Henryk M. Broder / 06.09.2021 / 12:00 / Foto: Imago / 46 / Seite ausdrucken

Merkel, Israel und die Juden

Während ihrer 16 Jahre währenden Regentschaft als Kanzlerin hat Angela Merkel Dutzende von Ehrendoktorhüten, Orden und Medaillen verliehen bekommen, darunter auffallend viele von jüdischen bzw. israelischen Institutionen. Je einen Dr. h.c. der Unis in Jerusalem, Haifa und Tel Aviv, den Leo-Baeck-Preis des Zentralrates der Juden in Deutschland, die Leo-Baeck-Medaille des New Yorker Leo-Baeck-Instituts für ihr Engagement für die Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen, die Medaille der B’nai B’rith Loge „für ihr Engagement im Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus", den Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin, den Heinz-Galinski-Preis der Jüdischen Gemeinde Berlin, den Abraham-Geiger-Preis des gleichnamigen Rabbiner-Kollegs in Potsdam, den Elie Wiesel Award des US Holocaust Memorial Museums, den Theodor-Herzl-Preis des Jüdischen Weltkongresses und zuletzt noch die Buber-Rosenzweig-Medaille der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit „für ihr entschiedenes Eintreten gegen antisemitische und rassistische Tendenzen in Politik, Gesellschaft und Kultur".

Die vermutlich einzige jüdische Organisation, die Angela Merkel noch keinen Preis verliehen hat, dürfte die „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden im Nahen Osten“ sein, erstaunlich.

Diaspora-Juden hatten immer einen Drang, sich bei regierenden Autoritäten anzubiedern. Die Nähe zum Regenten, und wenn es nur eine eingebildete war, diente als eine Art Versicherung für den Fall, dass die Gesellschaft mal wieder einen Sündenbock brauchte und nur Juden zur Verfügung standen.

Diese Tradition hat sich bis heute erhalten. Wer die Handy-Nummer der Kanzlerin hat, wähnt sich auf der sicheren Seite, kann zumindest darauf hoffen, einen Platz am Fenster zu erwischen, falls es mal eng wird. Deswegen bekommt man bei Unterhaltungen mit Juden immer denselben Satz zu hören: „Sie mag ja vieles falsch machen, aber für die Juden ist sie gut.“

Die Einladung zu einem Essen mit der Kanzlerin ist für jeden Funktionär des Zentralrates ein Ritterschlag, wer sie auf einer Fernreise nach Asien, Afrika oder Mikronesien begleiten darf, gehört automatisch zum Inner Circle. So wie jeder Streber gerne mal die Tasche des Klassenlehrers tragen möchte.

Was ist nun dran, an Merkels Sympathien für das Judentum im Allgemeinen und ihren Beistandszusicherungen für Israel im Besonderen? Audiatur Online hat den Historiker Michael Wolffsohn befragt, einen der wenigen Quer- und Selbstdenker unter den deutschen Juden. Er meint: Das Versprechen Merkels vor der Knesset – ein Angriff auf Israel entspräche einem Angriff auf Deutschland – war undurchdachte, schaubezogene Großsprecherei. Wenn Israel im Fall der Fälle auf die Bundeswehr angewiesen wäre, sollte der letzte Israeli so schnell wie möglich das Licht am Flughafen Ben Gurion ausschalten.

Hier das ganze Interview.

Foto: Imago

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Ridley Banks / 06.09.2021

zum Bild: geht nicht rein, hab doch Bohnen in den Ohren….

Sabine Schönfelder / 06.09.2021

Paßt doch alles zusammen, werter Autor. Israel entwickelte einen ausgeprägten „gemerkelten“ Masochismus. Trotz des antiisraelischen Abstimmungsverhaltens in der UN, hagelt es für die gespielte Judenfreundin Preise und Ehrungen für leere Worthülsen, vordergründige Anbiederung und Scheinidentifikation mit dem jüdischen Volk. Ein bißchen den Arm von Schuster tätscheln und Knobloch die auftoupierten Haare. Schon gibt es wieder einen hübschen Preis à la Elena Ceaușescu. Doch die größte Katastrophe fügt sich das jüdische Volk selbst zu. Eine vierte Impfung und Dauer- Vaccination, ohne Schutz vor Krankheit und Ansteckung, dokumentiert und k o n t r o l l i e r t durch einen Paß für eine Erkältungskrankheit ohne Übersterblichkeit, aber Toten und Nebenwirkungen. DAS führt das jüdische Volk in eine wirkliche Krise. Gesundheitlich UND demokratisch. Die Zahlen sind verheerend, aber die Regierung ignoriert die kritischen Wissenschaftler im eigenen Land. Es läuft alles im Sinne der internationalen Pharmalobby und Schinderhannes Gates! Dafür kassierte Madame Corona noch einen Orden aus den Händen des „sauberen“ WHO- Chefs. Merkel ist jetzt die größte Coronakämpferin aller Zeit für läppische 84 Millionen Euronen. Die Lobby dankt für ihren unermüdlichen Erhalt des Pandemie- Narrativs, das Pandemie-Frühwarnsystems auf dem Boden des Charité-Geländes und ihre stringenten Restriktions-Maßnahmen nebst Impfzwang. Well done, Angela. Preise für Elend und Zerstörung. DICH und DAS zeichnet eine Welt des Irrsinns aus.

