Alexander Wendt / 05.03.2019 / 12:00 / Foto: Edward Simpson / 53 / Seite ausdrucken

Medienkrise: Haltung bis zuletzt

Für Mitarbeiter traditioneller Medien könnte 2019 später einmal als schwarzes Jahr in die Chronik eingehen. In der letzten Februarwoche kündigte die DuMont Mediengruppe an, sich von sämtlichen Zeitungen zu trennen: von der Hamburger Morgenpost, dem Kölner Stadt-Anzeiger, dem Kölner Express, der Berliner Zeitung, dem Berliner Kurier und der Mitteldeutschen Zeitung in Halle. Nach Branchenschätzungen wäre das Paket vor zehn Jahren noch gut eine Milliarde Euro wert gewesen.

Heute geht es um einen Notverkauf: Die Hamburger Morgenpost etwa schreibt schon seit 2017 rote Zahlen, trotz tiefer Einschnitte beim Personal. Dass alle DuMont-Blätter den Ballastabwurf überstehen, gilt deshalb als unwahrscheinlich.

Allein für die Berliner Zeitung und den Berliner Kurier hatte DuMont 2009 insgesamt 152 Millionen Euro an den Vorbesitzer Mecom gezahlt, viel zu viel für die schrumpfenden Blätter. Die Berliner Zeitung, bis 1989 das Zentralorgan der SED-Bezirksleitung Berlin, erreichte 1989 eine tägliche Auflage von 345 000, 2014 waren es immerhin noch 114 417 (3. Quartal). Im IV. Quartal 2018 blieben nur noch 66 564 übrig. Der Verlag sparte hinterher, 2017 verloren 85 von ehemals 160 Mitarbeitern der beiden Blätter ihren Job. Für eine Sanierung reichte das immer noch nicht. Kioskzahlen und Werbeertrag fielen schneller.

Kurz vor der DuMont-Meldung über den Panikverkauf der eigenen Zeitungen teilte die Funke Mediengruppe Essen mit, bis zu 22 der 94 Angestellten ihrer Berliner Zentralredaktion zu feuern, die das Zeitungskonglomerat mit Artikeln versorgt. In ihren Blättern in Nordrhein-Westfalen streicht Funke noch einmal 10 Prozent der Stellen.

Wer ist schuld an der Todesspirale?

Die gängigste Begründung lautet: Es liegt am Internet – dorthin wandern Leser und Werbeerträge. Als zweite Rechtfertigung für das Verramschen der eigenen Blätter führen Verlagsmanager an: steigende Papierpreise und höhere Zustellungskosten, weil sie Zeitungsboten neuerdings Mindestlohn zahlen müssen. Diskret vermeiden sie den Hinweis, dass Union und SPD sich schon 2017 darauf geeinigt hatten, die Rentenansprüche von Zeitungsboten entsprechend zu kürzen, um die Verlage zu entlasten:
„Zur Sicherung der bundesweiten Versorgung mit Presseerzeugnissen für alle Haushalte“ heißt es im Koalitionsvertrag auf Seite 93, „wird bei Minijobs von Zeitungszustellerinnen und Zeitungszustellern der Beitrag zur Rentenversicherung, den die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu tragen haben, befristet für die Dauer von fünf Jahren bis zum 31. Dezember 2022, von 15 auf 5 Prozent abgesenkt.“

Wenn die Erträge trotzdem noch nicht einmal für die Gehälter der zusammengestrichenen Redaktionsteams, für das Papier und die Zusteller reichen – dann sieht es wirklich trübe aus für die Branche. Denn es gilt eben nicht, dass Online gewinnt, was Print verliert. Anderenfalls hätte Burda nicht zum 31. März den Betrieb des deutschen Huffington Post-Ablegers komplett eingestellt. Für die 13 Mitarbeiter sollen andere Jobs gesucht werden. Eine Neuvergabe der Lizenz in Deutschland ist nicht vorgesehen.

Das US-Portal BuzzFeed gab im Januar bekannt, sich von 200 Mitarbeitern zu trennen, 15 Prozent der Belegschaft. Es handelt sich um die dritte Sparrunde des defizitären Unternehmens seit 2017. Wegen eines Traffic-Einbruchs gab auch die Medienplattform Vice eine Stellenkürzung von 15 Prozent bekannt.

Wer ist Schuld an dieser Todesspirale, wenn der angebliche Generalschuldige Internet wegfällt? Um es mit Bill Clinton zu sagen: It’s the content, stupid. Idealtypisch zeigt sich die Zerstörung von Innen am Beispiel Hamburger Morgenpost. Kaum ein Boulevardblatt stellte sich so konsequent in den Dienst der Willkommenskultur und des Kampfs gegen Rechts wie das DuMont-Blatt. Im Jahr 2016 titelte die Zeitung über Sachsen: „Der Schandfleck“, und  färbte das Land auf einer Deutschlandkarte komplett braun ein.

