Wolfgang Röhl / 26.07.2020 / 06:15 / Foto: Fabian Nicolay / 70 / Seite ausdrucken

Meine gesammelten Weltuntergänge

Barry hatte ein tiefes, reibeisenhaftes Kellerkneipenorgan, das diesen Hey-Leute-ich-hab-schon-alles-gesehen-Sound verströmte. Und was er sang, stellte uns die Nackenhärchen auf. Das Ende sei gekommen. Nämlich die komplette Zerstörung der Welt, die der Mensch in seinem Irrsinn selber angerichtet habe. The eve of destruction war da. Buh-huh!                                     

Ich war frische 17, als ich die Sturmglocken der Apokalypse vernahm. Ich empfing sie auf der Mittelwelle via Radio Luxemburg, your station of the stars. Dabei war Barry McGuire, als er 1965 den Song seines Lebens einsang (angeblich in nur einer halben Stunde), gerade mal 30 Jahre alt. Und viel gesehen oder gar Welterschütterndes erlebt hatte blonde Folkie mit der niedlichen Strubbelfrisur, der eine Rolle in „Baywatch“ hätte einnehmen können, mitnichten. 

Barry war ein ganz normaler Musikus seiner Zeit, ein bisschen politisiert, gewiss, doch keineswegs radikal. Den Text des Songs „Eve Of Destruction“, der sich über fünf Millionen Mal verkaufen sollte und ihn, Barry, langfristig zu einem wohlhabenden, kurzzeitig sogar weltbekannten Mann machte, hatte er nicht selber verfasst. Er mochte das Untergangslied, das er am Ende einer Studiosession müde und ziemlich schludrig röchelte, nicht sonderlich, wie er später zugab. 

Autor der düsteren Ballade („If the button is pushed, there’s no running away”) war ein gewisser P.F. Sloan, der sich ansonsten hauptsächlich mit harmlosen Surferliedchen über Wasser hielt, wie sie Mitte der 1960er-Jahre in den USA florierten.

Wovon handelt das Stück überhaupt? Also, da beklagt einer den Zustand der Welt, die ihm untergangsgeweiht vorkommt. Atomwaffen, Krieg und Rassismus, Unterdrückung, Hass und Hetze allerorten. Von „Red China“ (wie man Maos Sklavenstaat zu nennen pflegte) bis „Selma, Alabama“ (wo Polizisten reihenweise Teilnehmer der legendären amerikanischen Bürgerrechtsmärsche zusammenknüppelten). 

Diese Kalamitäten will jedoch ein imaginärer Freund des erweckten Sängers, der für die ignorante Mehrheit steht (gewissermaßen der Urtypus des Leugners), einfach nicht wahrhaben: „Ah, you don’t believe we´re on the eve of destruction”. 

Da kann man auch gleich von der Klippe hüpfen

Was Barry da zum Besten gab, war kein Protestlied, sondern ein Doom Song. Protestlieder wie Dylans „The Times They Are a-Changin‘“ oder Donovans “Universal Soldier” klagen ebenfalls an, jaunern rum, lesen den Mächtigen die Leviten, enthalten aber letztlich die frohe Botschaft: Mit uns ist die neue Zeit! Doom Songs dagegen verkünden den unvermeidlichen Untergang. Da kann man auch gleich von der Klippe hüpfen. 

Überraschenderweise verkaufen Armageddon-Gesänge sich blendend. Der „Vorabend der Zerstörung“ wurde 1965, als sich der Vietnamkrieg ausweitete, zu einem Riesenhit. Obwohl – beziehungsweise weil – ihn zahlreiche Radiostationen in den USA anfangs boykottierten. In Deutschland gab es 20 Jahre später ein paar ähnliche Gruselklopfer, davon später.

Was mich betraf, so war ich mit meinen siebzehn Jahren schon ganz hübsch untergangsgeübt. Ich besaß vage Erinnerungen an Gespräche der Erwachsenen über Beinahe-Katastrophen. Von Korea war öfters die Rede gewesen, auch von Ungarn. Mein ältester Bruder brachte bei Besuchen die linke Zeitschrift „Konkret“ mit, die er redigierte. 

Auf den großformatigen Titelseiten waren manchmal die filigranen Zeichnungen des Apokalypse-Künstlers Wolfgang Grässe abgedruckt, etwa in Zusammenhang mit dem Algerienkrieg. Algerien war vor Vietnam das Lieblingssujet der Linken; die dortigen Gräuel galten ihnen als Vorgeschmack auf globale Barbarei. An welcher der Westen die Schuld trug, versteht sich.

