Mein Gott! Theologie ist auch bloß eine Wissenschaft (2)

Im ersten Teil argumentierte ich für die Akzeptanz der Theologie als legitime Wissenschaft. Die Methoden dieser Disziplin decken sich größtenteils mit denen verwandter Fächer wie der Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft und Philosophie. Außerdem liegt es im Kern einer jeden Wissenschaft – namentlich auch der Naturwissenschaften – dass Erkenntnisse über Spekulation gewonnen und im Laufe der Zeit mitunter wieder verworfen werden.

Warum gibt es uns? Hat das alles einen Sinn, und wenn ja, welchen? Das sind Fragen, die den Menschen immer schon bewegen, und es sind philosophierende, metaphysische Fragen. Es liegt in der Natur dieser Sache, dass es unhinterfragbare Beweise nicht geben wird, sondern dass es bei der Spekulation bleiben muss, auch im Blick auf die Aussagen des christlichen Glaubens. Aber bedeutet das nun letzten Endes doch, dass Theologie keine Wissenschaft sein kann, jedenfalls in diesem ihrem inneren Kern zentraler Glaubens-Inhalte?

Aber was ist dann – die Frage mag jetzt überraschen, trifft sie doch mitten in die „harte“ Faktenwelt der „echten“ Naturwissenschaft – mit der Physik? Und was insbesondere mit der Erforschung dieses Universums?

Grenzen der Erkenntnis: in der Physik!

Auch für die Physik gibt es Grenzen der Erforschbarkeit, die kaum überwindbar sein dürften. Wenn wir der Theorie des „Urknalls“ glauben – und seien wir ehrlich, unter Zehntausenden von uns gibt es vielleicht einen, der diese Dinge wirklich versteht und erklären könnte, wir anderen halten uns an das, was uns erzählt wird, und „glauben“ es – dann bestand alles, was es heute gibt und was wir astronomisch erforschen, in einem einzelnen Punkt ohne Ausdehnung, der „Singularität“.

(Von dort aus „explodierte es“ und es entstanden Materie und Raum und Zeit und dazugehörige Naturgesetze. Ganz recht, die Naturgesetze waren nicht schon vorher da, denn an was sollten sie gebunden sein, ohne Materie, und welche Vorgänge hätten sie beschreiben sollen ohne Raum und Zeit? Oder sie waren doch schon da, wie es in der Bibel heißt: am Anfang war das Wort [griechisch: „logos“ – was man auch als „Vernunft“ lesen und als „Lehre“ verstehen kann], also der „pure Inhalt“ ohne körperliche Manifestation, und damit eben eine schöpferische Kraft: Gott!)

Woher „wissen“ die Physiker das mit dem Urknall? Sie haben es aus den ihnen bekannten Erscheinungen der Natur und den daraus abgeleiteten Gesetzen und Theorien zurückgeschlossen. Sie haben dazu viel Mathematik genutzt und „Logik“ ohnehin. Aber was wiederum sind Mathematik und Logik? Beide beruhen auf Axiomen, auf dem Menschen plausibel erscheinenden grundlegenden Annahmen, die das Denken strukturieren, ihm überhaupt eine Grundlage oder einen stabilen Ankerpunkt verschaffen. Axiome sind nicht be-weisbar, sie er-weisen sich aber als nützlich. Denn von dort aus kann man die großartigsten Denkgebäude erschaffen und damit Erkenntnisse gewinnen, auf abstrakten Wegen, die sich sonst aus der Natur nicht ableiten ließen.

Und noch einmal, ganz fundamental: Wir können Mathematik und Logik nicht aus der Betrachtung der Umwelt ableiten, oder noch klarer: wir können sie daraus nicht „ablesen“. Wir Menschen haben diese Denkwerkzeuge selbst „erfunden“ und kommunizierbar gemacht. Wir haben in der gedanklichen Auseinandersetzung mit der Natur irgendwann bemerkt, dass es nützlich ist, sie in bestimmter Weise (gedanklich) zu betrachten und zu analysieren. Wenn etwas nicht in der Natur schon vorhanden und erkennbar, sondern von uns selbst „nur ausgedacht“ ist – dann, so hieß es über die Theologie, kann es wohl keine Wissenschaft sein? Nun ja, das Argument taugt wohl nicht so viel und trägt nicht so weit, wie es ursprünglich scheinen mochte.

