Henryk M. Broder / 02.02.2019 / 13:00 / Foto: Tina M. Ackerman / 90 / Seite ausdrucken

Meine Favoriten des Monats Januar

Holger Stark, Die Zeit, schämt sich für mich: So sieht also die viel beklagte Nähe von Journalisten zu Politikern aus. Der Journalist als Stichwortgeber, Arm in Arm mit der Politik. Ich kann mich an kein Foto eines Journalisten erinnern, für das ich mich mehr geschämt hätte.

Jutta Ditfurth, ÖkoLinX – Antirassistische Liste, Frankurt/M., bedauert mich: Was für ein Niedergang.

Sven Hanses, Pirat, Westphale mit Herz und Verstand, leitender Angestellter im Handwerk, gegen rechte Politik, widersprichtNiedergang? Der hat schon Anfang der 90er mit den Nazis gekuschelt. Herausgekommen ist dann Grundgesetz Änderung Art. 16a am Ende, weil Leute wie er damals „die Sorgen ernst nehmen“ mussten, die zu Rostock Lichtenhagen und Co. führten. 

Sawsan Chebli, Staatssekretärin, Berlin, zahlt es mir heim: Und der sagt mir, ich hätte einen an der Klatsche.

Ralf Stegner, SPD, fühlt sich ausgeschlossen: Es gibt sicher Menschen, die so eine Rede vor solch illustrem Publikum geistreich finden - bedauere, dass ich nicht zu diesem Personenkreis gehöre. Provokativ? Das schon. Intellektuell anregend? Eher weniger. Entspricht das Broders Einschätzung der „political correctness“?

Johannes Kahrs, SPD, ekelt sich: unsäglich was der broder da treibt. noch unsäglicher ist die weidel, man sieht ihr den triumph an. das ist missbrauch.

Antifa Zeckenbiss, Hobbyfilmer, hat Schluckbeschwerden. Bei dem Foto kommt mir glatt der Kaffee wieder hoch.

Karl Lauterbach, SPD, hat eine Vision: Henryk M Broder hat in seiner Rede vor AfD Fraktion am 29. Jan den Klimawandel erklärt. Unfassbar. Wahrscheinlich werden wir bald eine Stellungnahme von „100 Intellektuellen“ zum Klimawandel bekommen. Dann wird wahrscheinlich Altmaier dankbar reagieren.

Ruprecht Polenz, CDU-Alteisen und offizieller Vertreter der Bundesregierung im Dialog um den Völkermord an den Herero und Nama mit Namibia, legt Wert auf gute Manieren: Denkwürdiger Auftritt von Broder bei der AfD. Broder stellt Gaulands „Vogelschiss“-Äußerung auf dieselbe Stufe wie Rülpsen beim Essen.

Foto: Tina M. Ackerman navy via Wikimedia Commons

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Udo Kemmerling / 02.02.2019

Ich kann mich an keine Sammlung von intellektuellen Tieffliegern erinnern, für die ich mich mehr geschämt hätte.

Wolfgang Richter / 02.02.2019

Ein erlauchter Kreis von Kritikern, Warum fehlt die sicher auch twitternde Frau Kaddor? Ernst zu nehmen ist am ehesten noch der fachlich kompetente Klimaexperte Lauterbach, der den Erdbeben-Tsunami von Indonesien zuletzt folgerichtig auch mit dem auf Klimawandel beruhenden täglichen Anstieg der Meerespegel auf eine logische Linie brachte. Damit könnte er nicht mal in einer Kita punkten, außer als Klassenkasper.

