Alpen-Prawda, Römer-Prawda und wie die Prawden so alle heißen, taugen höchstens noch zum Schuhe ausstopfen oder den Bio-Hering einpacken, kaufen will ich das Geschreibsel nicht. Regionale Tageszeitung hab ich noch, beim TV bin ich vorwiegend auf Sky und Netflix.
Also die Staatsgelder sollen doch für die Unabhängigkeit von Zeitungen sorgen. Dann können dort so viele Leserbriefe veröffentlicht werden. Dann schreiben nicht so viele Leute (Querdenker, Nazis usw.) an den Bundestag, das “Herz der Demokratie”, um sich gegen ein Ermächtigungsgesetz zu wehren, Oh, pardon. Steht zwar fast 30mal “ermächtigt” bzw. “Ermächtigung” drin, darf aber nicht so genannt werden. Vielfalt von unabhängigen Zeitungen? Hauptsache es gibt Vielfalt im Supermarkt.
Ich sehe gerade in meiner “Lieblingszeitung”, über deren Gestaltung und Werdegang ich mich hier und jetzt nicht äußern will, folgenden Artikel: “Corona-Maßnahmen Wie Demokratiefeinde das Märchen vom „Ermächtigungsgesetz“ nutzen” Da gibt es nichts mehr zu sagen, zu diskutieren, zu verhandeln. 1) Die machen das sogar gerne und freiwillig 2) Es hat keinen Sinn mehr dagegen anzugehen, die Sache ist gelaufen, 80-90% denken der Bevölkerung so, wollen das so und sind glücklich 3) Krieg ist Frieden! 4) Freiheit ist Sklaverei! 5) Unwissenheit ist Stärke! 6) Flieht, ihr Narren!
@Ulrich Viebahn: Da gebe ich Ihnen völlig Recht. Das Einzige was am Besten wirkt ist das vollständige Ignorieren, nicht lesen, nicht hören und erst recht NICHT KAUFEN. Ich mache das schon seit Jahren und bin trotzdem immer gut informiert. Für diese verachtenswerten Medien bin ich praktisch unerreichbar. Es würde sie noch mehr ärgern, wenn es immer mehr Menschen genauso machen. Egal wie viel Gelder dort noch hinein gepumpt werden, es nutzt absolut nichts. Auf diese Weise würde die Journaille, langsam aber sicher, medial “austrocknen” und das ist gut so.
Lieber Chaim Noll, wieder einmal eine hervorragende Analyse der Entwicklung in diesem Land. Im letzten Abschnitt bringen Sie das Dilemma auf den Punkt: der Mehrheits-Michel lebt vom Brot allein! Und das gern und bewusst. Alles andere könnte sein Weltbild und “sein Haus, sein Pferd, seinen Wagen” störend beeinflussen. Ein bisschen bunt bedrucktes Papier in die Hand und auch diejenigen halten das M…, die vorher ihren Lebensstandard in Gefahr sahen. Das hat die Sekretärin für Agitation und Propaganda trotz ihrer Dürftigkeit (sehr vornehm ausgedrückt) glasklar erkannt.
Ach, Herr Noll, bei den Millionen (oder sind es Milliarden?) Corona-Toten kommt es nun auf die Kultur wirklich nicht mehr an. Auf die Religion übrigens auch nicht. Außer es geht um Lobeshymnen auf die Religion Mohammeds—//- Zwar zähle ich mich nicht zu den Schriftstellern, aber ich habe dennoch eigene Erfahrungen mit dem Verlagswesen. Vor ca. drei Jahren habe ich ein meinen atheistischen Freunden gewidmetes Buch über den christlichen Glauben geschrieben. Ohne jede Erwartung habe ich es drei christlichen Verlagen angeboten. Einer hat überhaupt nicht geantwortet. Einer hat geantwortet, seine Leser würden keine Nachhilfe im Glauben benötigen. Und Nummer drei hat es tatsächlich gelesen, es über den grünen Klee gelobt, aber dankend abgelehnt: zu konservativ, zuviel Kritik am Islam, zuviel Jesus, zuviel Gott. Die Propaganda und „politische Korrektheit“ (=Verlogenheit!) wirkt auch in diesen Kreisen ganz hervorragend. Mein Buch über den Islam habe ich erst gar nicht angeboten, weil mir von vornherein klar gewesen ist, dass sich daran niemand die Finger würde verbrennen wollen. Aber nun ist es sogar so, dass sich an christlichen Büchern niemand mehr die Finger verbrennen will. (Markus Spiekers „Jesus – Eine Weltgeschichte“ ist unverdächtig, weil den Vorschriften entsprechend, wenn auch fehlerbehaftet.) -//- In Bremen findet heute der erste Verhandlungstag (von drei angesetzten) gegen Pastor Olaf Latzel statt. Latzel steht unter Anklage wegen „Volksverhetzung“ weil er die LSBTTQ-Szene, die immer wieder ekelhafte Schmierereien an seiner Kirche anbringt, Gottesdienste stört, Gemeindeglieder durch entblößte Brüste sexuell belästigt (u.v.a.m.), im Gemeindekreis als “Verbrecher” bezeichnet hat. Nicht nur Juden, werter Herr Noll, haben es in diesem Lande täglich schwerer, sondern auch Christen. Muselmanischer Hass und Tötungsbefehle hingegen sind als Volksbefriedung zu verstehen und werden vom Regime geschützt und gestützt.
Der Verfall hat ja nicht erst jetzt begonnen, er steht de facto vor dem Ende. Fangen wir einfach mal beim “Bildungsauftrag” der öffentlich-rechtlichen Sender an: zum größten Teil werden die Aufsichtsgremien von Politikern besetzt. Kein Wunder, dass das Programm ist, wie es ist. Gerne wird auch (nicht nur von öffentlicher Stelle) vergessen, dass bislang Journalist kein geschützter Beruf ist. Es bedarf also keiner Journalistenschule dafür. Jeder kann journalistisch tätig sein. Ich denke, dies macht der Regierung Angst. Und wenn man erst eine Ausbildung gesetzlich benötigt, ist die halbe Miete gewonnen. Und dass Autoren es nicht erst seit jetzt schwierig haben, ist auch bekannt. “Gutmenschen” im negativen Sinne, Denunziationen, Zitate aus dem Zusammenhang gerissen (gerne in den Medien verbreitet), Kündigung von Konten … Nein, beunruhigt bin ich nicht mehr. Ich schwanke zwischen Resignation, der sich bei mir als Zynismus äußert, oder Tatkraft.
Als einstiger DDR-Bürger mit 46 Jahren Wohnhaft bemerke ich seit etwa 10/12 Jahren, daß der Geruch in der SBRD (Sozialistische Bananen Republik Deutschland) immer mehr dem ähnelt, was ich in der DDR riechen mußte. Nur, daß die Seite vom “Neuen Deutschland” von 1976 den heutigen Medien noch nicht als Vorlage diente, ver- wundert mich. Also FAZ, SZ, Welt, Spiegel usw., da geht noch ‘was.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.