin macht sich ausdrücklich für einen Dialog in Klimafragen stark. Wenn jeder nur in seiner Blase bliebe, „könnte uns das zum Verhängnis werden.“ Und in der Tat sollte man meinen, dass „Transformationen von gigantischem, historischen Ausmaß“ (Merkel) einen gewissen Diskussionsbedarf nach sich ziehen.

Ihre eigene Partei, die CDU, will davon aber nichts wissen. Ausweislich eines Spiegel-Artikels lehnt die CDU eine Beantwortung der 16 Klimafragen kategorisch ab. 

Die 16 Klimafragen sind eine Initiative von 32 namhaften Naturwissenschaftlern, Ökonomen, Unternehmern, Freiberuflern, Journalisten und Bürgerrechtlern. Sie eint die Sorge, dass viele politische Fragen, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen, noch nicht ausreichend durchdacht sind. Über 26.000 Bürger haben inzwischen mitunterzeichnet.

Entgegen der Spiegel-Berichterstattung handelt sich dabei nicht um eine „Koalition der Klimawandelleugner“, was von Logikbegabten bereits dadurch bemerkt wird, dass Fragen zu den Vorteilen der Erwärmung gestellt werden. Es geht den Initiatoren vor allem darum, dass die geplanten Klimaschutzmaßnahmen möglicherweise deutlich mehr Schaden als Nutzen anrichten. Das aber sind politische Abwägungen. 

Die Klimafragen sollen einen sachlichen, inklusiven und herrschaftsfreien Diskurs über alle mit dem Thema zusammenhängenden Fragen einleiten. Das Thema ist komplex, auch die Fragesteller können irren und sind bereit, sich der Kraft der besseren Argumente zu beugen. Dazu müssen aber erst einmal Antworten her. 

Die Klimafragen sind also genau das, was die Bundeskanzlerin angemahnt hat. Die CDU will diesen Dialog offenbar vermeiden. Der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz bleibt lieber in seiner Blase und warnt gar vor einer „Kampagne der Ignoranz“. Aber möge jeder selbst entscheiden, wie ignorant die Fragen sind, etwa diese: „Wie beabsichtigen Sie, ab 2022 – nach Abschaltung der Kernkraftwerke und der ersten Kohlekraftwerke – den Strombedarf in der Grundlast zu erfüllen?“

In Davos ging Frau Merkel sogar noch weiter. Sie sagte, dass die Verweigerung des Dialogs gesellschaftlich sanktioniert werden solle. Man darf gespannt sein, welche Sanktionsmaßnahmen sie insoweit gegen die CDU vorschlagen und welche Antworten sie selbst auf die Klimafragen geben wird. Der Brief ans Bundeskanzleramt ist unterwegs.

Die Autoren sind Mitinitiatoren der Klimafragen.org

Foto: Bundesregierung.de/Guido Bergmann

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Jochen Brühl / 26.01.2020

Die Sanktionierung hatte Merkel natürlich nicht für ihre CDU gemeint, sondern für diejenigen, die nicht mit der Antwort: “Ihr habt vollkommen recht, die aktuelle Erderwärmung ist ausschließlich menschlichen Ursprungs” rüberkommen. Diesem Unsinn verweigern sich zwar sehr viele vollkommen zu recht, was aber in Deutschland nichts nützt, da Presse, Funk und Fernsehen, die Kirchen, die Gewerkschaften, die Verbände, die Stiftungen, die nicht pensionierten Wissenschaftler, die Altparteien mit Ausnahme der FDP usw. ihren Stiefel durchziehen. Außerhalb Deutschlands sieht es aber besser aus. Die machen daher ein Bombengeschäft in vielerlei Hinsicht, während das in Deutschland wohl nur für Verkäufer von Notstromaggregaten der Fall sein wird.

Sepp Kneip / 26.01.2020

Arbeitsteilung in der CDU: Merkel spielt die Gute und Besonnene, die Partei den Buhmann. Merkel klinkt sich scheinbar aus der Klima-Hysterie aus, während die Partei daran festhält. Nun fragt sich der besorgte Wähler, hat Merkel die Partei nicht mehr im Griff? Aber genau das ist der Trick. Der Wähler steht nicht auf CDU- sondern auf Merkels Seite. Wenn Merkel sich von der Hysterie lossagt und zur Realität zurück kehrt, muss sie doch wieder Kanzlerin werden. Und wenn man Merkel zur Kanzlerin machen will, muss man CDU wählen, egal, was die Partei sagt. Nach der Wahl nimmt dann Merkel wieder die Position der Partei ein, die schon immer die ihre war. So funtioniert das System Merkel. Und der Wähler ist mal wieder der Gelackmeierte.

K.Richter / 26.01.2020

Mehr als 26.000 Bürger stellen berechtigte, keineswegs polemische Fragen an “Ihre” Volksvertreter” und bekommen als Antwort KEINE Antwort. Bedarf es noch weiterer Beweise für die Abgehobenheit dieser Vertreter, die eigentlich im Dienste des Souveräns stehen sollten? Für mich ist das verkehrte Welt, denn in einer Demokratie sollte Meinungsaustausch bzw. Meinungsstreit eine Selbstverständlichkeit sein und Volksvertreter, die sich diesem entziehen, gehören definitiv in kein Parlament.

