Ich habe es seinerzeit leider nicht auf das Gymnasium geschafft, weshalb ich ältere Leute (Ü 40) um das bewundere, was sie damals für eine breite und tiefe Bildung bekommen haben. Aber zumindest war zu meiner Zeit (vor 25 Jahren) ein Realschulabschluss im kaufmännischen Zweig mit einer Ausbildung zum Bürokaufmann/-frau von heute vergleichbar. Es ist schon ein Wahnsinn, wie das Bildungsniveau in Deutschland sinkt.
Es war nicht alles schlecht! schön, dass diese Erfahrung in Ost und West gemacht wurden und uns geprägt haben. Den Fortschritt kann und soll man nicht aufhalten, aber die Dummheit, das schier unendliche Halbwissen und Google. Danke für diesen Artikel!
“Manche brauchten etwa zwei Stunden für diesen unvergesslichen Schulweg.” Aus den meisten von uns sind aber auch bodenständige, normal denkende, aufgeschlossene, Menschen mit Herzenswärme und einer Portion Humor und Fröhlichkeit geworden. Warum ? Wir wurden nicht gepampert ! Wir waren patent, kreativ und Kichererbsen.
Zum Weinen schön, Ihr Artikel, Frau Sievers! Man möchte sofort zurück in diese alten Zeiten, die noch den Geist der Aufklärung in sich trugen. Ist das wirklich wahr, dass an deutschen Schulen überlegt wird, das kreationistische Weltbild den Schülern als gleichwertig dem evolutionären anzubieten? Ich hoffe immer noch, Sie haben sich einen kleinen Scherz erlauben wollen.
ich sehe jeden Tag Mütter die ihre Kinder in Kinderwägen durch die Innenstadt schieben und dabei irgendwelche wahrscheinlich total sinnlosen Meldungen auf ihren Smartphones entgegennehmen. Diese Mütter würden es nicht mal merken wenn ihr Balg an einer Ampel aus dem Wagen genommen würde. Die gleichen Mütter schreien aber Mordio wenn ihr Sven Michael oder ihre Sahrah Lu in der Kita auch nur einen Moment nicht die Aufmerksamkeit bekommt die der oder die kleine unbedingt benötigt um nicht irgendwann abgehängt zu werden. Einige Zeit später setzt sich die Geschichte in der Schule fort. Wenn der oder die Kleinen nicht der Unterrichtsvorstellung des gebeutelten Lehreres folgen wollen und zu spät kommen ihre Aufgaben nicht gemacht haben oder Desinteresse am Unterricht des Lehrers zeigen ist das in den Augen mancher Eltern das Entstehen einer eigenen Persönlichkeit und nicht Ungehorsam und Faulheit .
Und mein Urgroßvater, der um die vorvorige Jahrhundertwende das gleich Gymnasium besuchte wie meine Wenigkeit vor 60 Jahren würde auch so manche Unterschiede heraus arbeiten. Aber das ist natürlich was völlig anderes. Damals hatten sie eben noch ‘nen Kaiser.
Ich erinnere mich etwa an das Schulessen, wir hatten Wahlessen! Die Wahl bestand darin entweder zu essen, was es am Tresen auf den Teller geklatscht gab oder man konnte es einfach lassen. Montag gab es Suppe, Dienstag irgendetwas mit Fleisch, Mittwoch Eierkuchen oder Kartoffelpuffer, Donnerstag etwas angedeutet Vegetarisches und Freitag Fischstäbchen mit Kartoffelbrei. Vor einigen Monaten hatten wir 50jähriges Abi-Jubiläum. Fast alle leben noch. Und, wir hätten uns geschämt mit unseren Eltern Schulprobleme zu besprechen.
Liebe Frau Sievers, sind das schöne Erinnerungen. Meine sind ganz ähnlich, da ich Jahrgang 1949 haben wir noch feste mit Rechenschieber und Tabellen hantiert. Man wurde nicht unbedingt mit Samthandschuhen angefasst, aber es war vieles irgendwie einfacher und unkomplizierter, als wie heute. Meine Kinder sind auch zurecht gekommen und gehen inzwischen gerade durchs Leben. Hoffentlich bleibt es so. Gruß D. Schmidt
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