Chaim Noll / 20.11.2020 / 06:20 / Foto: ND 22.11.1976 / 145 / Seite ausdrucken

Medien: Die Übernahme

Ein Politiker hat mich einst gefragt, was ich von Beruf wäre, und als ich antwortete, ich schriebe Bücher, nochmal nachgefragt: „Ich meine, was ist ihr richtiger Beruf?“ Meine humorlose Antwort: „Bücher Schreiben ist ein richtiger Beruf“ ging sichtlich an ihm vorbei. Er gab mir seine Visitenkarte und ließ fallen, wenn ich in Schwierigkeiten käme, könnte ich ihn anrufen. Der Mann war Abgeordneter einer (damals noch) konservativ-gutbürgerlichen Partei. Literatur war für ihn ein Hobby oder ein politisch-propagandistisches Mittel. Viele Zeitgenossen verstehen nicht, wozu all das verrückte Zeug, Kunst, Literatur, Kultur überhaupt nötig sein soll. Unser einziger Trost: Die Nachwelt sieht es anders.

Zur Schande der despotischen Zarin Jelisaweta Petrowna von Russland wird noch heute in den Geschichtsbüchern angeführt, während ihrer Regierungszeit wären im ganzen Reich nur zwei neue Bücher erschienen. Und zur Ehre ihres Zeitgenossen Friedrich des Zweiten, König von Preußen, erwähnt man weniger gern dessen Kriege als seine Freundschaft mit dem Schriftsteller Voltaire, dem Enzyklopädisten D'Alembert oder der Musikerfamilie Bach. Kunst und Kultur mögen vielen Zeitgenossen überflüssig erscheinen, doch die Nachgeborenen finden in den hinterlassenen Werken Zeugnisse ihrer eigenen Vorgeschichte, die Parameter ihrer kulturellen Verwurzelung, die Legitimation ihres heutigen Handelns, Anregung und Unterhaltung, manchmal wahre Schätze.

Man misst den Zustand einer Gesellschaft später nicht zuletzt daran, wie es in ihr um Kunst und Kultur, kritisches Denken und Literatur bestellt war. Das alles ist jedem Schulkind bekannt, dennoch muss es wiederholt werden: Weil es auch heute Regierende und Politiker gibt, die Kunst und Kultur missachten und ihre Urheber behindern, schädigen und verfolgen. So ist spätestens seit ihren Attacken gegen das erste Buch des kritischen Publizisten Sarrazin bekannt, wie wenig die deutsche Bundeskanzlerin vom Bücherschreiben hält, dass sie Bücher verurteilt, ohne sie zu lesen, und nicht davor zurückschreckt, Autoren wegen Abweichung von ihrer beschränkten PolitikerInnen-Perspektive öffentlich zu demontieren.

Da nimmt es nicht wunder, dass sich der Berufsstand freier Autoren unter der Regentschaft Angela Merkels im Niedergang befindet. Sie ähnelt eher der Zarin Jelisaweta Petrowna als dem schreibenden und musizierenden Preußen-König. Ich glaube auch nicht, dass sie jemals mit einem Schriftsteller befreundet war und mit ihm Gespräche führte. (Dabei wäre es ihr, angesichts der Dürftigkeit ihres Redestils, dringend anzuraten.) Schon in den vergangenen Jahren haben freie Autoren und andere Künstler über zunehmende Schikanen deutscher Behörden, zum Beispiel der Finanzämter, geklagt, nicht wenige sind verarmt und in echte Existenznot geraten. Die mit dem Corona-Virus begründeten Restriktionen des öffentlichen Lebens ruinieren nun viele Autoren vollends.