Aber davon ganz abgesehen: Was war denn nun vor dem Urknall, vor der Singularität? Wo kam die ganze gewaltige Materie-Energie-Sammlung, die sich ohnehin jeder menschlichen Vorstellungskraft entzieht, denn her? Sie kann doch nicht aus dem Nichts entstanden sein? Der Mensch kann sich diese Fragen nicht verkneifen. Schon das Kind will immer wieder wissen, „warum“ etwas so sei, wie die Eltern oder Lehrer ihm erzählen, oder „woher“ etwas kommt.

Menschliche Neugier, eine Laune der Natur?

Deshalb gibt sich der Mensch eben nicht zufrieden mit dem, was er „wissen“ kann, in unserem heutigen Verständnis klarer Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge. Er geht gedanklich mit seiner Vernunft, die nicht zuletzt Phantasie und Abstraktionsvermögen ist, notwendig immer weiter in die Materie hinein oder über sie hinaus, ins Metaphysische und Transzendente. Nur auf diesem Wege ist es überhaupt zu unserem neuzeitlichen Denken und „Wissen“ gekommen. Ohne die vielen falschen Ideen, Theorien und Spekulationen, die über viele Jahrhunderte hinweg durch bessere und nützlichere ersetzt worden sind, säßen wir immer noch in Höhlen.

Seien wir doch froh und fasziniert, dass der Mensch sich solche Gedanken macht, auch über Dinge, die sich der Messbarkeit und experimentellen Verifizierbarkeit weitestgehend entziehen. Das Nachdenken über metaphysische Fragen zu diskreditieren und ihm das vermeintliche Werturteil der „Wissenschaftlichkeit“ zu verweigern, wozu soll das gut sein? Und wie gesagt, dann sollten wir auch Philosophie und Mathematik als unwissenschaftliches, menschlich-spekulatives Denken charakterisieren.

Und hier noch eine faszinierender Zusatzbetrachtung: Wie kommt es überhaupt, dass es uns Menschen möglich ist, das Universum in seiner ganzen Unvorstellbarkeit gleichwohl gedanklich zu erfassen, zu analysieren und zu „verstehen“? Das ist auch so etwas, das man getrost als „Wunder“ bezeichnen kann, denn das versteht sich nicht wirklich von selbst. So wie auch der Mensch ein wundersames Wesen ist, eines, in dem das Denken sich selbst auf den Grund zu gelangen versucht. Und was ist überhaupt das „Bewusstsein“, das uns vom Tier unterscheidet, dieses merkwürdige Phänomen der Selbstreflexion? Wo in unserem Gehirn „findet es statt“? Das weiß immer noch niemand, und woher nehmen wir die Vorstellung, das würden wir schon noch herausfinden?

Die Physik kann magische Kunststücke!

Selbst wo die Physik prinzipiell „weiß“ und präzise beschreiben kann, wie die Natur funktioniert, gibt es erstaunliche Dinge: So wissen wir schon seit Heisenberg, dass man von einem Elementarteilchen wie einem Elektron, das der früher von Nils Bohr entwickelten Vorstellung nach um den Atomkern kreist, nicht gleichzeitig zwei verschiedene Eigenschaften präzise bestimmen kann. Das ist die berühmte „Unschärferelation“. Oder das Licht: Es ist einerseits eine elektromagnetische Strahlung, mit Wellencharakter. Andererseits kann und muss man sich zur Beschreibung bestimmter Phänomene das Licht als Teilchen vorstellen, die durch den Raum flitzen: die Photonen. Wenn das nicht merkwürdig ist, Welle und Teilchen zugleich. Oder drittens die ganz und gar „unheimliche“ Quantentheorie, wonach Elementarteilchen sich gleichzeitig an zwei völlig verschiedenen Orten aufhalten können!

Und noch ein ganz erstaunliches Ding, das wir wissen und kennen und berechnen können, aber letztlich doch wieder nicht erklären, sondern nur quasi ergebnishaft zur Kenntnis nehmen: die Schwerkraft. Newton erkannte, dass es eine solche Kraft geben müsse, die einen „fallenden“ Apfel in Richtung Erdboden zieht. Durch ihn „wissen“ wir, dass Massen sich anziehen. Aber wie? Würde man nicht gern wissen, wie die Materie das macht? Wie kann die Sonne die Erde anziehen, obwohl in dem für unsere Verhältnisse riesigen Raum dazwischen „nichts“ ist, außer elektromagnetischer Strahlung, die mit der Schwerkraft aber wenig zu tun hat? Das sind Grenzen der Erkenntnis selbst in vermeintlich alltäglichen physikalischen Fragen.

