Pauline Schwarz, Gastautorin / 12.09.2019 / 06:28 / Foto: Pixabay / 126 / Seite ausdrucken

Mein Leben und Leiden am Görlitzer Park

Von Pauline Schwarz.

Ich war viele Jahre lang felsenfest überzeugt: Polizisten sind machthungrige, rassistische und gewalttätige Marionetten des Staates. Schon als ich klein war, erzählten mir die Erwachsenen von aufgeblasenen Polypen, die arme und völlig unschuldige Bürger schikanierten. Spätestens mit 14 Jahren verwandelte sich mein Misstrauen dann in Hass. Ab sofort lautete die Devise. „Fuck the Police“, „A.C.A.B.“ und „Ganz Berlin hasst die Polizei“. Und das trotz der ganzen Gewalt, der sexuellen Übergriffe und der Drogen. Ich hasste die Polizisten mehr als die Drogendealer, die mich schon so oft belästigt hatten. Denn die gehörten zu Kreuzberg schließlich einfach dazu – Polizisten hingegen hatten hier nichts verloren. 

Irgendwann begann ich den Kreuzberger Lebensstil dann langsam infrage zu stellen. Ich merkte, wie verwahrlost die Leute um mich herum waren, und verspürte mehr und mehr den Drang, mich zu distanzieren. Und nicht nur das: Ich hatte auf einmal auch richtig Angst vor ihnen. Angesichts der Obdachlosen, der Dealer und der vielen herumstreunenden Gruppen junger südländischer Männer war ich plötzlich heilfroh, wenn ich mal einen Polizisten sah. 

Willkommen in X-Berg

Als Kind habe ich sehr viel und sehr gerne Zeit im Görlitzer Park verbracht. Im Sommer planschte ich mit meinen Freunden im Wasser, das die Treppenstufen an einem der Haupteingänge runterlief, danach ging es auf den Spielplatz und als Highlight zum Kinderbauernhof, um die Kaninchen zu streicheln und die lustigen dicken Schweine zu beobachten. Im Winter gab es für mich nichts Besseres, als mit dem Schlitten immer wieder die Abhänge der großen Kuhle runter zu rodeln. Damals wirkte alles noch friedlich, und ich fühlte mich sicher, doch mit der Zeit bemerkte ich eine Veränderung.

Es standen immer mehr afrikanische Männer im Park rum – was sie da machten, wusste ich nicht, aber sie liefen immer vor der Polizei davon. Als Kind fand ich die Verfolgungsjagden noch spannend und witzig, als ich älter wurde begriff ich aber mehr und mehr, dass die Situation überhaupt nicht lustig war – im Gegenteil, es war gefährlich und wird seitdem immer schlimmer.

Mit 14 bin ich das erste Mal am hellichten Tag von einem der afrikanischen Dealer festgehalten worden. Ich wollte auf dem Weg nach Hause gerade einen der engeren Ausgänge am Park verlassen, als einer aus einer Gruppe von etwa zehn Dealern, die dort herumlungerten, auf mich zukam. Obwohl neben mir mehrere andere Passanten gingen, hielt es den Mann nicht davon ab, mich einfach mit Gewalt in den Schwitzkasten zu nehmen und mich dann in dieser Haltung seelenruhig aus dem Park zu begleiten. Ich stand so unter Schock, dass ich mich nicht wehren und keinen Ton sagen konnte. Er lachte und laberte mich auf Englisch voll, während ich innerlich tausend Tode starb.

Draußen ließ er mich dann zum Glück los, klopfte mir auf die Schulter, als wäre nichts gewesen und ging davon. Ich stand noch wie angewurzelt da, als ein erwachsener Mann zu mir kam und mir sagte, er sei extra in der Nähe geblieben, damit nichts Schlimmes geschieht. Ich konnte zwar immer noch nichts sagen, war aber einfach schockiert, dass die für mich so schreckliche Situation für ihn nicht schlimm genug war, um einzugreifen. Ich zog für mich die Konsequenz, diesen Ausgang des Parks zu meiden, ich blieb vorsichtig, hing mit 16 aber trotzdem wieder im Park rum. 

Der beinahe rechtsfreie Raum eignete sich perfekt, um völlig ungestört zu kiffen, zu saufen und zu chillen. Wir waren entsprechend froh, dass sich die Polizei nicht besonders oft blicken ließ. Das hatte aber auch seine Nachteile. Meine männlichen Freunde wurden immer wieder angepöbelt, abgezogen und sogar mit Messern bedroht. Ich blieb davon zwar weitestgehend verschont, wurde dafür aber ständig belästigt. Die blöden Anmachsprüche und tierähnliche Laute der Männer machten mir nicht viel aus, die handgreiflichen Drogendealer aber schon.