Entweder vermögend, asketisch oder korrupt

Unter den mittelständischen und kleinen Unternehmen, die dieser Tage ins Trudeln geraten, sind viele Buch- und Zeitschriftenverlage. In der Not geht ihre Bereitschaft, neue Bücher oder die Texte bisher unbekannter Autoren zu riskieren, sichtlich zurück. Ganze Verlagsprogramme verschwinden oder werden qualvoll reduziert. Literarische Zeitschriften gibt es kaum noch, die meisten sind im Verlauf des letzten Jahrzehnts sang- und klanglos eingestellt worden. Der Rundfunk, früher ein wichtiger Auftraggeber freier Autoren, hat seit Jahren seine „Wort-Sendungen“ sukzessive zurückgefahren. Auch um den Buchhandel steht es schlecht. Eine der wichtigsten Einnahmequellen vieler Autoren, öffentliche Lesungen, Vorträge, Diskussionsabende, droht im Jahr des Corona-Lockdown gleichfalls durch Verbote und kaum zumutbare Auflagen zu versiegen.

Wer heute diesen Beruf ergreift, muss entweder vermögend sein, asketisch veranlagt oder – sagen wir es offen – korrupt. Viele Autoren können nur durch außerliterarische Hauptberufe überleben. Andere, indem sie sich bemühen, den Geschmack der Geldgeber des Medien- und Literaturbetriebs zu treffen – etwa wie es, in einem besonders deutlichen Fall, der Spiegel-Autor Relotius versucht hat. In diesem System werden üppig Literatur- und Journalistenpreise an anstellige Autoren verteilt (wie einige auch an Relotius gingen), Hunderte pro Jahr, sowie Stipendien und andere Gratifikationen, was zu immer größerer Rücksichtnahme auf die Interessen der – in Deutschland oft staatlich verankerten – Geldgeber führt. Verteilungsprinzip der Ausschüttung ist zunehmend die weltanschauliche „Haltung“ der Autoren. Unabhängige Berichterstattung oder freie Literatur kann man das beim besten Willen nicht mehr nennen.

Was die deutschen Printmedien betrifft, ist die Bundesregierung ganz offen dabei, den Betrieb unter ihre Kontrolle zu bringen. Der Niedergang der großen deutschen Zeitungen und Wochenblätter, die unter ruinösem Auflagenschwund leiden, kommt dieser Übernahme entgegen. Spiegel, stern, Süddeutsche, Welt, FAZ und wie sie heißen, haben durch stringente „politische Korrektheit“, durch verdächtige Regierungstreue und Opportunismus das Vertrauen vieler Leser verloren, zu oft sah das, was sie verbreiteten, nach Meinungskartell aus, nach vorauseilender Gleichschaltung – wer noch irgendeinen Rest kritischen Denkens in sich spürt, hat sich inzwischen alternativen Medien zugewandt. Geblieben sind die bekannten, einst großen Namen, fast alle in Geldnot, und Scharen von anpassungswilligen, demütigen Schreibern, die größtenteils auf deutschen Journalistenschulen gelernt haben, worauf es heute wirklich ankommt.

Ein ungewöhnlicher Posten im Schatten der Corona-Panik

Hier kann nun der Staat aushelfen, mit Steuergeldern. Wie die Süddeutsche Zeitung am 2. Juli 2020 berichtete, wurden „zur Förderung des Absatzes und der Verbreitung von Abonnementzeitungen, -zeitschriften und Anzeigenblättern“ von der Bundesregierung kürzlich 220 Millionen Euro bereitgestellt. Mit diesen Hilfsgeldern solle die „Medienvielfalt und -verbreitung gefördert, der Journalismus gestärkt und der dringend gebotene Transformationsprozess im Bereich der Abonnementzeitungen befördert werden“, heißt es im Einzelplan 09 („sonstige Bewilligungen“) des Zweiten Nachtragshaushaltes 2020. Dabei waren „die Informationen zu der neu geplanten Verlagsförderung“ auffallend „spärlich“, schreibt die Zeitung, nicht nur gegenüber der Öffentlichkeit, auch gegenüber den gewählten Volksvertretern, den Abgeordneten des Deutschen Bundestages. Dennoch hat der ungewöhnliche Posten im Schatten der Corona-Panik ohne große Nachfragen die Abstimmung passiert wie dieser Tage so manches, was der Demokratie in Deutschland schrittweise ein Ende macht: „Der Bundestag hat die Förderung am Donnerstag beschlossen – ohne Sperrvermerk“.