Michael Jansen / 02.02.2019

Schön die Äußerung des Herrn Stark: “Der Journalist als Stichwortgeber, Arm in Arm mit der Politik.” Da fragt man sich schon, wo der gute Mann die letzten Jahre gelebt hat. Hat er nie Zeitung gelesen (u.a. auch seine eigene), die unsäglichen TV-Interviews mit unseren Spitzenpolitikern (in Deutschland eigentlich ein Oxymoron) oder die immergleichen Polit-Talkshows gesehen? Da wartete der interessierte Zuschauer regelmäßig darauf, dass die Moderatoren die standardmäßige Selbstbeweihräucherng unserer Regierenden auch mal mit kritischen Fragen auflockern würden, und es kam wie üblich nix! Stattdessen wurde den Herrschaften die Gelegenheit gegeben, auch noch die unsinnigsten Phrasen zu dreschen und man machte sich einen Spaß daraus evtl. anwesende echte Kritiker (ja, so etwas gibt es!) gemeinsam in die Pfanne zu hauen. Dazu gibt es in der Qualitätspresse seit geraumer Zeit fast nur noch positive Berichte zu den Großtaten unserer Regierung und ein mehr oder weniger subtiles Eindreschen auf die Gegner, also die Propagandakonstrukte genannt “Klimaleugner”, Rechtspopulisten”, “Rechte” allgemein, die AfD und Trump im Besonderen. Inwieweit übrigens Chebli, Kahrs und Lauterbach die nötige Qualifikation mitbringen, über intellektuelle und moralische Qualitäten Anderer zu urteilen, dazu kann sich das geneigte Publikum ja seine eigenen Gedanken machen. Von den beiden übrigen Pappnasen war ja sowieso nichts anderes zu erwarten. Außerdem gehe ich mal davon aus, dass von den Genannten sowieso keiner die Rede im Wortlaut gehört oder gelesen hat; wie wir schon seit Merkels Sarrazin-Kritik wissen, kann man seine Urteile ja auch so fällen.

Andreas Müller / 02.02.2019

Erinnert irgendwie an eine Geisterbahn. Vielleicht kommt die katholische Bischofskonferenz auch noch mit einem Kommentar. Das sind doch eigentlich die ausgewiesensten Experten bei mißbräuchlichen Umarmungen.

Dr. Klaus Rocholl / 02.02.2019

„Antifa Zeckenbiss, Hobbyfilmer, hat Schluckbeschwerden. Bei dem Foto kommt mir glatt der Kaffee wieder hoch.“ ... das ist bestimmt eine Verwechslung - der hat wahrscheinlich in den Spiegel geschaut, alsihm das passiert ist.

Gertraude Wenz / 02.02.2019

Grämen Sie sich nicht, lieber, verehrter Herr Broder! Sie teilen nur das Schicksal so vieler Aufrechten, die - dem inneren Gewissen und der intellektuellen Redlichkeit sich verpflichtet fühlend -  den Dialog suchen und auch die “Verfemten” (Wie passt Verfemen eigentlich zur allgemeinen Menschenwürde?) nicht ausgrenzen. Schauen Sie sich in der Geschichte um: Gerade die weisesten und anständigsten, besten Denker wurden zu Lebzeiten oft angegriffen und niedergemacht und endeten nicht selten auf dem Schafott. Letzteres soll Ihnen jetzt keine Angst machen, diese Zeiten haben wir zum Glück hinter uns. Was diesbezüglich die Zukunft noch alles bringt, liegt allerdings auch glücklicherweise noch im Dunkeln. Die von Ihnen im Artikel erwähnten Personen entlarven sich doch mit ihren Tiraden selbst. Irgendwann wird die Realität jede Ideologie und Wahrheitsverdrehung einholen. Das sage ich mir auch immer zum Trost. Ich weiß, dass Sie sich nicht einschüchtern lassen werden!

saskia moser / 02.02.2019

es sind wie immer die üblichen Verdächtigen, die sofort auf den Zug springen. Ich bin froh, dass es Sie gibt Herr Broder, weil Ihre Sichtweise immer ” open mind” ist und das ist die Königsdisziplin des Journalismus. Ich meine Fräulein Swanson oder Herr Stegner oder wie die Dauerbetroffenen und Berufslinken alle heissen mögen, haben noch nie auch nur einen einzigen Gedanken veröffentlicht, der das Bemühen des Verstehens oder der Toleranz erahnen lies.          

Andreas Möller / 02.02.2019

Erwartbare Absonderungen eines Teils des Möchtegern-Who-Is-Who, der selbsternannten Semi-Elite, der halbseidenen Guten, der heuchelnden Bessermenschen, der verlogenen Politikerkaste, der wahrheitsscheuen Journaille, der drittklassigen Prominenz, der fragwürdigen Meinungsfetischisten, der…. Ach lassen wir das, verschenkte Energie und es führt ja zu nichts. Warten wir stattdessen auf die noch ausstehenden verbalen Ausscheidungen der wirklich namhaften Egozentriker. Es gibt noch mehr als genug Grenzdebile des öffentlichen Lebens, haufenweise infantile Prominenz und viel zu viel parasitär agierende Menschlein, die bestimmt auch noch ein Wörtchen mitreden und mit der Keule draufhauen möchten. Ich wette, von diesen armseligen Gestalten wird noch so einiges kommen Herr Broder. Ziehen wir uns trotzdem nicht so warm an und lassen wir lieber die betreffenden Protagonisten sich in ihrem intellektuellen Elend sühlen und vor sich hin schwitzen.

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