Herbert Otten / 26.01.2020

Wer kritische Fragen stellt, gehört zu den Uneinsichtigen, die „an den Klimawandel einfach nicht glauben ... als wäre das eine Glaubensfrage“ bei einer wissenschaftlich „völlig klaren Evidenz“. So Merkel in Davos, und dann weiter im bewusst wirren nach gut und böse trennenden Sprachstil: „Die Unversöhnlichkeit und die Sprachlosigkeit, die zum Teil zwischen denen herrschen, die den Klimawandel leugnen, und denen, die ihn sehen und dafür kämpfen, dass wir ihn bewältigen, müssen überwunden werden.“ Methode: Kritiker diffamieren, sie ins Abseits stellen und ihnen dann mit Sanktionen drohen, wenn sie den Dialog mit vorab hoheitlich verordneten Ergebnissen verweigern. Das ist nicht mehr nur autoritär, sondern bald totalitär. Diese widerliche Art des Durchregierens gehört schnellstmöglich auf den Müllhaufen der Geschichte.

Karla Kuhn / 26.01.2020

“Ihre eigene Partei, die CDU, will davon aber nichts wissen. Ausweislich eines Spiegel-Artikels lehnt die CDU eine Beantwortung der 16 Klimafragen kategorisch ab.”  Bei DER Kompetenz der meisten “Klimaexperten” wundert sich noch jemand ??  WAS bitte schön sollen sie denn ANTWORTEN ? WAS bringen diese Typen denn an SPEZIELLEM Wissen mit ?  Ich lach mich schief bei der Vorstellung. Dabei ist es nur die CDU, stellen Sie sich mal die GRÜNEN vor, vielleicht einen “KOBOLD?” ,  der die KOHLEBERGBAUERN interviewt ?  Oder den Kinderbuchautor, der “Vaterlandsliebe stets zum kotzen fand und der mit Deutschland noch nie etwas anfangen konnte und es bis heute noch nicht weiß” aus seinem Buch “Patriotismus- ein linkes Plädoyer”.. WARUM wird SO ein Typ wie Habeck nicht schon längst vom Verfassungsschutz “beobachtet?”  Die größere Schande für mich ist, daß er überhaupt in der Politik noch geduldet ist.  Habeck scheint sich nahtlos in die Fettnäpfchentreter einzureihen, die dämliche Rede über Trump zeigt mir doch klar seine Gesinnung. Oder er ist neidisch auf TRUMP, weil dieser Alphamann wirklich etwas bewegt hat in seiner bisherigen Amtszeit. In Amerika geht es aufwärts !!  Ja, Stefan Ahrens, stimmt aber daran sind viele WÄHLER schuld ! B. Kurz ich habe bereits unterschrieben. HOFFENTLICH nimmt das ganze Theater bald ein Ende,  JAHRELANG die selben Darsteller, fast wie in einer Diktatur,  da fällt mir nur noch Max Liebermann ein, der das berühmte Zitat am 30. Januar 1933 gesagt haben soll. Aber angesichts dieser NAZI LINKS FASCHISTEN bin ich davon überzeugt, daß er es so gesagt hat.

Hannes Kopf / 26.01.2020

wie religiöse Fanatiker! Unsere AGW Hardliner, immer die selben Akteure (Rahmstorf, Schellnhuber, Latif) sind in der Sache genau so blindwütig fanatisch, wie die meisten Mainstream Journalisten und die Chefs dieser Anstalten. Wahrscheinlich habe sie auch ihr ganzes Vermögen in “EE Zertifikate” gesteckt oder sie zocken ahnungslose Kinder und Jugendliche ab, wie all diese unverschämten NGO´s. Natürlich ist die Debatte für diese Leute vorbei, alles andere würde der Öffentlichkeit vor Augen führen, wie gelogen und betrogen wird, zumindest maßlos übertrieben. Diese Akteure, deren Starallüren und Karrieren extrem vom Klima Alarmismus anhängen, werden keine lästigen Fragen beantworten und die völlig instrumentalisierten Spiegel, ARD, WDR und Co Anstalten wissen in Grunde gar nicht, wie zu reagieren, außer mit den üblichen Polemiken. Die AGW Hysterie ist das Dümmste, was einer angeblich zivilisierten Gesellschaft passieren konnte und einige verdienen sich wie immer dumm und deppert an der Dummheit der Massen.

Wolf-Dietrich Staebe / 26.01.2020

Ja, so isse halt, die rot-grün-lünks-bunt-braune Hass- und Hetzpresse! Angeführt von den Märchenmagazinen aus HH. Halt! Steht HH nicht für die Räääächten*Innen und den schlimmen Österreicher? Also runter mit den Kennzeichen! Das neue Kennzeichen müsste dann wohl SINADEBVDR-Buchstaben*Innen plus Zahlen*Innen lauten. Die ersten zehn Buchstaben*Innen stehen übrigens für “Stadt Im Norden An Der Elbe*Innen Befreit Von Den Rääächten*Innen.

Stefan Zorn / 26.01.2020

Es ist zwar spaßig, die Kanzlerin und ihre Spießgesellen in ihren eigenen Widersprüchen bloßzustellen, jedoch wird diese Disziplin von der maßgebenden Wählermenge weder wahrgenommen, noch verstanden. Es bleibt die Erkenntnis, dass der denkende Teil der Bevölkerung sich lieber dem Müßiggang widmen sollte, in der Hoffnung diesen bis zum Lebensende aufrecht erhalten zu können. - Wobei: Gerade kamen ein paar Worte von Herrn von der Lippe; sowas macht auch wieder Mut!!!

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