Die Geldvergabe wird diskret vorgenommen, durch Beilagen und Anzeigen, und möglichst nicht solche der Regierung, der Ministerien, des Staates selbst, sondern von ihnen unterhaltener Stiftungen, Institutionen und NGOs. Wenn also beispielsweise die Amadeu-Antonio-Stiftung künftig in deutschen Medien für ihre dubiosen Aktivitäten werben kann, bezahlen das in Wahrheit deutsche Steuerzahler, da diese Stiftung massiv von der Bundesregierung subventioniert wird. Wodurch der Stiftung ein Gefallen getan wird, da man für sie wirbt, und zugleich dem Leitmedium, sagen wir dem Spiegel, indem man ihm die Anzeigen bezahlt, in Wahrheit Steuermittel zukommen lässt. (Es hilft deutschen Steuerzahlern also nicht, wenn sie ihr Spiegel-Abonnement kündigen, weil sie der Infiltration leid sind: Sie bezahlen das Blatt am Ende doch, durch ihre Steuern.)

Nach Logik der regierenden Politiker erwirbt sich die Bundesregierung durch ihre großzügige Förderung auch Rechte. Wer die maroden Medien bezahlt, darf sie künftig auch überwachen. „Das Bundesinnenministerium will dem Verfassungsschutz erlauben, Journalisten und ihre Redaktionen heimlich digital auszuforschen“, warnte Ronen Steinke in der Süddeutschen Zeitung. Dadurch werde zwar eine früher heilige Größe im Medienbetrieb verletzt, das „Redaktionsgeheimnis“, doch Geheimnisse ihrer Bürger sind für zentralistisch planende Politiker ohnehin eher ein Ärgernis. „Für eine Razzia in einer Zeitungsredaktion gelten heute sehr hohe rechtsstaatliche Hürden (…) Eine heimliche Online-Durchsuchung mithilfe von Spionagesoftware in derselben Redaktion soll nun aber vergleichsweise einfach möglich werden, auch ohne Richtervorbehalt.“ So stünde es in einem Entwurf für ein „Gesetz zur Harmonisierung des Verfassungsschutzrechts“, der schon „seit geraumer Zeit in Koalitionskreisen“ kursiert.

Eine neue Periode von oben gesteuerter Volksverdummung

Ganz demokratisch wird eine der Stützen der Demokratie, die freie öffentliche Meinungsäußerung, zerstört oder unter die Kontrolle der Regierenden gebracht. Welche Meinung veröffentlicht wird und sich durchsetzt, werden künftig die Fördergelder bestimmen, zielgerichtet eingesetzt von Politikern, für die Literatur kaum anderes ist als ein Instrument der Agitation und Propaganda. (Die Bundeskanzlerin hat bekanntlich schon in ihrer Jugend wertvolle Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt, als Verantwortliche für Agitation und Propaganda in einer FDJ-Kreisleitung). Es ist die Rückkehr zum Meinungszentralismus, wie ich ihn aus meiner Jugend in Ost-Berlin kenne: Funktionäre geben die Meinung vor, willige Schreiber bringen sie unters Volk. Nach den Jahrzehnten der Aufklärung, zu der sich die Bundesrepublik nach dem Desaster der NS-Zeit verpflichtet sah, beginnt nun eine neue Periode von oben gesteuerter Volksverdummung.

Auch die Buchverlage geraten auf unheimliche Weise unter Kontrolle. Preise, Fördergelder, Stipendien und ähnliches sorgen schon seit längerem für immer mehr staatlichen Einfluss auf die einst gefährliche, unberechenbare schreibende Zunft. So verleiht die für Kultur zuständige Staatsministerin Monika Grütters ihre aus Steuergeldern finanzierten Preise nicht nur an Autoren, sondern zunehmend auch an Verlage. Vor allem an die kleinen, die sich früher stolz “Indys“ nannten, von independent, unabhängig, weil sie nicht zu großen Konzernen gehörten. Auch diese Szene wird allmählich handzahm. Immer öfter kommt es vor, dass sich Verlage von unliebsamen Autoren trennen, sie aus ihren Programmen entfernen, ihnen die Jahre lange Zusammenarbeit aufkündigen, um die für staatliche Preisgelder und andere Vergünstigungen nötige „Haltung“ zu demonstrieren.