(Heute gilt Newton quasi als überholt, denn laut Relativitätstheorie vermögen Massen den sie umgebenden Raum zu „krümmen“, was dann wiederum andere Massen zu beschleunigen vermag. Aber das kann sich erst recht niemand wirklich vorstellen, und abgesehen davon: es beschreibt das Faktum nur anders, erklärt es aber eigentlich nicht.)

Nicht jeder ist dazu geboren und veranlagt, sich solche Gedanken zu machen. Selbst unter tatsächlichen Wissenschaftlern und Forschern gibt es viele, viele, deren tägliches Brot eigentlich „nur“ rein handwerkliche Qualität hat, die Grenzen sind durchaus fließend. Wissenschaft kann ein ziemlich trockenes Brot sein, aus Sicht des Außenstehenden vielleicht auch schlicht überflüssig. Der menschliche Wissensdrang lässt den einen nach den Lebensbedingungen kleiner Fischlein in der Südsee suchen oder gar nach Mikroben im Meeresgrund und den anderen nach den Ursprüngen einer mesopotamischen Fabel.

Warum ist das dann wertzuschätzen als hohe, „wahrheitsorientierte Wissenschaft“, während die Frage nach dem Sinn des Lebens und nach einer höheren Macht angeblich eine veraltete, irrationale und womöglich noch gefährliche Verirrung darstellt?

Nur agnostisch oder schon atheistisch?

Wem solche Dinge komisch vorkommen, der mag sich einfach davon fernhalten. Vermutlich zum Glück wird heute niemand mehr gezwungen oder ernstlich gedrängt, bei uns im vorläufig noch freien Westen, einer Kirche anzugehören und metaphysische Wahrheiten zu glauben. Jedem steht es frei, sein Leben von spekulativer Philosophie frei zu halten und sich als Agnostiker zu bekennen. Das kann ich durchaus nachvollziehen.

Weniger nachvollziehbar finde ich allerdings, wenn Menschen angegriffen werden wegen ihres Glaubens an einen (christlichen, jüdischen) Gott. Nein, wir können es intersubjektiv beweiskräftig nicht wirklich wissen, dass es diesen Gott gibt. Allerdings können wir auch das Gegenteil nicht beweisen, und das macht aus den Atheisten für meine Begriffe ein etwas merkwürdiges Völklein. Das soll nun niemanden beleidigen, aber die auftrumpfende Art vieler Atheisten, die sich kraft ihrer Verneinung Gottes für rationaler, für klüger, für aufgeklärter halten, hat wenig gute Argumente für sich.

Wer an Gott glaubt, ist deswegen weder dumm noch irrational noch geistig unselbständig. Das Gegenteil trifft zu für den Marxismus. Wer heute noch an Marx glaubt, an seine hanebüchene Pseudowissenschaft, seine als Prophetie verkleideten Ressentiments, einschließlich üblen Antisemitismus – der hat nichts verstanden, insbesondere aus über 200 Jahren Geschichte nichts gelernt. Und Christentum und Marxismus sind in so ungefähr jeder Hinsicht unvereinbar, ebenso wie Christentum und Totalitarismus im Allgemeinen. Merkwürdigerweise haben sich aber gerade die Marxisten in unseren Bildungseinrichtungen ziemlich breitgemacht, und sie sind dabei, jede echte Wissenschaftlichkeit in Grund und Boden zu treten.

Doch, das gehört absolut hierhin. Denn ich finde es eigenwillig, wenn die Theologie als nicht wissenschaftlich an die Seite geschoben und lächerlich gemacht wird, obwohl gerade die abendländische, judäo-christliche Tradition, mit allem was dazu gehört, von Thomas von Aquin bis zu Joseph Ratzinger, einem der gelehrtesten und klügsten Menschen unserer Zeit, überhaupt erst den Boden für unsere heutige, „aufgeklärte“ Wissenschaft und Gesellschaft bereitet hat.

