Dirk Maxeiner / 06.01.2010 / 12:30 / 0 / Seite ausdrucken

Klima-Umfragen: Mainstream nicht mehr Mainstream

Ich weiß, “Mainstream” ist eigentlich ein blödes und auch abgenutztes Wort (so ähnlich wie Gutmensch). ich versuche es auch nach Möglichkeit zu vermeiden. In diesem Fall aber gibt es eine inhaltliche Begründung es zu benutzen. Und jetzt zur Sache. Ich habe es ja schon mehrmals geschrieben: Der Zweifel ist ein äußerst hartnäckiges Nagetier, das sich nicht so einfach vertreiben lässt. Und deshalb ist es auch kein Wunder, dass die neusten Meinungsumfragen zu den Ursachen von Klimaveränderungen wachsende Skepsis gegenüber der Hypothese vom menschengemachten Treibhaus zeigen. Dazu dürften die seit längerem ausbleibende Erwärmung, die derzeit eisigen Temperaturen, aber auch „Climategate“ beigetragen haben. Im englischsprachigen Raum halten sich Befürworter und Skeptiker mittlerweile in etwa die Waage, teilweise sind die Zweifler aber auch schon in der Mehrheit. Der Trend geht eindeutig seit einigen Monaten in diese Richtung. In England glauben nur noch 43 Prozent den Erwärmungs-Aposteln (runter von 55 Prozent Mitte letzten Jahres), in Kanda sind es noch 52 Prozent (runter von 63 Prozent im November) in USA 46 Prozent (runter von 49 Prozent im November). Verlässliche Zahlen über Deutschland sind mir nicht bekannt. Doch trotz äußerst spärlicher Berichterstattung über Climategate, dürften auch im Tal der Ahnungslosen die Zweifel wachsen. Ich habe dafür keinen empirischen Befund, aber aus zahlreichen Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass auch manch überzeugter Klimaschützer langsam ins Grübeln kommt. Das tatsächliche Ausbleiben der Erwärmung und die Climategate-Berichterstattung im Netz entfalten offenbar ihre Wirkung. Mehrheitsansichten sagen nun nichts darüber aus, wer in Sachen Klima richtig liegt. Das war vorher so und das bleibt auch jetzt so. Sie sagen aber sehr wohl etwas darüber aus, ob die Menschen sich von den klassischen Medien in dieser Sache ausgewogen informiert fühlen. Und da sieht es wohl doch so aus, dass etwa die Hälfte der Leser, Hörer und (Fern)seher dieses Gefühl nicht mehr haben. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis die sogenannten „Mainstream-Medien“  nicht mehr den Mainstream repräsentieren. Das gleiche gilt für die Politik. Bin gespannt wie lange die Beteiligten das durchhalten. Und wir müssen uns mit dem Gedanken anfreunden, irgendwann Mainstream zu sein. Gibt Schlimmeres. Kann aber noch dauern, ich wage da keine Prognose.

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