Eine Mehrheit der EU-Landwirtschaftsminister spricht sich für eine Überarbeitung des europäischen Rechtsrahmens zu gentechnisch veränderten Organismen (GVO) aus. Laut dem Agrarfachmagazin „top agrar“ hat sich die „überwiegende Mehrheit“ der Minister vergangene Woche bei einem Treffen des Agrarrats in Brüssel einer Stellungnahme der Niederlande zur geltenden GVO-Richtlinie angeschlossen. In dem Dokument werde gefordert, rechtlich klar zwischen neuen „Genome-Editing“-Verfahren wie CRISPR/Cas und Zinkfinger-Nukleasen oder TALEN und klassischen transgenen Methoden zu unterscheiden. Auch Deutschland habe sich offen für eine Überarbeitung der gegenwärtigen Regeln gezeigt.
Anlass für den Vorstoß der Niederländer ist das im vergangenen Jahr vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) gefällte Urteil, wonach auch die Produkte der sogenannten „neuen Gentechnik“ als GVO anzusehen und zu regulieren sind. Wissenschaftler hatten das Urteil scharf kritisiert. Sie wiesen darauf hin, dass der grundlegende Mechanismus des Genome-Editing – das Herbeiführen eines Bruchs im DNA-Doppelstrang und das anschließende „Flicken“ durch zelleigene Reparatursysteme – derselbe ist wie bei jeder zufälligen natürlichen Mutation.