Während andererseits die tatsächlichen Feinde der freien Forschung und offenen Debatte sich mit ihrem Atheismus brüsten, in Wirklichkeit aber die Menschen von nichts befreien, sondern letztlich zur Realisierung und Verherrlichung von Gewaltherrschaft treiben wollen, wozu sie allerdings den religiösen Glauben vernichten müssen, der ihrem Absolutheitsanspruch widersprechen würde, und deshalb sperren die chinesischen Herrscher die muslimischen Uiguren in Konzentrationslager; deshalb vernichten sie Falun-Gong-Anhänger physisch, deshalb unterdrücken sie brutal die katholischen Christen. Das ist praktizierter Atheismus, und die Verbindung zwischen ihm und dem Gewaltregime ist durchaus nicht zufällig.

Skepsis ist gesund gegenüber jeder „Wissenschaft“

Bitte nicht missverstehen: Nicht jeder, der Skepsis gegen Religion und Theologie an den Tag legt, zum Beispiel in Leserbeiträgen auf Achgut, ist ein schlechter Mensch, der Stalin oder Mao huldigt. Natürlich nicht. Aber der Atheismus hat eine unselige Tradition. Es macht keinen Sinn, Christen oder orthodoxe Juden von ihrem vermeintlich irrationalen Glauben „befreien“ zu wollen. Der christliche Gläubige wird gerade durch seinen Glauben und in ihm frei von vielen Dingen, und er kann dabei sogar ein wirklich fabelhafter, sagenhaft kluger Naturwissenschaftler und Mathematiker sein. Und natürlich gibt es Agnostiker, die ebenfalls fabelhafte, bewundernswerte Menschen in jeder Hinsicht sind. Es ist ja offensichtlich.

Die Feinde der Aufklärung, die Gegner des souveränen, freien Individuums in einer toleranten Gesellschaft sitzen nicht in den theologischen Fakultäten, und nicht mal im Vatikan. Daher werden diejenigen, die immer noch glauben, einen Kulturkampf gegen das Christentum führen zu müssen, in aller Freundlichkeit gebeten, sich nach ihrer eigenen Unvoreingenommenheit zu fragen und darüber nachzudenken, ob es nicht andere Umstände gibt, an denen sich abzuarbeiten weitaus begründeter und nützlicher wäre.

Dazu gehört ganz sicher die Auseinandersetzung mit einer vordergründig aufgefassten „Wissenschaftlichkeit“, einem „Expertentum“, das etwas schon für endgültig und unzweifelhaft erklären möchte, nur weil jemand mit einem Professorentitel vorträgt oder weil eine Veröffentlichung das Siegel eines „wissenschaftlichen Instituts“ trägt. So vieles, was „Wissenschaftler“ vortragen, ist bestenfalls vorläufig, häufig fragwürdig und nicht selten auch schlichter Blödsinn, und zwar gerade auch in den vermeintlich „exakten“ Naturwissenschaften. Noch einmal, die Klimakatastrophen-Hysterie, in die Milliardengelder aus Forschungs-Haushalten fließen, ist vielfach nur politische Wichtigtuerei und hat mit seriöser Naturwissenschaft so viel zu tun wie grüne Energiepolitik mit nüchternem Ingenieurwissen.

Ermunterung zur weiteren Neugierde

Nun kann ich nur noch um Nachsicht bitten für die furchtbare Oberflächlichkeit des Beitrags, denn in Wirklichkeit ist alles noch viel komplizierter und tiefgründiger. Wer sich mit dem Nutzen und Segen des jüdisch-christlichen Erbes des Abendlands, aus dem Aufklärung, Freiheit und allgemeiner Wohlstand entstanden sind, näher befassen möchte – ganz unvoreingenommen! –, dem möchte ich hier ein paar „Adressen“ anbieten.

Erstens: den jüdischen amerikanischen Publizisten Dennis Prager, der unter anderem an Kommentaren zum „Pentateuch“, also den fünf Büchern Mose zu Beginn des „Alten Testaments“ arbeitet und den jüdischen Glauben (und damit auch Teile des christlichen) ganz bewusst rein rational, ohne transzendente Überhöhung, interpretiert.

Zweitens – wenig überraschend auf Achgut.com: Dr. Jordan Peterson, der eine ganze Vorlesungs-Serie der biblischen Überlieferung gewidmet hat und in den Narrativen darin ungeahnte Weisheiten fundamentaler Natur aufspürt. Das ist nun wirklich Wissenschaft, denn Peterson nähert sich dem Objekt nicht als gläubiger Christ, ohne kirchliche Vorprägung.