Teilnehmer einer Anti-Merkel-Demonstration in Hamburg bezeichnete die Redaktion auf Facebook als „Neonazis“; vor einer der Demonstrationen, bei denen mehrere Anti-Merkel-Demonstranten von Linksextremisten verletzt wurden, schrieb die Morgenpost: „Knallt es heute in Hamburg? 300 Linke demonstrieren friedlich – Rechte starten bald“.

Im Loch sitzen und immer weiter graben

Nur die Leser machten nicht so recht mit. Die Hamburger Morgenpost eroberte sich einen Spitzenplatz in der Tabelle der Auflagenverluste. Im Mai 2018 schrieb das Online-Magazin Publico über den Absturz des ehemaligen Traditionsblattes: „Abwärts mit Antifa”. Übrigens erreichte auch der „Stern“ mit seinem Titel „Sachsen, ein Trauerspiel. Zwischen Justizskandalen und Fremdenhass. Ein Report über das dunkelste Bundesland Deutschlands“ 2016 seinerzeit fast ein historisches Auflagen-Tief.

Damals lag die Zahl der am Kiosk abgesetzten Exemplare bei 162 996. Wie gesagt, so schlecht verkaufte die Illustrierte bis dahin fast nie in ihrer Geschichte. Das galt der Führungsetage allerdings nicht als Grund, es nicht noch einmal mit der gleichen Stoßrichtung zu versuchen. Mit „Ihr Kampf. Wie die Rechten unser Land verändern – in Schulen, Vereinen, Politik“ arbeitete sich das Hamburger Haltungsblatt im Januar 2019 zu einem neuen Tiefpunkt vor. Nur mit dem Unterschied, dass die am Kiosk verkaufte Auflage dieses Mal nur noch 119 698 Hefte zählte.

Die Huffington Post wiederum holte sich ihre Klicks reichlich, aber offenbar eben doch nicht ausreichend unter anderem mit Beiträgen ihres Star-Schreibers Aras Bacho, nach eigenen Angaben 19-jähriger Bürgerkriegsflüchtling und seit acht Jahren in Deutschland, der die Leserschaft mit Texten und Headlines versorgte wie: „Natürlich haben Flüchtlinge gefälschter Pässe – und das ist auch gut so“,„Natürlich fahren wir nach Syrien in den Urlaub“,„Es ist die Aufgabe der Deutschen, uns Flüchtlinge aufzunehmen“, und „Jeder Flüchtling sollte vom deutschen Staat ein Smartphone bekommen“. Die Texte lasen sich so klischeehaft und Clickbait-optimiert, dass die Netzgemeinde lange spekulierte, ob es sich bei dem HuffPo-Schreiber nicht doch um eine Erfindung der Redaktion handelte. Seit Bacho Ende 2018 in Lemgo wegen sexueller Belästigung vor Gericht musste, gilt seine Existenz allerdings als amtlich erhärtet. Die Kombination dieser und ähnlicher Texte mit einem randboulevardesken Angebot führte bei der Huffington Post ökonomisch zu sehr ähnlichen Ergebnissen wie die Themensetzung der Hamburger Morgenpost, des Stern und anderer schrumpfender Medien.

BuzzFeed übrigens, um noch einmal kurz in die USA zu schwenken, machte als Anti-Trump-Kampfmedium 2018 mit der Schlagzeile Furore, Präsident Trump habe seinen früheren Anwalt Michael Cohen angewiesen, bei seiner Anhörung im Kongress zu lügen. Dafür, so die Buzzfeed-Chefredaktion, gebe es entsprechende SMS- und Email-Unterlagen. Der zur Untersuchung von Trumps Russland-Kontakten eingesetzte Sonderermittler Robert Mueller ließ die Meldung durch seinen Sprecher dementieren: In den von seinen Beamten gesichteten Unterlagen gebe es keine derartigen Dokumente. Kurz darauf mussten ein Buzzfeed-Führungsduo in der Sendung „Reliable Source“ einräumen, dass die Plattform weder über Mails noch andere Unterlagen verfügte, um ihren Vorwurf zu belegen. Ihr Tippgeber habe ihnen die Dokumente nur am Telefon vorgelesen. Einen Ruf als Gerüchteschleuder genoss die Plattform schon vorher. In dem Moment stürzte ihre Restglaubwürdigkeit völlig ab.

