Heutzutage wird Kritikern gerne entgegenhalten, sie ließen es an Respekt gegenüber einer Person fehlen, wenn sie dessen Meinung hart attackieren. Das halte ich für Quatsch. Es ist meine Christenpflicht jedem Menschen mit Achtung zu begegnen und ihn mit Würde zu behandeln; das erstreckt sich aber nicht auf seine Meinung. Denn Mensch und Meinung sind nicht dasselbe, schließlich sind Meinungen und Überzeugungen durchaus flüchtig und wandelbar. Und viele stehen auf tönernem Fundament. Gerade in einer demokratischen Gesellschaft, die sich auf die Aufklärung beruft, ist es die erste Bürgerpflicht, anderen den Kopf zu waschen, wenn sich Blödsinn darin verfangen hat. Daher: Respekt für den Menschen Kevin Kühnert, gewiss; aber Respekt für seine Meinung? Nein, diesen Ideologiequatsch dünnster Brettstärke muss man als solchen benennen dürfen!
Kevin der Große ein Hoffnungsträger? Das ist wirklich Ausdruck eines gesellschaftlichen Problems.
Guten Morgen, Maestro Röhl, wie gewohnt, Top-Artikel! Allein die Tatsache, dass “Kevin, allein zu Haus” innerhalb von Tagen den Aufmerksamkeitsolymp der deutschen Presse-Fuzzis erklommen hat, spricht Bände! Es ist schon bezeichnend, wie dieser Politologie-Nachwuchsschwafler allen Ernstes von den üblichen Verdächtigen des Medienkartells als “promising young man” einer Partei verkauft wird, deren Vergangenheit in diesen Tagen so richtig begonnen begonnen hat!
Das Patronizing der „alten“ Politiker gegenüber der Generation Kevin ist durchaus nachvollziehbar. Zwar haben die Silberrücken der Politik selbst auch nie richtig im Berufsleben gestanden, aber das hat Kevin, der vom Kreisssaal über den Hörsaal nun direkt in den Plenarsaal will ja auch nicht. Daher sind die 68er dem Kevin zumindest in Lebensleistung voraus und bilden sich ein, nur sie wüssten was gut ist für Kevin und die Seinesgleichen. Der daraus resultierende Reformstau ist leider dabei unser Land an den Abgrund zu bringen.
Lieber Herr Röhl, sie haben auch schon wesentlich(!) bessere Beiträge verfasst. Unabhängig von der Person Kühnert, nicht immer muss man zu allem seinen Senf dazu geben, schon gar nicht, wenn nichts Stringendes dabei heraus kommt. Trotzdem einen schönen Sonntag.
Werter Herr Röhl, hervorragende Idee, diese Leute, die uns täglich vorkauen wollen (und es wird täglich schlimmer!) in welchen Kategorien wir zu überlegen hätten, mit welchem Duktus wir zu denken haben, was es zu beachten gilt, was zu verdammen ist, einmal mehr von ihrer eigenen Medizin kosten zu lassen. Ganz einfach, indem man -, und das ist die große Stärker der Achse -, durch einfaches Beobachten und unverstelltes Überlegen (und natürlich, wie in diesem Fall, durch kreuzehrliche Recherche; Wikipedia ist nicht die schlechteste Quelle!) - Fragen aufwirft, die auf der Hand liegen. Und natürlich stets mit der festen Absicht, einfach mal wieder so nolens volens den Finger in die Wunde zu legen, weil es dort eben noch am meisten brennt. Es ist elegant, diese Leute einfach gegeneinander auszuspielen, ohne sich selbst groß die Finger dabei schmutzig machen zu müssen, Bravo. Die Achse ist ein Beispiel dafür, wie man alternative Meinungen, die dem Mainstream entgegenlaufen, an einem Punkt bündelt, und wie man gekonnt diese Meinungen aufbereitet. Danke. Ich überlege mir eine Patenschaft. VG.
Historiker Stürmer ist überzeugt “die Berliner Republik wird auch nicht dem Weimar-Schicksal folgen”. Aber eines ist doch vergleichsweise beängstigend: Genau wie damals meiden alle wirklich guten Leute die wichtigen politischen Jobs. Das Feld ist frei für Taschenspieler, Aufschneider und Glücksritter. Und ein naseweiser Juso, der sich in 2018 noch als gefilterte Inkarnation des Rudi Dutschke gefällt, wird daran wohl nichts verändern. Ich habe das Gefühl, unser Untergang sind nicht die vielen Ausländer, sondern diese sorgenfrei aufgewachsene Generation der 18 bis 28 jährigen, die nun in die Institutionen strömt. Dabei gehöre ich noch zu denen, die sich eine Welt, in der jeder quasi überall zu Hause sein darf, vorstellen können. Damit das funktioniert, müssen aber die lokalen Regeln immer gelten und eingehalten werden, notfalls mit brachialem Zwang. In einem Land, wo nicht einmal Ärzte und Polizisten ihre Arbeit ernst nehmen, kann man das nicht wollen, auch nicht als Versuch.
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