Und drittens der irisch-britische Mathematiker (!) Dr. John Lennox, der ein durch und durch überzeugter Christ ist und seine Ansichten ebenso humorvoll wie brilliant zu begründen weiß.

Als Zugabe verweise ich auf den vielfach bekannten Publizisten und Querdenker Matthias Matussek, überzeugt katholisch, aber sehr lebensnah, der nun wirklich freiheitlich-eigensinnig zu denken versteht, gegen den Widerstand der tonangebenden Gutmenschen. Ich lese gerade einigermaßen fasziniert sein Buch über das weiße Kaninchen, das stark autobiographisch geprägt ist.

PS: Vielleicht erledigen sich damit ein paar denkbare Widersprüche:

Ich halte nichts von einem politisch oder atheistisch begründeten Kulturkampf gegen das Christentum im Allgemeinen oder auch nur die Kirchen im Besonderen. Selbstverständlich, Kirchen sind vielleicht Werkzeuge Gottes, aber ganz bestimmt sind sie Erzeugnisse menschlichen Handelns, und der Mensch ist nun einmal fehlerbehaftet – das ist Teil seiner Handlungsfreiheit. Also ja, Kirchen als Organisationen und Kirchenvertreter und Gläubige in ihrer jeweiligen Position haben im Lauf der Geschichte viel Unrecht begangen und vieles falsch gemacht. Das versteht sich von selbst.

Außerdem, gegenwartsbezogen: Die heutigen Kirchen neigen, jedenfalls im deutschen Umfeld, inzwischen sehr dazu, ihren Glauben, ihre Lehre, ihre Kernaufgabe von Verkündung und Seelsorge zu verflachen und preiszugeben, und sich zu diffus politisierenden Weltverbesserungsvereinen zu wandeln. Das kann man so oder so beurteilen, ich finde es allerdings schändlich, denn so einen Club brauche ich wirklich nicht, dazu gibt es schon genug andere. Die Skala ist ziemlich breit, von einem amtierenden Papst, dem Sympathien für antikapitalistische Bewegungen nachgesagt werden, bis hin zum Gipfel der Scheinheiligkeit, der aus meiner Sicht in typischen Evangelischen Kirchentagen besteht.

Teil 1 finden Sie hier.

Foto: Raimond Spekking CC-BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

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Lutz Serwuschok / 27.10.2020

p.s.: betreffs China, alter Witz aus meiner Jugend. Kreuzworträtsel: zänkisches Bergvolk im Nordwesten - DDR.

Albert Schelling / 27.10.2020

Vielen Dank Herr Alberts für diese beiden hochinteressanten Artikel. Ich stimme Ihnen zu 100% zu.

Dr. Rudolf Frühwirth / 27.10.2020

Die Theologie ist keine Wissenschaft, weil ihr Subjekt Theos=Gott nicht existiert. Daran kann die Aufzählung von noch so vielen guten und gläubigen, auch von mir geschätzten Menschen nichts ändern. Zum Nachdenken über metaphysische Fragen gibt es die Philosophie, die schon seit Langem ohne die überflüssige Prämisse “Gott” auskommt.  Ich halte mich da ganz an Schopenhauer: “Die Theologie deckt mit ihrem Schleier alle Probleme der Philosophie zu und macht daher nicht nur die Lösung, sondern sogar die Auffassung derselben unmöglich.” Was ich als eine legitime Humanwissenschaft gelten lasse, ist Religionswissenschaft: die Untersuchung der sozialen, anthropologischen und evolutionären Aspekte der Religionen, ihrer Entstehung, ihrer Funktion, ihrer Ausübung und ihrer segensreichen wie auch ihrer schädlichen Auswirkungen, uns zwar ohne christliche oder sonstige Scheuklappen. Die Physik ist mittlerweile in Bereiche vorgestoßen, die sich unserer naiven Anschauung entziehen, weil uns die Evolution dafür nicht ausgestattet hat. Warum das die Theologie legitimieren sollte, erschließt sich mir freilich nicht. Und die dem Autor “unheimliche” Quantentheorie—- ich nehme an, dass er nur höchst oberflächlich über sie Bescheid weiß—-  produziert Voraussagen, die experimentell glänzend bestätigt wurden und werden. Dass die Physik auch heute noch viele Rätsel in sich birgt, ist wahrlich kein Argument für eine Pseudowissenschaft wie die Theologie.

