Wie hätte sie denn mit einer Rente von vielleicht 700 Ostmark monatlich ihre Reisen finanzieren wollen?
Ein Merkel-Interview zu analysieren gehört in die Rubrik “Und wenn du lange in einen Abgrund blickst…”.
Stimmt, die Repressionen sind weitreichend und zum Teil existenzbedrohend. Ich bin erschüttert über diese Weltsicht, die nicht entrückt, sondern wohl kalkuliert zu sein scheint.
Dass das Blockieren von Eingängen und signalisierte Gewaltbereitschaft[Wenn aus Wind Sturm wird, SAntifa] unter gepfefferte Gegenargumente läuft, ist mir neu.
Ebenso sagte die Kanzlerin, dass man auch in der Diktatur ein gelungenes Leben haben konnte. Da werden sogar Altnazis und Holocaustleugner zustimmend genickt haben. Wenn man nicht gerade Jude, homosexuell oder in anderer Weise nicht systemgerecht war (und ist). Sonst kam und kommt man einfach überall zurecht. Man lese zur Erinnerung Rainer Schneiders Lebenswege Romane. Helfen gegen Verharmlosung und Vergesslichkeit. Auf Amazon.
Typisch Merkel, im schoddrig-frechen ( “Flintenweiber”) - Duktus vorgetragen, bei einer bestimmten Klientel als Zeichen der gelassenen Überlegenheit interpretiert, inhaltlich wie häufig bei derartigen Interviews aufschlussreich und entlarvend. Jeder halbwegs Verständige muesste spätestens nach derartigen Aussagen wissen, mit wem man es hier zu tun hat, weit gefehlt. Auch der Autor laesst bei durchaus zutreffender Kritik eine gewisse Milde walten, eine Milde, die der Person Merkel und ihren Plaenen nicht ansatzweise gerecht wird. Deren Aussagen zeigen nicht nur eine fast unglaubliche Chuzpe, resultierend aus der Mischung von Hybris und Volksverachtung, sie sind - vorsichtig formuliert - bewusst unwahr. Es wirft ein sehr bezeichnendes Licht auf den Zustand dieser ( medialen) Gesellschaft, dass man Derartiges noch hochjubelt, anstatt die gefährliche Dame per Onewayticket dorthin expediert, wo sie hingehört.
Auch ich bin in der DDR (Leipzig) aufgewachsen und im Mai 89 bei einer Besuchsreise “geflüchtet”. Ich bin der alten BRD sehr dankbar dafür, wie sie mich aufgenommen hat, insbesondere dafür, dass ich mein Medizinstudium relativ problemlos fortsetzen konnte. Inzwischen habe ich aber meine dabei entstandenen Schulden in Form einer 7-stelligen Summe an Steuergeld mehr als zurückgezahlt und mir nebenbei auch eine ganz gute Existenz aufgebaut, sodass ich mir nicht den Mund verbieten lassen muss, wenn ich die Regierung kritisiere. Und dazu gibt es mehr als genug Gründe, denn ich erkenne im Merkel-Deutschland 2019 täglich ein Stück mehr DDR 2.0 wieder - nur diesmal mit offenen Grenzen (noch: wie lange wird es dauern, bis man die AUSreise von Fachkräften einschränkt?), mehr Kriminalität und mehr Konsum (dieser soll aber bekanntlich “für’s Klima” deutlich eingeschränkt werden). Und was Frau Merkel betrifft: Wie kann sie es wagen, das Wort “Mut” überhaupt in den Mund zu nehmen?! Ihre ganze Biographie strotzt vor Opportunismus und Anpassung an den Mainstream. Laut Vera Längsfeld hat sie nicht einmal ihre Partei nach ihrer Überzeugung ausgewählt, sondern lediglich danach, wo man ihr den besten Posten anbot. Diese Frau widert mich nur noch an!
Frau Dr. Merkel hat schon Recht, wenn sie sagt, die Meinungsfreiheit sei nicht in Gefahr. Klar darf jeder sagen, was die Kanzlerin denkt und will. Aber irgendwo ist doch auch bei ihr Angst im Spiel: Wieso sonst wird der Schutzwall um den Reichstag gebaut? Fürchtet die Kanzlerin, dass ihre Meinungsfreiheit durch die von ihr kujonierten Bundesbürger möglicherweise in Gefahr gerät?
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