Den Mauerbau kriegte ich voll mit, ebenso die Kuba-Krise. 1963 öffnete mir die Mutter eines Freundes, den ich abholen wollte, tränenüberströmt die Haustür. Sie hatte gerade im Rundfunk vom Attentat auf Kennedy gehört. Der junge, so agil wie viril wirkende US-Präsident war der Liebling vieler Deutscher. Frauen schwärmten für ihn. Sein Tod, so fürchtete auch die Mutter meines Freundes, werde die Welt verändern, könnte auch unser kleines, kuscheliges Wirtschaftswunderland in den Abgrund reißen.

Strauß weg und der Atomkrieg auf Eis

Die politische Stimmung war seit den mittleren 1950ern grundiert mit latenter Angst vor dem Atomtod, den die (von der DDR maßgeblich gesteuerte) Ostermarschbewegung unermüdlich an die Wand malte. Als Leibhaftiger war der Verteidigungsminister und Atomwaffenfan Franz Josef Strauß auserkoren, auf den sich die westdeutsche Linke schon lange vor seiner unrühmlichen Rolle in der „Spiegel“-Affäre eingeschossen hatte. 

Es war für sie, die Linke, de facto ein herber Verlust, dass Strauß 1962 wegen der Affäre zurücktreten musste. Einen besseren Buhmann – gegen Strauß war Bonds Gegenspieler Blofeld ein Peter Alexander – bekam sie nie wieder.

Strauß weg und der Atomkrieg auf Eis, war damit nun erstmal Ruhe im Panikorchester? Njet! Jetzt ging es erst richtig los mit den Ängsten. Ab 1968 schüttete es aus allen Rohren, von allen Seiten. Vietnam stand weiterhin auf dem Zettel, dazu kam der Kampf gegen die Notstandsgesetze, gegen den Radikalenerlass (von den Linken als „Berufsverbote“ geframt), gegen die angebliche Isolationsfolter an recht kommod im Knast untergebrachten RAF-Terroristen, gegen die Volkszählung. Letztere Kampagne war wahrscheinlich die ulkigste, paranoideste, die in der BE-ERR-DE je stattgefunden hat.

Wirkungsmächtiger waren allerdings zunehmend jene Ängste, die sich auf Gesundheit, Natur und Umwelt bezogen. Angst vor Aids versetzte die halbe Welt in Stockstarre. Einer Generation junger Bundesdeutscher, die mehrheitlich wenig zu befürchten hatte, wurde der Spaß am Sex gründlich vermiest. Und zwar, weil aus durchaus honorigen, sozusagen solidarischen Gründen die Mär verbreitet wurde, die HIV-Seuche könnte „jeden überall treffen.“ 

Das Waldsterben hielt sich jahrelang an der Spitze der Panikcharts. Derzeit wird es wieder aus der Kiste geholt. Vergänglicher war der Rummel um das Ozonloch. Nach dem international durchgesetzten Verbot von FCKW gab das Loch seinen Geist weitgehend auf

Die Ozonangst war sowieso entbehrlich, denn die Reaktorschmelze in Tschernobyl nahm nunmehr alle Angstlust in Anspruch, welche Deutsche aufzubringen vermochten. Die kanarische Insel La Gomera, bei den Hippies zur Freude der Einheimischen aus der Mode, war auf einmal wieder voll mit Ökos, die sich aus Verstrahlungsfurcht an den Atlantik flüchteten. 

Wie ein zu lange stehen gelassenes Soufflé

„Noch ein Jahr nach der Katastrophe fühlten sich laut einer Allensbach-Umfrage 33 Prozent der deutschen Männer und 40 Prozent der deutschen Frauen ‚sehr bedroht‘“, schrieb der Spiegel, traditionell einer der emsigsten Treiber und Profiteure der deutschen Angstgesellschaft.

Ein imposanter Panik-Event fand 1983 statt, mit den Massenprotesten gegen die sogenannte Nachrüstung. Über eine Million Bundesbürger gingen am 22. Oktober gegen das Vorhaben der Nato auf die Straße, raketenrüstungstechnisch mit der Sowjetunion gleichzuziehen. Die Bewegung hatte auch Ohrwürmer. Nena landete mit „99 Luftballons“ einen Kassenschlager („99 Jahre Krieg, ließen keinen Platz für Krieger. Heute zieh ich meine Runden, seh die Welt in Trümmern liegen“). 