Eine Art Kernschmelze der Branche

Der amerikanische Medienwissenschaftler Dan Gainor prägte nach diesem suizidalen BuzzFeed-Manöver einen Satz, der auf beiden Seiten des Atlantiks gilt: “No one hurts journalism more than journalists.”

Zurück nach Deutschland: Im Rückblick ereignete sich 2015 eine Art Kernschmelze der Branche. Fast alle seinerzeit noch großen Medien gaben selbst eine Restdistanz zur Regierung auf, und schrieben über die Migrationspolitik Angela Merkels nur noch im Cheerleader-Ton. Als eine Art Leitfossil dieser Zeit bietet sich der frühere SPIEGEL-Reporter Cordt Schnibben an, später Gründer des „Reporter-Forum“ und einer der Hauptförderer von Claas Relotius, der sein September-2015-Erlebnis in historische Worte goss:
„Ein bisschen Kirchentag, ein bisschen Mutbürger, ein bisschen Antifa – die Freiwilligen um mich herum treibt der Wille, es sich, rechten Hasspredigern und der Welt zu zeigen.“

Eine nüchterne Darstellung des noch immer anhaltenden Rauschs findet sich in der Untersuchung des Medienwissenschaftlers Michael Haller, der – selbst eher links und ein ehemaliger Spiegel-Redakteur – für die Otto-Brenner-Stiftung gut 30 000 Artikel über die Migrationskrise 2015 untersuchte. Sein Fazit:

„Statt als neutrale Beobachter die Politik und deren Vollzugsorgane kritisch zu begleiten und nachzufragen, übernahm der Informationsjournalismus die Sicht, auch die Losungen der politischen Elite. Die Befunde belegen die große Entfremdung, die zwischen dem etablierten Journalismus und Teilen der Bevölkerung entstanden ist.“

Und der entfremdete Teil der Bevölkerung wächst und wächst. Er wuchs nach dem tagelangen Schweigen der meisten Medien zu den Massenübergriffen von Köln, er wuchs nach den medialen Hetzjagd-Phantasien zu Chemnitz. Interessanterweise empfahl kürzlich ein Medienvertreter, die Medien sollten sich gleich ganz vom Nachrichtengeschäft verabschieden, um ihrer „sozialen Verantwortung gerecht zu werden“.

Sein bestechendes Argument lautet: viele Nachrichten nützen einfach den Falschen. Es sind also nicht die Leser, die Medienunternehmen gleich dutzendweise auf die Resterampe schieben. Sie suchen sich diesen Platz selbst, und zeigen  – sehr deutsch – Haltung bis zum Ende. Eine gewisse Ausnahme macht möglicherweise der SPIEGEL. Unter dem damaligen Chefredakteur Klaus Brinkbäumer titelte das Magazin über Horst Seehofer: „Der Gefährder“. Die jüngste Ausgabe aus Hamburg bestätigt mit der Cover-Geschichte: „Abschiebung – ein deutsches Desaster“ praktisch alle Positionen des vorher geschmähten CSU-Politikers.

Schmerz über die verlorene Definitionsmacht

In den Blättern von DuMont, die jetzt zur Endverwertung stehen, schreibt seit Jahren der Journalist Markus Decker. Vor kurzem widmete er sich einem bestimmten Teil des Medienspektrums. 

„Gleichwohl wird Broder, der auf der einschlägigen ‚Achse des Guten’ veröffentlicht, unter anderem deshalb seit längerem einer rechtspublizistischen Grauzone zugeschlagen. Dort ist er nicht allein. In eine ähnliche Kategorie fällt der einstige ‚Spiegel’-Autor Matthias Matussek, der vom ‚Spiegel’ zur ‚Welt’ ging und dort entlassen wurde. […] In die Kritik geraten ist zuletzt ebenfalls der Blogger und ‚Welt’-Autor ‚Don Alphonso’, der mit bürgerlichem Namen Rainer Meyer heißt. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) wirft ihm vor, regelmäßig andere auszugrenzen, etwa Flüchtlinge. […] Als Medien in der Grauzone zum Rechtspopulismus gelten Kritikern schließlich ‚Tichys Einblick’, verantwortet von dem früheren ‚Wirtschaftswoche’-Chefredakteur Roland Tichy, das Magazin ‚Cicero’ und die ‚Neue Zürcher Zeitung’. Die ‚Achse des Guten’ und die ‚Junge Freiheit’ haben die Grenze nach allgemeiner  Einschätzung überschritten.“