armin_ulrich / 06.09.2021

... oder den Michael Wolffsohn Preis für das deutliche Wort ....

armin_ulrich / 06.09.2021

Ich hätte gerne den Ernst Lissauer Preis für das deutliche Wort.

Wolfgang Richter / 06.09.2021

Wer sich als Jude und / oder Israeli der Murxlerin andient, versteht offenbar nicht das unter ihrer Ägide durchgängig Anti-Israelische Abstimmungsverhalten Deutschlands bei den UN. Aber schon im 1000jährigen Reich soll ja die Meinung vertreten worden sein, so schlimm wirds schon nicht werden, und es wurde nicht nur schlimmer, es wurde mehr als katastrophal. Erstaunlich, daß die selbe Gruppe heute wieder nicht aus der Geschichte zu lernen bereit ist. Und aus der selben Ecke kommen dann Stimmen, die einem Prof. Bhakdi Antisemitismus unterstellen, weil er öffentlich sein Unverständnis darüber äußert, daß sich die Israelis massenhaft und mehrheitlich für den nun von Herrn Soze-Scholz eingestandenen “Impf-“Menschenversuch zur Verfügung stellen und die unkalkulierbaren Nebenwirkungen inkauf nehmen. Für mich völlig unverständlich, wie da die Hirnwindungen ticken.

Regina Lange / 06.09.2021

@Rainer Mewes Der war gut, diese allzu wahre Weisheit werde ich mir auf jeden Fall merken. DANKE!

Gabriele Klein / 06.09.2021

Der Reli Unterricht d.Grundschule reicht um zu erkennen, dass der Kommunismus der Erzfeind aller 3 Hauptreligionen ist. Der Antisemitismus ist seine DNA laut seiner Lehre.  Mit dem Kommunismus endigt die Suche nach der letzten Wahrheit u. dem Guten, da er dieses a apriori für sich beansprucht .  Er ist der Gegensatz zum Gleichheitsgrundsatz der logisch folgt wenn die letzte Kontrollinstanz transzendent ist die wiederum für checks und balances sorgt da JEDER mit ihr, eben weil sie transzendent ist in Beziehung treten kann um sich zu verbessern aber auch sein Recht auf Gleichberechtigung in bezug auf diese Instanz einzufordern.Rechtsungleichheit beginnt rein logisch genau da wo ein Zweibeiner d. himmlischen Thron besteigt(mit Barbarei in Folge) .  Denn d. “Gleichste” i. Kommunismus weiß sich über jede Kontrolle auch die transzendente erhaben. Um das Gesicht der Gleichheit zu waren muß nun umdefiniert werden, indem sich der Parteifunktionnär als d.“Prolet” verkauft d.er nicht ist. Die Lüge u. mit ihr die Zerstörung der menschlichen Seele folgt d. Machtergreifung i.Namen d.Gleichheit auf den Fuß.  Wer vor solch Hintergrund sein Pfarrhaus im Kommunismus errichtet lügt entweder als Pfarrer oder als Kommunist. Ein Theologe der die Bibel studiert hat weiß dass Marxismus/Leninismus/Stalinismus nicht kompatibel sind mit der Bibel. Und, wer als Marxist das kommunistische Manifest studiert hat weiß es auch.  Als ich zweimal diese Pfarrerstochter wählte deren genauen Werdegang ich nicht kannte, dachte ich ich würde eine Christdemokratin wählen. Erst nachdem mir ein Teil meines Lohnes ab Versteuerung in Form von ÖR Seifenopern/u. Regierungspropaganda   ausgezahlt wurde wusste ich was Sache.Vorher hätte ich dererlei nicht für möglich gehalten, da ich d. aussagekräftige Jugendsünde,d. Geschäft mit den Beeren der Bundeskanzlerin (1) noch nicht kannte. Warum sollen nun andre sehen was ich selbst nicht sah? Der Betrug verweist auf d. Betrüger nicht d. Betrogenen.

Herbert Müller / 06.09.2021

Israel ist gut beraten, dem Gerede von Frau Merkel keinen Wert beizumessen. Die redet heute so und morgen anders, gerade wie es ihrem Machtkalkül dient und das ist für sie wirklich alternativlos.

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