Noch doomiger hörte sich ein Sänger namens Hans Hartz an, der mit seiner entfernt an Joe Cocker erinnernden Stimme nölte: „Die weißen Tauben fliegen nicht mehr, ab morgen gibt’s statt Glas nur Scherben. Komm her und schenk uns noch mal ein, Marie, die Welt reißt von der Leine.“

Indes, die Welt blieb hartnäckig auf ihrer Leine hängen. Seltsamer noch: Als die – durch Aufrufe wie den „Krefelder Appell“ stark von westdeutschen Kommunisten gesteuerte – Anti-Nato-Kampagne nicht fruchtete, fiel die von Medien und Prominenten hochgejazzte Bewegung rasch in sich zusammen wie ein zu lange stehen gelassenes Soufflé. Ein paar Jahre später kollabierte auch die Sowjetunion.

Gehen wir jetzt mal in den schnellen Vorlauf. Sonst kommt man nie durch mit all den Ängsten und Weltuntergängen. Über die der schlaue „Diplom-Kulturwissenschaftler“ und „Zeit“-Redakteur Johannes Schneider Bescheid weiß: „Die Menschheit hat sich zu allen Zeiten gern mit ihrem Ende befasst. Deshalb bemerkt sie nicht, dass es jetzt so weit ist.“ 

Dafür könnte ich den Johannes küssen.

Inmitten allem möglichen Rinderwahn- und Schweinepestgedöns passierte dann - 9/11. Ungezählte Male fiel fortan der Satz: „Danach wird nichts mehr so sein, wie es war.“ 

Das geschah so nicht ganz. Es kam wegen der Anschläge zu keiner globalen Konfrontation, keinem Börsencrash. Freilich, das Fliegen veränderte sich erheblich, hin zum Ungemütlichen für Passagiere. Dann, 2008, endlich eine schwere Finanzkrise! Und wieder hieß es, ab subito würde die Welt eine andre. Doch der robuste Kapitalismus verkraftete den Brocken. Weil Krisen nun mal zum Kapitalismus gehören, das ist ja seine Geschäftsgrundlage. 

Am Pegel Cuxhaven nicht sehr viel zu bemerken

Jahre gingen ins Land. Eisbären oder Robben oder Insekten starben aus, nur um zwei, drei Jahre nach ihrer Todesanzeige zurückzukehren, manchmal in größeren Populationen als zuvor. Dramatisch stiegen die Meeresspiegel, so barmten Medien. Allein, auf der pazifischen Insel Kiribati und am (bei Fachleuten als Referenzpunkt geschätzten) Pegel Cuxhaven war davon nicht sehr viel zu bemerken.

Vor zwei Jahren startete ein gemütskrankes Mädchen aus Schweden eine Panikattacke wider die Vernunft. Die Veranstaltung schien wie ein Wunder aus Lourdes. Eine kleine Heiländin kuriert die moribunde Mutter Erde! Doch dann kam Corona, und der ganze Zirkus kippte zurück auf Wiedervorlage. So schnell vergeht der Ruhm der Umwelt. 

Nach Corona wird, Sie ahnen es längst, natürlich nichts mehr so sein wie früher. Das schreiben die Medien. Killt das Virus vielleicht gar den Kapitalismus? Das glaubt und hofft der Philosoph Slavoj Zizek. Was mich an ein Graffito erinnert, das ich einst auf dem Klo des romanischen Seminars der Uni Hamburg las. Es ging so: „Gott ist tot (Nietzsche, 1882)“. „Nietzsche ist tot (Gott, 1900)“. Nicht, dass ich den Kapitalismus mit Gott vergleichen möchte! Und Zizek keinesfalls mit Nietzsche, bewahre.

Ach, es ist ein Elend mit dem Weltuntergang. Bereitet man sich auf einen vor, steht bereits der nächste in der Tür. Was dräut uns künftig? Wie wäre es mal wieder mit einem kleinen Nuklearkrieg? Oder: Hacker legen die Welt lahm? Zombieaufstand in den Metropolen? Trump bleibt Präsident?

In meinem Alter habe ich es gut. Die größte anzunehmende Katastrophe für das Land, in dem ich mehr oder minder gut und gerne lebe, ist bereits eingetreten. 15 Jahre Merkel und ihre Wenden, ärger kann‘s nun nicht mehr kommen. Nicht mal dann, wenn der nächste Bundeskanzler Andreas Scheuer hieße. 