An jedem Eingang des Parks lungerten zwischen zehn bis 20 Dealer rum und lauerten auf Kundschaft – und auf junge Frauen. Ich wurde etliche Male von einem oder sogar mehreren Dealern verfolgt, als ich in den Park ging. Wenn ich schnell genug weiterlief und böse genug guckte, ließen sie nach einigen Metern meistens von mir ab. Manchmal hielten sie mich aber auch plötzlich fest und begrapschten mich. Nachdem mir das mehrere Male passiert war, wollte ich mich diesen Widerlingen nicht mehr ausliefern und mich nie wieder so hilflos und schäbig fühlen. Deshalb ging ich nur noch in den Görli, wenn ich von meinen Freunden genötigt wurde und wenn einer der Jungs sich bereit erklärte, mich abzuholen und wieder rauszubringen. Ab sofort achtete ich penibel darauf, jeglichen Blickkontakt mit den Dealern zu vermeiden, um die Gefahr angesprochen zu werden, zumindest etwas zu minimieren. 

Heute gehe ich nicht mal mehr tagsüber durch den Park

Obwohl ich meinen Freunden – die teilweise schon selbst ausgeraubt worden waren – von den zahlreichen Übergriffen erzählt hatte, und obwohl sie wussten, dass es zu dieser Zeit bereits mehrere Vergewaltigungen am und im Park gegeben hatte, fanden sie meine Reaktion völlig übertrieben. Mein Wunsch nach mehr Polizisten löste sogar Aggressionen aus. Ich fühlte mich allein und im Stich gelassen – ihre ignorante und weltfremde Haltung war letztlich aber nur einer von vielen Gründen, warum ich von all meinen alten Freunden Abstand nahm.

Heute gehe ich nicht mal mehr tagsüber durch den Park und würde auch nicht mit dem Fahrrad durchfahren – ich nehme lieber große Umwege in Kauf oder fahre gleich mit dem Auto. Manchmal wünschte ich mir außerdem, der Senat würde sich entschließen, dieses Schandloch einfach plattzumachen und irgendwas anderes draufzubauen. Leider haben die meisten Kreuzberger und unsere rot-grüne Regierung aber eine mindestens genauso dämliche und verblendete Einstellung wie ich als Teenager.

Das zeigt sich leider auch immer wieder, wenn die Berliner Polizei versucht, Recht und Gesetz doch tatsächlich auch mal in Kreuzberg durchzusetzen und gegen die Drogendealer vorzugehen. Während ich mich über diesen leider so seltenen Anblick zutiefst freue und den Drang verspüre, mich bei den Polizisten zu bedanken, versammelt sich sofort die Crème de la Crème der Kreuzberger Pseudo-Gutmenschen und Möchtegern-Rebellen, um das genaue Gegenteil zu tun. Sie schreien im Chor: „Lasst sie in Ruhe, ihr Rassistenschweine! Scheiß Drecksbullen! Das ist Polizeigewalt!“, kreisen die Polizisten ein und rücken immer näher.

Einige sehen aus wie Mitglieder der Antifa, andere wie ganz normale Passanten – es war sogar schon eine Mutter mit Kinderwagen unter den „Demonstranten“. Mindestens einer holt dann sofort sein Handy raus, um der ganzen Welt die vermeintliche Brutalität und Ausländerfeindlichkeit zu präsentieren. Dafür taugen natürlich nur die guten Szenen, die, an denen die Polizisten laut, aggressiv oder handgreiflich werden. Weil sie sich selbst bedroht fühlen – und das zu recht. 

Ich habe selbst schon etliche Male gesehen, wie respektlos gerade die jungen Leute hier zu Polizisten sind, wie sie sie anpöbeln und bedrohen. Sie sehen in ihnen niemanden, der ihnen helfen und Sicherheit garantieren kann, sondern den Feind. Früher habe ich das ähnlich gesehen und hatte viel Kontakt zu genau den Leuten, die es nicht beim Pöbeln belassen, sondern den ersten Stein auf Polizisten werfen. Die damit prahlten, dass sie am Wochenende ein paar Bullenschweine klatschen wollen. 

Woher kommt der Hass?