Diese Vorgänge beunruhigen – wie alles, was mit Literatur, Publizistik und Schreiben zu tun hat – nur einen kleinen Teil der Bevölkerung. In Zeiten wirtschaftlicher Krise haben die meisten Menschen näherliegende Sorgen als die Freiheit der Literatur. Dennoch sind die Auswirkungen immens. Das öffentliche Klima wird sich verändern, die Sprache verarmen, der scherzhafte, kritische Ton wird uns abhanden kommen. Karg und bitter wird der öffentliche Diskurs. Vor allem sehr einseitig: von oben nach unten. Und durchgängig korrekt. Aus Sicht der meisten Politiker ist politische Korrektheit eine Tugend. Nur ist sie leider der Tod der Literatur.

Foto: ND 22.11.1976

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Leserpost

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Karl-Heinz Faller / 20.11.2020

Alpen-Prawda, Römer-Prawda und wie die Prawden so alle heißen, taugen höchstens noch zum Schuhe ausstopfen oder den Bio-Hering einpacken, kaufen will ich das Geschreibsel nicht. Regionale Tageszeitung hab ich noch, beim TV bin ich vorwiegend auf Sky und Netflix.

Torsten Hopp / 20.11.2020

Also die Staatsgelder sollen doch für die Unabhängigkeit von Zeitungen sorgen. Dann können dort so viele Leserbriefe veröffentlicht werden. Dann schreiben nicht so viele Leute (Querdenker, Nazis usw.) an den Bundestag, das “Herz der Demokratie”, um sich gegen ein Ermächtigungsgesetz zu wehren, Oh, pardon. Steht zwar fast 30mal “ermächtigt” bzw. “Ermächtigung” drin, darf aber nicht so genannt werden. Vielfalt von unabhängigen Zeitungen? Hauptsache es gibt Vielfalt im Supermarkt.

Frank Baumann / 20.11.2020

Ich sehe gerade in meiner “Lieblingszeitung”, über deren Gestaltung und Werdegang ich mich hier und jetzt nicht äußern will, folgenden Artikel: “Corona-Maßnahmen Wie Demokratiefeinde das Märchen vom „Ermächtigungsgesetz“ nutzen” Da gibt es nichts mehr zu sagen, zu diskutieren, zu verhandeln. 1) Die machen das sogar gerne und freiwillig 2) Es hat keinen Sinn mehr dagegen anzugehen, die Sache ist gelaufen, 80-90% denken der Bevölkerung so, wollen das so und sind glücklich 3) Krieg ist Frieden! 4) Freiheit ist Sklaverei! 5) Unwissenheit ist Stärke! 6) Flieht, ihr Narren!

Gert Köppe / 20.11.2020

@Ulrich Viebahn: Da gebe ich Ihnen völlig Recht. Das Einzige was am Besten wirkt ist das vollständige Ignorieren, nicht lesen, nicht hören und erst recht NICHT KAUFEN. Ich mache das schon seit Jahren und bin trotzdem immer gut informiert. Für diese verachtenswerten Medien bin ich praktisch unerreichbar. Es würde sie noch mehr ärgern, wenn es immer mehr Menschen genauso machen. Egal wie viel Gelder dort noch hinein gepumpt werden, es nutzt absolut nichts. Auf diese Weise würde die Journaille, langsam aber sicher, medial “austrocknen” und das ist gut so.

T. Schneegaß / 20.11.2020

Lieber Chaim Noll, wieder einmal eine hervorragende Analyse der Entwicklung in diesem Land. Im letzten Abschnitt bringen Sie das Dilemma auf den Punkt: der Mehrheits-Michel lebt vom Brot allein! Und das gern und bewusst. Alles andere könnte sein Weltbild und “sein Haus, sein Pferd, seinen Wagen” störend beeinflussen. Ein bisschen bunt bedrucktes Papier in die Hand und auch diejenigen halten das M…, die vorher ihren Lebensstandard in Gefahr sahen. Das hat die Sekretärin für Agitation und Propaganda trotz ihrer Dürftigkeit (sehr vornehm ausgedrückt) glasklar erkannt.

