Von Lucy de Beukelaer
Reisende, die sich nach Köln verirren, weil sie es versäumt haben, in Bonn aus dem ICE zu steigen, finden auf der Domplatte eine “Installation”, die als antisemitisch zu bezeichnen eine höfliche Untertreibung wäre. Sie ist das Werk eines pensionierten Penners, der in einem früheren Leben ein Lehrer gewesen sein soll. Da er es Zuhause nicht aushält, steht er den ganzen Tag neben seinem Objekt, quatscht Passanten an und erklärt ihnen, worum es im Nahen Osten geht. Der Kölner Theatermann Gerd Buurmann über die Vorgeschichte der Kölner Klagemauer und deren Initiator.
Nun haben sich ein paar besorgte Bürger zusammengetan und eine Petition gegen Antisemitismus in Köln ins Netz gestellt. Eine tolle Sache! Kinder schreiben Briefe an das Christkind, fromme Juden stecken kleine Zettel in die Klagemauer in Jerusalem, couragierte Kölner Bürger schreiben eine Petition gegen Antisemitismus. Es wäre praktischer, bei Avis oder Hertz einen kleinen Traktor zu mieten und mit dem Gerät auf die Domplatte zu rollen, um die Installation platt zu machen. Aber so was wäre mit einem Risiko verbunden, denn die Domplatte darf nur zu Fuss begangen werden. Dann schon lieber eine Petition! Und wenn die nix nutzt, kann man noch immer an das Christkind schreiben oder einen Zettel in die richtige Klagemauer in Jerusalem stecken.
Siehe auch:
http://www.hagalil.com/archiv/2010/02/21/antiwand-2/
http://www.hagalil.com/archiv/2010/02/21/antiwand/