Die gewalttätigsten meiner „Freunde“ waren meistens diejenigen, die entweder die schrecklichsten oder einfach gar keine Familien hatten. Sie hatten niemanden, der ihnen Ziele oder Perspektiven im Leben gegeben hat und Grenzen aufzeigte. Niemanden, der sie ermutigte, sich in der Schule anzustrengen oder überhaupt in die Schule zu gehen. Ein paar lebten in besetzten Häusern und mussten mit ansehen, wie ihre Eltern dahinsichten und Drogen nahmen. Manche wurden zuhause misshandelt.

Ausnahmslos alle waren aber schon in jungen Jahren sehr verwahrlost und aggressiv. In der Schule und auf der Straße ließen sie ihren Aggressionen dann freien Lauf und ließen sich dabei natürlich überhaupt nichts von irgendjemandem sagen. Wenn schon nicht von ihren Eltern, dann erst recht nicht von Lehrern oder irgendwelchen anderen Autoritäten – vor allem nicht von der Polizei. Die Kreuzberger geben dem Staat, dem System und der Politik nämlich die ganze Schuld an ihrem Elend. Und an wem könnte man das dann besser auslassen als an den Durchsetzern der Staatsgewalt?

Eben diese Leute sind dann die Frontkämpfer in den Reihen der Antifa und die Treiber im schwarzen Block. Neben diesen wirklich extrem aggressiven und durchaus gefährlichen Zeitgenosssen waren die meisten meiner Freunde aber eigentlich nur Mitläufer. Sie waren zwar auch verwahrlost und hatten nicht viele Ansprüche an ihr eigenes Leben, aber sie waren keine Gewalttäter und wollten eigentlich nur in ihrem trostlosen Dasein in Ruhe gelassen werden. Neben der üblich linken Propaganda hatte der Hass bei ihnen – und bei mir – noch einen anderen Grund: Sie hatten Angst vor der Polizei und rechtlichen Konsequenzen. Es war nämlich ausnahmslos jeder in irgendeiner Weise kriminell.

Ich selbst war dabei noch verhältnismäßig harmlos, weil ich nur Marihuana rauchte, die meisten anderen nahmen aber noch härtere Drogen. Um die zu finanzieren, dealten etwa die Hälfte meiner Freunde zeitweise selbst mit Gras oder mit Ecstasy und begingen kleinere Diebstähle. Auch wenn dabei keiner von ihnen erwischt wurde, waren mindestens vier oder fünf von ihnen schon mal in den Genuss einer Festnahme gekommen – wegen Sachbeschädigung, Alkohol oder dem Kauf von Drogen. Die Strafen waren noch glimpflich, wir wussten aber, was einem blühen konnte. Zwei Bekannte von uns waren im Gefängnis. Einer von Ihnen gehörte in die erste Kategorie von Kreuzberger Jugendlichen – er hatte unter Drogeneinfluss und aus Eifersucht einen anderen Mann abgestochen.

Nach Hause gehen in ständiger Alarmbereitschaft

Wenn sich an den Kreuzberger Verhältnissen und der dahinterstehenden Politik nichts ändert, bleibt nicht nur die Durchsetzung der Polizeiarbeit schwierig, sie wird auch wenig bis gar keinen Erfolg erzielen. Der Görlitzer Park stellt das leider mehr als anschaulich unter Beweis. Als er 2015 zur Sonder-Zone erklärt wurde, patrouillierten jeden Tag Polizisten im Park, die Büsche wurden abgeholzt, und es war jedes Gramm Marihuana strafbar. Die Dealer wichen deshalb zeitweise in die umliegenden Straßen aus, die weniger gut gesichert waren und aus denen sie besser flüchten konnten. Wenn die Maßnahme nicht nach einem Jahr abgebrochen worden wäre, hätte man dieses Problem sicher in den Griff bekommen. Ohne die konsequente Fortführung der hohen Polizeipräsenz konnten sich die Dealer aber ungestört in den Wohnstraßen ansiedeln – für mich als Anwohnerin eine Katastrophe.

Man hat jetzt nämlich nicht mehr die Möglichkeit, dem Spießrutenlauf zu entgehen, indem man den Park einfach meidet. Jedes Mal, wenn ich abends oder nachts nach Hause gehe, überlege ich genau, welchen Weg ich einschlage – wo weniger Dealer sind, mehr andere Menschen, mehr Licht. Aber egal wie ich gehe, ich komme um die Dealer einfach nicht herum. Wenn ich nicht mitten auf der Straße laufe, habe ich für die nächsten drei Straßenecken einen aufdringlichen Begleiter. Und selbst wenn ich versuche, dem ganzen Mist zu entgehen, indem ich mit dem Auto fahre, bleibt immer noch der kurze Weg bis zu unserem Haus. Die Situation, vor der Haustür zu stehen, ist für mich dabei bis heute am schlimmsten. 