Ilona Grimm / 20.11.2020

Ach, Herr Noll, bei den Millionen (oder sind es Milliarden?) Corona-Toten kommt es nun auf die Kultur wirklich nicht mehr an. Auf die Religion übrigens auch nicht. Außer es geht um Lobeshymnen auf die Religion Mohammeds—//- Zwar zähle ich mich nicht zu den Schriftstellern, aber ich habe dennoch eigene Erfahrungen mit dem Verlagswesen. Vor ca. drei Jahren habe ich ein meinen atheistischen Freunden gewidmetes Buch über den christlichen Glauben geschrieben. Ohne jede Erwartung habe ich es drei christlichen Verlagen angeboten. Einer hat überhaupt nicht geantwortet. Einer hat geantwortet, seine Leser würden keine Nachhilfe im Glauben benötigen. Und Nummer drei hat es tatsächlich gelesen, es über den grünen Klee gelobt, aber dankend abgelehnt: zu konservativ, zuviel Kritik am Islam, zuviel Jesus, zuviel Gott. Die Propaganda und „politische Korrektheit“ (=Verlogenheit!) wirkt auch in diesen Kreisen ganz hervorragend. Mein Buch über den Islam habe ich erst gar nicht angeboten, weil mir von vornherein klar gewesen ist, dass sich daran niemand die Finger würde verbrennen wollen. Aber nun ist es sogar so, dass sich an christlichen Büchern niemand mehr die Finger verbrennen will. (Markus Spiekers „Jesus – Eine Weltgeschichte“ ist unverdächtig, weil den Vorschriften entsprechend, wenn auch fehlerbehaftet.) -//- In Bremen findet heute der erste Verhandlungstag (von drei angesetzten) gegen Pastor Olaf Latzel statt. Latzel steht unter Anklage wegen „Volksverhetzung“ weil er die LSBTTQ-Szene, die immer wieder ekelhafte Schmierereien an seiner Kirche anbringt, Gottesdienste stört, Gemeindeglieder durch entblößte Brüste sexuell belästigt (u.v.a.m.), im Gemeindekreis als “Verbrecher” bezeichnet hat. Nicht nur Juden, werter Herr Noll, haben es in diesem Lande täglich schwerer, sondern auch Christen. Muselmanischer Hass und Tötungsbefehle hingegen sind als Volksbefriedung zu verstehen und werden vom Regime geschützt und gestützt.

Wiebke Lenz / 20.11.2020

Der Verfall hat ja nicht erst jetzt begonnen, er steht de facto vor dem Ende. Fangen wir einfach mal beim “Bildungsauftrag” der öffentlich-rechtlichen Sender an: zum größten Teil werden die Aufsichtsgremien von Politikern besetzt. Kein Wunder, dass das Programm ist, wie es ist. Gerne wird auch (nicht nur von öffentlicher Stelle) vergessen, dass bislang Journalist kein geschützter Beruf ist. Es bedarf also keiner Journalistenschule dafür. Jeder kann journalistisch tätig sein. Ich denke, dies macht der Regierung Angst. Und wenn man erst eine Ausbildung gesetzlich benötigt, ist die halbe Miete gewonnen. Und dass Autoren es nicht erst seit jetzt schwierig haben, ist auch bekannt. “Gutmenschen” im negativen Sinne, Denunziationen, Zitate aus dem Zusammenhang gerissen (gerne in den Medien verbreitet), Kündigung von Konten … Nein, beunruhigt bin ich nicht mehr. Ich schwanke zwischen Resignation, der sich bei mir als Zynismus äußert, oder Tatkraft.

Günter Schaumburg / 20.11.2020

Als einstiger DDR-Bürger mit 46 Jahren Wohnhaft bemerke ich seit etwa 10/12 Jahren, daß der Geruch in der SBRD (Sozialistische Bananen Republik Deutschland) immer mehr dem ähnelt, was ich in der DDR riechen mußte. Nur, daß die Seite vom “Neuen Deutschland” von 1976 den heutigen Medien noch nicht als Vorlage diente, ver- wundert mich. Also FAZ, SZ, Welt, Spiegel usw., da geht noch ‘was.

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