Foto: Fabian Nicolay

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Mathias Rudek / 26.07.2020

Klasse Text, lässige Zeilen Herr Röhl! Wenn die Apokalypsen nur dazu da sind, um ihnen so leger zu begegnen, dann freue ich mich schon auf weitere. An der fehlenden Märchen- und Legenden-Industrie fehlt’s in diesem Lande ja nicht, an zukünftigen Geschwätzwissenschaftlern fehlt es ja nicht. Nur das Niveau der Analyse- und Sprachqualität wird zunehmend sinken, proportional zum Auswurf der Szenarien.

Zdenek Wagner / 26.07.2020

Kataklysmen gehören augenscheinlich zu den menschlichen Grundbedürfnissen, wie Essen, Trinken und sich fort zu pflanzen. So weit so schlecht. Zum Glück ist die Welt, das Miststück, (noch) ungehorsam genug, um sich ihrer Zerstörung weiterhin mit der Beharrlichkeit einer ungeliebten Jahreszeit zu widersetzen. Sie schreiben schlimmer geht’s kaum noch? Oho! Na warten Sie doch mal Muddis fünfte Amtsperiode ab, die ebenfalls mit oben erwähnter Beharrlichkeit kommen wird. Für dieses Land wird das dann tatsächlich DER Kataklysmus schlechthin. Kyrie Eleison, Christe Eleison, Kyrie Eleison ...

Patrick Müller / 26.07.2020

Amüsant, wenn auch einseitig gegen links oder grün wie hier fast immer. Angst fressen Seele auf oder Angst als bewährter Instinkt, um Gefahren zu entkommen? Lieber zu viel oder zu wenig Angst?  Darf jemand warnen, der Gefahren kommen sieht? Oder könnte er sich täuschen und lässt es besser? Muss er sich später entschuldigen, wenn es nicht zur Katastrophe gekommen ist. Oder wird er gar zum Helden? Letzteres wohl dann nicht hier. Und dann auch noch diese unberechenbare subjektive Wahrnehmung verschiedenster Menschen. Ist wirklich immer alles gut geworden? Kein Problem, dass Fische und Bienen in einer erdgeschichtlichen Millisekunde durch Plastik und Beton ersetzt werden, solange es uns wie eine Superzeitlupe vorkommt. Die Krone der Schöpfung lebt in Deutschland wie gehabt. Aber moment:  Las ich nicht hier von der Islamisierung des Abendlandes, Hyperinflation dank des Euros, Verarmung durch europäische Transferzahlungen oder selbstverständlich sinnloser Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen? Mit einer Leidenschaft, als ginge es um den Weltuntergang. Aber das ist ja dann schließlich auch berechtigt.

michel neland / 26.07.2020

Ein weiteres Ereignis die autofreien Sonntage unter dem ,,Narrativ” bald versiegender Ölquellen. Angesichts der wie auf einer Perlenkette gereihten Weltuntergänge muss man sich über das dadurch närrisch gewordene und psychisch angeschlagene Volk nicht weiter wundern.

Markus Rüschenschmidt / 26.07.2020

Ihr Einstieg in den Artikel ist natürlich nahezu perfekt, Herr Röhl. Ganz am Anfang rätselte ich: “Welchen BARRY meint er, es gibt viele berühmte und nichtberühmte Barrys, es ist nicht gerade ein seltener Vorname im englischen Sprachraum, insbesondere der USA. Doch BARRY McGuire ist mir als großem Fan der Musik der 60er (obwohl sie vor meiner Zeit waren, finde ich sie, nach der meines Jugendjahrzehnts, den 90ern, am besten) ist dieser Künstler bekannt. Sein Song “Eve Of Destruction” ist, so rau und rotzig gesungen, mit dem “Mut zur musikalischen Hässlichkeit” und doch mit Melodie vorgetragen, ein herausragender Song der 60er, den ich zuweilen sogar dem ebenfalls einzigartigen “A Whiter Shade Of Pale” von PROCOL HARUM und anderen aus dieser Dekade vorziehe. Eines der Lieder, die man als gute Beispiele nehmen muss, wenn man die 60er musikalisch darstellen will. Sehr ehrlich ist besagter Song, in ehrlicher Sorge um den Zustand unserer Welt entstanden. Dennoch muss ich sagen: Welch Katastrophen seitdem noch geschehen sind, wie nah die Menschheit jeweils an ihrer Vernichtung stand, wie nur ein Zünglein an der Waage etwas Fürchterliches hätte auslösen können, das wird nicht nur in McGuires Song thematisiert. Ich befürchte ernsthaft, dass wir, gerade hier in Deutschland, uns derartig zerreiben, dass wir das Heraufdämmern eines neuen Sozialismus und später eine zunehmende Islamisierung und Radikalisierung vieler Millionen der Milliarden Islamangehörigen erleben werden - nur diesmal technologisch und waffentechnisch hochgerüstet bis zum Geht-nicht-mehr - und dann gibt es den großen Knall - oder zumindest einen schleichenden Verfall. Wir in der BRD werden freilich nichts von den langfristigen Auswirkungen der Digitalisierung und KI mitkriegen, denn wir sind zu arg mit unserem Genderblödsinn und der Jagd auf tatsächliche und vermeintliche Nazis beschäftigt - und darauf aus, unsere Gesellschaft von “Rassisten” und “Rassismus” zu reinigen…ähm säubern…