Ich bin ein halbes Jahr lang abends nicht mehr alleine nach Hause gegangen, nachdem ich einmal direkt an der Tür angefallen wurde. Ich wähnte mich anfangs noch in Sicherheit, weil der einzige Typ in der Nähe in einigem Abstand vor mir lief. Als ich gerade die Tür aufschließen wollte, stand er aber plötzlich hinter mir und forderte eine Zigarette. Ich bekam Angst, weil er halb vermummt war und einen irren Blick hatte. Ich sagte ihm, dass ich keine Zigaretten habe, und wollte schnell zur Tür rein, als er mir plötzlich brutal an den Hintern langte. Panisch versuchte ich von innen die Tür zuzudrücken, er zwängte sich aber mit Gewalt dazwischen.

Ich stand unter Schock und konnte keinen Ton von mir geben, drückte aber mit meiner ganzen Kraft gegen die Tür. Mein einziger Gedanke war: Wenn er es jetzt schafft, mit in den Hausflur zu kommen, dann ist mein Leben vorbei. In Panik war ich Gott sei Dank kräftig genug, ihn zwischen der Tür und dem Türrahmen einzuquetschen. Der Mann war anscheinend völlig schizophren, sein Verhalten wechselte nämlich von einer auf die andere Sekunde. Er klemmte immer noch zwischen der Tür, als er sich plötzlich bei mir entschuldigte und mich drängte, ihm die Hand zu geben. Für mich gab es in diesem Moment wenig, was ich widerlicher gefunden hätte, aus lauter Verzweiflung tat ich aber, was er wollte. Zu meinem großen Glück glitt er danach aus der Tür und ich konnte sie endlich zuknallen. Auch wenn nichts wirklich Schlimmeres passiert war, fühlte ich mich missbraucht. Ich ekelte mich noch mehrere Stunden lang vor mir selbst, weil ich immer noch den Handabdruck auf meinem Hintern spüren konnte.

Seit ich mich wieder traue, auch im Dunklen alleine nach Hause zu gehen, blicke ich mich ständig um und bin jede Sekunde in Alarmbereitschaft. Trotzdem wurde ich vor nicht allzu langer Zeit wieder an das Geschehene erinnert. Ich war gerade dabei, die Gittertür unseres Hauses hinter mir zu schließen, als ich von hinten eine männliche Stimme hörte: „Darf ich mitkommen?“ Ich konnte niemanden sehen, bekam Panik und rannte durch den Hof zu unserer Haustür. Zum Glück blieb es diesmal bei dem Schrecken. 

Die ständige Angst, in der man in Kreuzberg und besonders am Görli leben muss, ist für mich weder hinnehmbar noch erträglich. Ich will nicht länger jede Sekunde damit rechnen müssen, angefallen oder ausgeraubt zu werden, wenn ich abends nach Hause gehe. Und ich will nicht in einer Gegend wohnen, in der jeder weiß, dass nur wenige Meter entfernt mit Drogen und Schusswaffen gedealt wird. In der es No-Go-Areas gibt, in denen Diebstahl, Körperverletzung und Übergriffe an der Tagesordnung sind und selbst Morde kaum noch überraschen. Damit sich endlich etwas ändern kann, braucht es aber auch den politischen Willen, geltendes Recht durchzusetzen. Solange es den nicht gibt, können unsere Polizisten wenig gegen die Dealer und die ganze Kriminalität tun. Nur durch eine Null-Toleranz-Politik mit entsprechend hoher Polizeipräsenz könnte man endlich etwas ändern. 

 

Pauline Schwarz, ist Berlinerin, studiert Psychologie und arbeitet in einem Betreuungsbüro.

Dieser Artikel ist im Rahmen des Projekts  „Achgut U25: Heute schreibt hier die Jugend in Zusammenarbeit mit der Friedrich A. von Hayek Gesellschaft und dem Schülerblog „Apollo-News“ entstanden. 

 

Zwei aktuelle Fundstücke aus BILD-online als redaktioneller Nachtrag zu diesem Thema:

Deutschlands schlimmster ParkDutzende Dealer gehen ungestört ihren Geschäften nach. Bürgermeisterin behauptet: Die Anwohner wollen das so.