Interessanterweise versammelt Deckers Kommentar praktisch alle deutschsprachigen Medien, die seit Jahren wachsen (nur Publico fehlt leider). Im Januar erreichte die Achse des Guten zum ersten Mal eine Million Leser pro Monat und 11 Millionen Seitenabrufe, Tichys Einblick Online liegt ebenfalls bei etwa einer Million Leser und 9 Millionen Seitenabrufen monatlich. Publico, gegründet im November 2017 und damit ein Newcomer, fand im Januar 100 000 Leser, die 445 000 Seiten abriefen. Seit seinem Start summiert sich die Zahl der Publico-Leser auf eine Million – und sie steigt beständig. Apropos Abschied von Nachrichten: Es war Don Alphonso, der 2016 die so genannte Oktoberfestlüge widerlegte. Tichys Einblick fand die Urheber des vermeintlichen Chemnitzer Hetzjagd-Videos, und klärte damit die Hintergründe des ominösen 19-Sekunden-Schnipsels auf, der vorübergehend von der Kanzlerin zum quasiamtlichen Dokument erhoben wurde. Publico meldete als erstes Medium, dass die sächsische Generalstaatsanwaltschaft keine Hinweise auf eine Hetzjagd in Chemnitz gefunden hatte.

Die Leser der Schrumpfmedien sind als Leser nicht verschwunden. Sie lesen nur woanders. Die Medienkrise ist keine Krise der Nachfrage, sondern des Angebots. Bei allen Medien, die der DuMont-Redakteur im Graubereich verortet, wächst nicht nur die Zahl der Kunden. Alle Unternehmen stehen auch wirtschaftlich solide da. Zum Ennui über die verlorene Definitionsmacht und die Gatekeeper-Funktion kommt bei den Haltungsmedienschaffenden also auch noch die Wut über den verlorenen Groschen. Denn der ist bekanntlich auch nicht weg. Sondern nur woanders.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Alexander Wendts Publico.

Aktuelle Ergänzung: Die Januar Online-Zahlen (Stand 5.03.2019) von Achgut.com im Vergleich zur etablierten Konkurrenz finden Sie hier auf SimilarWeb:

Achgut.com/Berliner Zeitung: Abgehängt

Achgut.com/Kölner Stadtanzeiger: Überholt

Achgut.com/Frankfurter Rundschau: Deklassiert

Achgut.com/taz: Zurückgelassen

Achgut.com/Hamburger Morgenpost: Demnächst 

Zum Überblick auch die Zahlen von Achgut.com im Verhältnis zu Cicero und Tichyseinblick.

Lesen Sie zum gleichen Thema von Wolfgang Röhl: Journalisten – Prediger in leeren Kirchen

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Claudius Pappe / 05.03.2019

War vor kurzem bei uns am Bahnhofskiosk. Vor mir eine ältere Dame, FAZ, Spiegel und Stern hatte sie ausgewählt. Meiner Frage, ob denn diese linken Blätter noch gekauft werden, entgegnete die Verkäuferin mit ja.  Dabei schaute sie mich erstaunt an-nehme an, dass sie den Ausdruck “linke Blätter” noch nie so gehört hatte. Ebenso bin ich beim Friseur negativ aufgefallen als ich den Spiegel als Lektüre mit” dieses linke Kommunistenblatt lese ich nicht ” ablehnte. Ich habe immer noch meine Gelbe Weste über dem Beifahrersitz hängen. Ich fürchte dass meine Mitbewohne( in diesem ehemals lebenswertem Lande ) wie vor 75 den falschen Politiker hinterher laufen

M. Reins / 05.03.2019

Vermutlich verkauft DuMont Print um mit dem Erlös IT-Größen zu kapern. Ich hoffe sie tauschen dabei auch ihre Copy&Paste;-Jünger und deren Schutzpatrone aus.

Hand Meier / 05.03.2019

Es gibt ja wesentlich mehr als nur die verbale Kommunikation. Ingenieure kennen z. B. so viele technische Kommunikations- Synonyme, um eine objektive Verständigung zu realisieren. Wer also lieber geschmeidiger Trend-Journalist wurde statt Ingenieur, hatte seine persönlichen Gründe und mag die Ingenieure zumeist nicht, weil der praktische und naturwissenschaftliche Stil dieser Realisten Fakten respektiert, statt in Merkel-Schwärmereien zu halluzinieren. Wenn also nun erhebliche Teile der grün-linken Werbe- und Stimmungs-Branchen mangels Profit geschrumpft werden, weil sie keinen GEZ-Status als Systempropagandisten haben, teilt sich die Spreu vom Weizen, und zeigen die intellektuell, bzw. ökonomisch verwertbaren Fähigkeiten so vieler Texter. Die Marktschreier unter der infizierenden FDJ-CDU-Kultfigur oder Greta-Klima-Mädchen werden von Pleitegehenden Verlagen entlassen, ja warum denn jetzt erst? Wer nicht schnallt was technisch aktuell ist, geschweige dramatischem politischen Schmok, den bestraft die Realität.