Ilona Grimm / 27.10.2020

Nachtrag für Herrn @Taterka: Lassen Sie mich bitte wissen, wenn Sie das empfohlene Buch gelesen haben.

Alex Schindler / 27.10.2020

Glauben ist Nicht-Wissen, Ihre Diskussion hat sich damit von Anfang an erledigt. Aber die Realität ist ja auch nur ein Lagebild.

Lutz Serwuschok / 27.10.2020

Lieber Herr Alberts, da kann man als erzogener Atheist nicht viel hinzufügen, außer, dass das Altern demütiger macht. Das gilt aber glaube ich für fast alle Ecken, aus denen die Menschen kriechen; gut , manche macht das Alter und die unterwegs gesammelte Macht auch radikaler. Diese aber haben wohl den Irrtum immer erfolgreich umschifft. Ich meine aber auch, wir sollten dann bei dem bleiben, was wir wirklich erfahren haben. Das meint, wenn wir über jüdisch-christlich reden, ist der Kreis für den Einzelnen riesen-groß. Wenn wir uns dann auch noch zu Uiguren äußern wollen, müssen wir auch über Rohingya und die übrigen “Friedensreglionsanhänger” reden. Ich weiß es nicht, ich bin da agnostisch, aber ich meine, es sprengt den Rahmen.

Ilona Grimm / 27.10.2020

Ihre Liste der „Adressen“, werter Herr Alberts, möchte ich ergänzen um Dr. Roger Liebi (Schweizer; studierte Violine und Klavier, Theologie, Griechisch, klassisches und modernes Hebräisch, Aramäisch und Akkadisch; spricht außerdem Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch), der durch die in seiner eigenen Mediathek kostenlos angebotenen tiefschürfenden und bisweilen humorvollen Vorträge eine ganze Schatztruhe an biblischem Wissen zur Verfügung stellt. Ein Fokus liegt auf dem Nachweis hunderter erfüllter Prophezeiungen. Liebis „Bibel und Wissenschaft – Die Forschung hat Verspätung“, 69 Seiten, ist meine Empfehlung zur Annäherung.—- Zitate daraus: »Er [Gott] ist es, der da thront über der Kugel der Erde…« Jesaja 40,22 (700 v. Chr.; noch vor den „alten Griechen“) // »Als er [Gott] dem Wind ein Gewicht bestimmte…» Hiob. 28,5 (3. Jahrtausend v.Chr.).—In Europa ist erst durch Evangelista Torricelli (1608-1647), Erfinder des Barometers, entdeckt worden, dass Luft ein Gewicht hat. // »Welches ist der Weg, auf dem das Licht sich verteilt….« Hiob 28,24.—Isaac Newton (1643-1727) wies die Bewegung des Lichts nach; Chistiaan Huygens (1629-1695) entwickelte die Wellentheorie.

Hans-Peter Dollhopf / 27.10.2020

Und auf der anderen Seite der unzerstörbaren Barriere des Großen Schwarzen Loches im Zentrum der Milchstraße grübeln die Götter im Jenseits darüber nach, ob sich hinter dieser Barriere vielleicht die Hölle befindet? Existieren dort vielleicht Kreaturen, die sie bevölkern? Zu sehr haben in den vergangenen Jahrtausenden ihre Albträume und schrecklichen Visionen zugenommen und es werden immer mehr und mehr. Milliardenfach. Sie hören einzelne Stimmen aus dem Nichts, die um Gnade und Erlösung flehen, Hilfeschreie nach Errettung aus tiefster Not und Verzweiflung, bevor sie dann zumeist dauerhaft verstummen, aber schon bald von neuen nachgefolgt werden. Im Rat der Götter wurde nun beschlossen, diesen Phänomenen wissenschaftlich auf den Grund zu gehen. Es wird dazu ein Forschungsprojekt mit dem rätselhaften Namen “Religion”, der in vielen Visionen erscheint, ins Leben gerufen. Das neue Forschungszentrum soll übrigens in direkter Nachbarschaft zum Gebäude des Unternehmens, in dem das unter Göttern beliebte Fantasy-Softwarespiel “Schicksal” produziert und weiterentwickelt wird, entstehen.

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