Vor knapp einem Jahr sorgte eine wissenschaftliche Publikation von Laure Resplandy et al. für Aufmerksamkeit. Die Forscher von der Princeton University behaupteten, dass sich die Meere weitaus schneller erwärmten als bisher angenommen. Viele Medien griffen das Thema auf und warnten vor gravierenden Implikationen für die künftige Entwicklung des Weltklimas. Binnen weniger Tage äußerte der Amateurwissenschaftler Nicholas Lewis jedoch massive Kritik an der statistischen Methodik.
Jetzt haben die Autoren den Beitrag offenbar auf Wunsch der Fachzeitschrift „Nature“, wo er zuerst erschienen war, zurückgezogen. In einem Statement schrieben sie:
„Kurz nach der Veröffentlichung haben wir infolge der Kommentare von Nicholas Lewis gemerkt, dass wir die angegebenen Unsicherheiten unterschätzt haben, weil wir bestimmte systematische Fehler als Zufallsfehler behandelt haben. Außerdem wurden uns verschiedene weitere Fehler in unserer Analyse der Unsicherheit bewusst. Obwohl die Berichtigung dieser Probleme unsere zentrale Schätzung der Meereserwärmung nicht wesentlich verändert hat, hat sie die Unsicherheit in etwa vervierfacht. Das schwächt erheblich die Implikationen für eine Aufwärtskorrektur der Meereserwärmung und der Klimasensitivität. Aufgrund dieser schwächeren Implikationen haben uns die ‚Nature‘-Redakteure um eine Zurückziehung gebeten, die wir akzeptieren.“