Bechlenberg Archi W. / 05.03.2019

Gäbe es keine Zwangsfinanzierung für Staatsrundfunk und -fernsehen, würden die freiwilligen Einnahmen vermutlich nicht einmal für das Monatsgehalt eines Hausmeisters beim WDR reichen. Vielleicht müssen wir demnächst alle ein Presse-Notopfer abdrücken. Verleger und Journaille haben der Vermerkelung des Landes doch so vorbildlich zugearbeitet, jetzt sollte sich das bitteschön finanziell auszahlen. Man wird sich etwas von “öffentlichem, unverzichtbaren Interesse am Informationsauftrag durch Zeitungen und Journale” zusammen dichten, und diesen gilt es zu erhalten, und schon fließen die Zuwendungen.

K.Anton / 05.03.2019

Lese Achgut mit Begeisterung. Ist für mich ein Teil der Mentalhygiëne. Und endlich habe ich mich aufgerafft, eine Patenschaft zu übernehmen. Aber wie kommt man auf 59,5 Eur,bitte?

Thorsten Helbing / 05.03.2019

Regierungspropaganda bekomme ich im TV serviert - sofern ich denn einschalten würde. Tatsächlich muss höchstrichterlich festgestellt bezahlt werden, die Demokratieabgabe wird zur Not auch gerichtlich durchgesetzt und die GEZ-Verweigerer manchmal in den Knast gesteckt - im Gegensatz zu so manchem Solinger-Messeraffinen und auch Totschläger gehen teilweise mit Bewährung aus dem Gerichtssaal. Aber (Ach)gut, darum geht es hier nicht. Seitdem das bedruckte Papier noch nicht einmal den Wert besitzt darin Fisch einzuwickeln aufgrund der - sonntäglich immer wieder festzustellen an der kostenlosen Sonntagszeitung, damit die beigelegte Werbung bei Regen keinen Schaden nimmt (oder liegt die kostenlose Sonntagszeitung mit Regierungspropaganda der Werbung bei?) - Druckerschwärze welche abfärbt, warum in Gottes Namen sollte ich dafür auch noch bezahlen wollen?? Bedrucktes Papier ist schon veraltet sobald die Redaktion geschlossen ist und die Zeitung in den Druck geht. Magazine sind nicht ganz so anfällig für Aktualität, allerdings zählt auch hier: Warum für Regierungspropaganda auch noch zahlen wollen. Blogs mit mehreren Autoren und Artikeln/Tag wie die Achse, Tichys Einblick und Philosophia Perennis, Nachrichtenportale wie Epoch-Times und “Ein-Mann”-Blogs wie zum Beispiel Dushan Wegner oder Jürgen Fritz bekommen doch nicht einfach so Zulauf. Nein, auf diesen Seiten erfährt der geneigte Leser die Wahrheit, und das honoriert er in Form freiwilliger Zuwendung. Eine höhere Form der Annerkennung und der Treue eines Lesers für investigative und wahrheitsgehaltvoller Lektüre kann es für den Autor oder Herausgeber doch gar nicht geben. Der Erfolg fällt nicht einfach so vom Himmel, so wie der Schwund an Lesern bei anderen Erzeugnissen nicht Gott gegeben sind. Qualität, Recherche, Hinterfragen, Kritik. Das sind Zutaten welche zuzammengekocht einfach schmecken, da ist die Konserve aus dem “Redaktionsnetzwerk” eben nicht dritte, sondern die letzte Wahl.

Frank Pressler / 05.03.2019

Prima, Herr Wendt, Etappenziel 1 rückt näher. Und wie werden wir dann den mächtigen, von uns zwangsalimentierten Staatsfunk los?

Gert Köppe / 05.03.2019

Vor Allem für die Hamburger Morgenpost und auch den Kölner Stadtanzeiger freue ich mich ganz besonders. Bin ich doch ein geborener Sachse und vergesslich bin ich auch nicht. Die Diffamierungen dieser “Haltungs-Schmierfinken” habe ich mir gut eingeprägt. Deshalb genieße ich jetzt ausgiebig die Schadenfreude und gönne mir ein Gläschen 40%igen darauf. Prösterchen! Manchmal braucht man nur ein wenig Geduld auf zu bringen. Früher, oder Später “kastrieren” sich diese “links-verbelendeten Deppen” einfach selbst. Und jetzt warte ich auf das langsame “Zerbröseln” des ÖRR.

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