Staatliche Beteiligung an einer StraftatWer mittags auf einem E-Scooter durch Berlin rollert, wird nirgends so freundlich gegrüßt wie von den kundenorientierten Drogenhändlern im Görlitzer Park (zumindest solange man keine Fragen stellt). Das ist das einzig Nette, was mir zum Mogadischu unserer Hauptstadt einfällt – dem Ort kompletter Abwesenheit staatlicher Strukturen mitten in Berlin.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Robert von Loewenstern / 12.09.2019

Liebe Pauline, danke für Deinen Erfahrungsbericht. Ein klasse Stück. Was so manche Kommentatoren angeht, die in seltsam feindseligem Ton einer Heranwachsenden Mitschuld an den Zuständen geben oder denen zum Staatsversagen im öffentlichen Raum nichts anderes einfällt als „Zieh doch weg“: Nicht mal ignorieren. Herzlich, Robert

Geert Aufderhaydn / 12.09.2019

Wie wäre es denn mit wegziehen? Jawohl, in eine ganz, ganz andere Stadt.  Stuttgart, München - es gibt noch einige sichere Städte. Ausgerechnet Berlin, die Kloake Deutschlands - ich muß doch bitten . . .

Alex Müller / 12.09.2019

“Der beinahe rechtsfreie Raum eignete sich perfekt, um völlig ungestört zu kiffen, zu saufen und zu chillen. Wir waren entsprechend froh, dass sich die Polizei nicht besonders oft blicken ließ.” - Tja, liebe Frau Schwarz, das wollen halt auch andere. Ohne Sie und Ihresgleichen gäbe es keine Dealer. Wo keine Nachfrage, da kein Angebot. Oder glauben Sie, die jungen Herren aus Afrika stünden sich zum Vergnügen die Füße platt?

Marc Jenal / 12.09.2019

@ Melina Fleckenstein Ich bin der Meinung, wer masochistische Vorlieben hat und Übergriffe, auch wenn sie von “bunten” Gruppen aus bestimmten Kulturkreisen (in jedem europäischen Land “zufällig” meist dieselben) und noch mehr die dahinter steckende Einstellung lieber ignorieren möchte, den sollte man in seiner Haltung respektieren. Dass wir dem Pöbel aus diesen Kreisen alles erlauben, ihn sogar noch finanzieren, ist allein unser Fehler. Ob solche Artikel die MasochistenInnen erreichen und zu einem Umdenken bewegen, bezweifle ich stark.

Stefan Spumant / 12.09.2019

Ich gehe auch nicht in den Görlitzer Park. Innerlich habe ich den als no go area abgespeichert. Mein Beileid dort aufzuwachsen. In Kreuzberg gibt es sowieso kaum noch Orte wo ich gerne hingehe. Überall riecht es nach Gras und ich habe das Gefühl, dass die das erste offene Psychiatrieprojekt in Kreuzberg eröffnet haben.

Klaus Blankenhagel / 12.09.2019

Wie floetete einst eine Frau Merkel, man sollte doch ein nettes froehliches Gesicht zeigen. Das sollte helfen!

Mathilda Marwinski / 12.09.2019

Liebe Pauline, ein sehr persönlicher Artikel. Dass was mir seit langem auf der Seele brennt, hast du zu Papier gebracht. Ich selbst bin am Görli aufgewachsen und die Situationen, die du schilderst, sind mir nicht unbekannt. Wie du habe ich lange Zeit nicht sehen wollen, was da neben meiner Haustür passiert. Heute bin ich wütend und frustriert zu gleich, weil ich mir Tag für Tag das Elend um den Park mit ansehen muss und nichts dagegen tun kann. Und weil ich keinen Tag ohne Angst aus der Haustür gehe. Die Polizei kann auch nicht mehr machen als die Daten der Dealer aufzunehmen, Ihnen Parkverbot zu erteilen und sie anschließend laufen zu lassen. Wie du sagst, der politische Wille fehlt um geltendes Recht durchzusetzen. Die Frage ist, was muss noch passieren, damit sich endlich etwas ändert?

J.R. Huels / 12.09.2019

Und - das letzte mal AfD gewählt? Nein? Dann jammere nicht!  ...  Die Amerikaner z.B. schätzen ihre Wähler so ein: “Ein Demokrat ist ein Republikaner, der noch nicht überfallen wurde!” Doch gar nicht mal so blöd, die Amis, oder?

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