Thomas Schöffel / 26.07.2020

1966: Öl in zehn Jahren verbraucht 1967: Hungerkatastrophe in 75 1968: Überbevölkerung wird sich weltweit ausbreiten. 1970: Eiszeit in 2000 1970: Die Welt wird all ihre natürlichen Ressourcen verbrauchen. 1970: Wasserrationierung in 1974 1971: Eiszeit kommt 2020 oder 30 1972: Öl in zwanzig Jahren verbraucht. 1972: neues Eiszeitalter in 2070 1974: Satelliten zeigen: Eiszeit kommt. 1974: neue Eiszeit? 1974: Ozonabbau eine große Gefahr 1976: wissenschaftlicher Konsens: Planet kühlt sich ab 1978: für die nächsten 30 Jahre kein Ende der Erdabkühlung 1980: Saurer Regen tötet das Leben. 1988: regionale Dürren (die nie aufgetreten sind) in den 90er Jahren 1988: Die Temperaturen in DC werden Rekordhöhen erreichen. 1988: Malediven werden 2018 versunken sein. 1989: Steigende Meeresspiegel werden die Nationen bis 2000 auslöschen. 1989: New Yorks West Side Highway unter Wasser bis 2019. 2000: Kinder werden nicht mehr wissen, was Schnee ist. 2002: Hungersnot in zehn Jahren, wenn wir nicht aufhören, Fisch, Fleisch zu essen. 2004: Großbritannien wird 2024 Sibirien sein. 2008: Arktis wird bis 2018 eisfrei sein. 2008: “Klima-Genie” Al Gore sagt eisfreie Arktis bis 2013 vorher. 2009: “Klima-Genie"Prinz Charles sagt, wir haben 96 Monate Zeit, um die Welt zu retten. 2009: Der britische Premierminister erklärt, es bleiben 50 Tage, um den “Planeten vor der Katastrophe zu retten”. 2009: “Klima-Genie” Al Gore verschiebt seine 2013 “Arktis-Eisfrei”-Vorhersage auf 2014 2013: Arktis eisfrei bis 2015 2014: nur noch 500 Tage bis zum Klima-Chaos 2019: In zwölf Jahren werden wir alle sterben. Und da soll man nicht hysterisch werden? Die Liste ist auch noch nicht zuende. Ich verrate mal ein Geheimnis: In zwanzig Jahren werden weder Holland noch Tuvalu untergegangen sein und es wird in zwanzig Jahren auch noch Frühling, Sommer, Herbst und Winter geben mit frischer Luft, Sonnenschein und prima Badewetter. Wir treffen uns, ich übernehme die Rechnung und verrate dann, woher ich das heute schon weiß.

Rolf Lindner / 26.07.2020

Nicht zu vergessen “Die geschützten Männer” von Robert Merle. Der Weltuntergang wird in dem Roman in weiser Voraussicht allegorisch als Epidemie eines Virus geschildert, der die zeugungskräftigen Männer (also die mit Eiern) dahin rafft. Die Macht wird von Feministinnen und Lesben übernommen. Besser kann man den Weltuntergang nicht voraussehen. Aber der Widerstand regt sich - zumindest im Roman.

HaJo Wolf / 26.07.2020

Irrtum, lieber Herr Röhl, es wird schlimmer kommen, wenn der nächste Kanzler z.B. Habeck heisst…

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